E-Bike aufberatung: Die Varianten an E-Bike Kauf sind vielfältig, spannend, faszinierend

E-Bike Tipps zu Motoren, Akkus und Schaltungen

Welcher Motor? Welche Schaltung? Wie viele Wattstunden?

E-Bike Tipps zu Motoren, Akkus und Schaltungen

Der E-Bike-Kauf ist nicht leicht. Die Auswahl der Räder ist riesig. Welchen Motor soll man wählen, welche Schaltung? Wie groß sollte die Akkukapazität sein? Unsere E-Bike Kaufberatung hilft Ihnen weiter.
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Der Markt für E-Bikes boomt. Modelle gibt es ohne Ende. Wie soll man da ein geeignetes Modell finden? Mit unseren E-Bike Tipps kommen Sie Ihrem Traumrad ein Stück näher.

E-Bike Tipps zu Bremsen: Felgenbremsen oder Scheibenbremsen?

Grundsätzlich sind Scheibenbremsen eine sicherere Wahl. Modelle von Shimano, Magura oder Tektro sind gut. Auch hydraulische Felgenbremsen (z.B. von Magura) bieten ebenso gute Verzögerung und ein sicheres Bremsen. Wenn Sie an Ihrem alten Rad eine Rücktrittbremse hatten, sollte Ihr neues E-Bike auch eine haben.

Tipps zur Akku-Position

Der Akku kann an unterschiedlichen Stellen am Rad sitzen. Räder mit Gepäckträgerakku haben bei filigraner Rahmen- und Gepäckträgerkonstruktion manchmal das Problem instabil zu werden. Das kann bei schneller Fahrt bergab oder bei einhändigem Abbiegen gefährlich werden. Also entweder ein Rad mit verstärktem Gepäckträger wählen oder gleich ein E-Bike suchen, bei dem der Akku entweder am/im Unterrohr, vor oder hinter dem Sattelrohr platziert ist.

E-Bike Tipps zum Antrieb: Kette oder Riemen?

Der Riemen ist fast wartungsfrei. Er braucht jedenfalls keine Schmierung. Das ist der große Vorteil. Für Ausflüge in eher flache Gegenden ist der Riemen die bessere Wahl. Hier gibt´s zwei Systeme: Gates-Riemen und Conti-Drive. Wer mit dem Rad Berge hinauf möchte, der sollte besser zur Kettenschaltung greifen. Hier ist die Übersetzung umfangreicher.

Erklärung: Die wichtigsten Begriffe rund ums Elektrorad

Wie viel Wattstunden sollte der Akku besitzen?

In der Stadt reichen, grob gesagt, 300 Wattstunden (Wh) eigentlich gut aus. Damit muss man etwa alle 3-4 Tage nachtanken. Steckdosen gibt es dafür eigentlich überall, auch im Büro.

Für Tourenfahrten empfehlen wir 400 Wh (für überwiegend ebenes Terrain). 400 Wh Akkus sind günstiger als 500 Wh-Akkus. Wer nicht weit fährt, hat im Handel manchmal die Wahl zwischen einem 400er und einem 500er Akku.

Fährt man öfters Touren in welligem Terrain oder dreht auch mal Runden in bergigen Regionen, empfehlen wir einen 500 Wh Akku. Wer gut mittritt und wie beim Fahrrad trotz Motorschub auch geländeangepasst schaltet, kann mit einem 500 Wh Akku bei mittlerer Unterstützung (häufig: NORMAL-Modus Unterstützung, wenig SPORT-Modus, kaum POWER) zwischen 65 – 85 km Reichweite erreichen. Leichte Fahrer können dann sogar 100 km-Distanzen erreichen. Limitierender Faktor ist hierbei weniger der Akku sondern die Gewöhnung ans Sitzen.

Übrigens zum Thema Akkukapazitäten und Reichweiten gibt es in fast jeder Ausgabe unseres Magazins ElektroRad einen separaten Artikel. Tipps und Tricks zur Akkupflege finden Sie auch hier.

Nachladen (im Biergarten) in einer Stunde …

lässt ca. 20 Kilometer Reichweitengewinn zu. Wer weitere Distanzen zurücklegen will, steckt sich einen Zweitakku in die Packtasche oder in den Rucksack. Bei Mountainbikes kann beim Alpencross bereits nach 35 km Reichweite Schluss sein. Devise hier: viel Schalten, viel Mittreten, bringt mehr Reichweite. Und Nachtanken bei jeder Gelegenheit – nur sind die im Gebirge selten.

