Radfahren im Winter, Tipps, Schnee, Kälte, Eis

Radfahren im Winter: Tipps für Fahrten bei Kälte, Eis und Schnee

Radfahren im Winter: Eine schlüpfrige Sache

Radfahren im Winter: Tipps für Fahrten bei Kälte, Eis und Schnee

Kälte, glatte Fahrbahnen oder sogar Eis und Schnee. Radfahren im Winter ist für Hartgesottene. Wie Sie trotzdem sicher durch die kalte Jahreszeit kommen.
TEILE DIESEN ARTIKEL

Da mag man noch so gerne Fahrrad fahren. Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen in den Keller gehen, meldet sich der berühmte „innere Schweinehund“ zunehmend lauter zu Wort. Angesichts von Minusgraden und glatten Straßen liebäugelt selbst der eingefleischteste Radfahrer manchmal mit dem Umstieg auf den PKW. Gegen Ersteres hilft noch die richtige Kleidung. „Schlechtes Wetter“ gibt es ja bekanntlich nicht. Schlechte Straßenverhältnisse sind jedoch nicht nur unangenehm, sie können beim Radfahren im Winter auch leicht zu einem Sicherheitsrisiko mutieren. Und dieses Risiko lässt sich nicht schönreden.

Beim Radfahren im Winter ist die Gefahr eines Sturzes wesentlich höher als in der warmen Jahreszeit. Wer die folgenden Tipps beherzigt, ist aber zumindest wesentlich sicherer im Straßenverkehr unterwegs.

ElektroRad 8/2023, Banner

Hier können Sie die ElektroRad 8/2023 als Printmagazin oder E-Paper bestellen

Der Dresscode fürs Radfahren im Winter

Wer steif gefroren auf seinem Fahrrad sitzt, kann in brenzligen Situationen nicht geschmeidig reagieren. Von der Kleidung hängt also nicht nur ab, ob Sie ohne Erkältung durch den Winter kommen – sie ist auch sicherheitsrelevant. Bei körperlich anstrengenden Aktivitäten wie dem Radfahren hat sich das „Zwiebelschichtprinzip“ bewährt.

Statt einer dicken Isolierschicht sollten Sie auf mehrere, im Idealfall winddichte Schichten setzen. Achten Sie dabei besonders auf die empfindliche Nierenpartie. Ein dünnes, leichtes Radtrikot unter einer wärmenden Radhose mit hoch gezogener Rückenpartie ist als Basisschicht ideal geeignet. So sind Sie beim Losfahren in der Kälte gut gewappnet.

Zwiebelprinzip, Bekleidung, Radfahren im Winter

Viele dünne Schichten sind besser als eine dicke. Im Winter schützt das „Zwiebelschichtenprinzip“ vor Erkältungen!

Ist der Kreislauf in Schwung gekommen, können Sie dann die Ventilation steuern, indem Sie etwa Reißverschlüsse leicht öffnen. Oder Sie können gar eine Wetterschutzschicht ablegen, falls die Sonne doch herauskommen sollte und Sie von außen wärmt. Denken Sie auch an Ihre Atemwege. Bronchien reagieren empfindlich auf angestrengtes Atmen in kalter Luft. Ein „Buff“ gehört im Winter zu einem guten Wetterschutz dazu!

Die Bodenhaftung beim Radfahren im Winter

Anders als im Sommer sollten Sie beim Radfahren im Winter mit reduziertem Luftdruck fahren. Natürlich steigt dadurch der Rollwiderstand. Die Fahrt wird anstrengender, die Reichweite, die Sie aus Ihrem Akku generieren können, sinkt. Zum Ausgleich hat eine größere Fläche des Reifenprofils Bodenkontakt – bei „schlüpfrigen“ Straßenverhältnissen sind Sie so wesentlich sicherer unterwegs.

Wichtig: Beachten Sie die Herstellervorgabe! Der minimal zulässige Reifendruck ist meist auf der Flanke angegeben. Nehmen Sie auch das Reifenprofil kritisch unter die Lupe. Ein abgefahrener Reifen hat an einem Winterfahrrad nichts zu suchen!

Allwetterreifen

Ist ein Reifenwechsel fällig, so machen „Allwetterreifen“ Sinn, etwa der Schwalbe Marathon GT 365. Durch eine spezielle Gummimischung bieten diese auch bei Kälte noch eine gute Haftung. Bei den zunehmend milden Wintern in unseren Breiten sind diese Reifen ein guter Kompromiss.

Bei Eis und Schnee kommen aber auch Allwetterreifen an ihre Grenzen. Hier hilft nur noch ein mit Spikes bewehrter Reifen – anders als beim Auto ist dieser beim Fahrrad erlaubt.

Eis & Schnee – aber sicher! 18 aktuelle Spikereifen im Test

Spikereifen, Radfahren im Winter

Bei Eis und Schnee helfen nur Spike-Reifen. Anders als beim Auto sind diese beim Fahrrad zulässig – und empfehlenswert!

Bremstechnik

Schlussendlich sollten Sie auch Ihre Bremstechnik ein wenig anpassen. Zwar gilt allgemein, dass man stärker mit dem Vorderrad bremsen sollte. Bei rutschigen Straßen führt ein blockierender Vorderreifen aber schnell zum Sturz. Ein blockierendes Hinterrad lässt sich dagegen leichter unter Kontrolle behalten. Bremsen Sie daher im Winter stärker mit dem Hinterrad und verlagern Sie beim Bremsen das Körpergewicht nach hinten.

Beachten Sie aber, dass sich dadurch auch der Bremsweg verlängert. Regelmäßige Bremsübungen sind zu empfehlen, um sich und das Fahrrad im Grenzbereich besser zu kennen.

Bremstechnik, Radfahren im Winter

Ein blockierendes Hinterrad lässt sich leichter unter Kontrolle halten. Üben Sie häufig die Bremstechnik auf glattem Boden!

Schlagworte
envelope facebook social link instagram