Wie viel wiegt ein Pedelec?

Die Trekkingräder unserer Tests wiegen oft um die 23 Kilogramm. Stadträder sind meist noch etwas schwerer und wiegen oft über 25 Kilogramm. Wenn Sie Ihr Rad ebenerdig unterstellen können oder einen großen Aufzug im Haus haben, spielt das Gewicht vielleicht keine allzu große Rolle. Schwierig wird’s, wenn man das Rad mehrere Stufen hoch oder runter tragen muss. Hier merkt man jedes Kilo.

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E-Bike Tipps zu Schaltungen: Ketten-, Naben- oder Automatikschaltung?

Die Schaltung richtet sich nach Ihren Vorlieben und Ihrem Einsatzbereich. Bei Fahrten in überwiegend flachen Regionen kommt man sehr gut mit einer Nabenschaltung zurecht. Das heißt nicht, dass man damit keine Berge erklimmen könnte. Es geht lediglich mit einer Kettenschaltung einfacher, denn hier kann der Fahrer während des Schaltvorgangs weiter treten und er hat mehr Gänge zur Verfügung für effizienteres Mittreten.

Eine Automatikschaltung wählt den richtigen Gang für Sie entsprechend der eingestellten Trittfrequenz. Der Schaltvorgang passiert dann von ganz allein und der Fahrer kann sich mehr auf den Weg und die Umgebung konzentrieren.

E-Bike tipps zu Mittelmotoren

Setzt einen neuen Maßstab (kleiner, leichter, Freilauf, leise) bei Mittelmotoren: der Bosch Active Line – hier in stärkerer Plus Variante.

E-Bike Tipps zu Front-, Mittel und Heckmotor

E-Bikes gibt es im Fachhandel mit drei verschiedenen Antriebsystemen: Front-, Mittel-, und Heckmotoren.

Der Frontmotor

Den Frontmotor findet man eher selten am E-Bike. Er ist relativ schwach, neigt zu Schlupf und ist mit einer einfachen Sensorik ausgestattet. Da er sich relativ einfach in ein Fahrrad einbauen lässt, sind Pedelecs mit Frontmotor sehr preisgünstig. Einsteiger können sich mit Modellen mit Frontmotor anfreunden. Frontmotoren gibt es beispielsweise von Ansmann oder Tranzx.

Der Mittelmotor

Fortgeschrittenen empfehlen wir Mittelmotoren. Diese sitzen mittig am Rad. Dadurch ist der Schwerpunkt tief. Die Fahreigenschaften sind natürlich und ähneln dem eines normalen Rads. Die Integration eines Mittelmotor erfordert hohen Aufwand bei der Rahmenkonstruktion: das macht E-Bikes mit Mittelmotor kostenintensiv. Mittelmotoren eignen sich für fast alle Fahrradgattungen. Ihr Nachteil: Das Laufgeräusch ist hörbar, oft sind auch Vibrationen auf den Kurbelarmen zu spüren. Da der Mittelmotor an der Kette/oder am Riemen zieht und zusammen mit dem Beinschub viel Kraft übertragen wird, sind der Verschleiß von Kette und Ritzeln recht hoch.

Der Heckmotor

Heckmotoren sind relativ selten. Nachteil: Sie machen die Räder etwas hecklastig – aber wann trägt man das Rad schon? Der Direkttriebler entwickelt bei längeren Bergfahrten unter hoher Last erhöhte Temperaturen. Die Folge: Der Motor fährt als Selbstschutz seine Leistung sukzessiv zurück. Seine Vorteile sind umfangreich: leise/fast unhörbar, keine Vibrationen, kein Verschleiß von Ritzeln. Und er kann beim Bremsen Strom zurückgewinnen (Rekuperation). Nicht viel, aber immerhin. Wir empfehlen E-Bikes mit Heckmotoren Vielfahrern, Pendlern, Reisenden, weniger den  Bergkurblern.

E-Bike-Kauf: Diese Fragen sollten Sie Ihrem Händler auf jeden Fall stellen!

E-Bike Tipps zur Probefahrt

Wählen Sie einen Händler in Ihrer Nähe, der E-Bikes verschiedener Marken im Programm hat und Sie daher unabhängig beraten kann.
Fragen Sie: Wie lange gibt der Hersteller Gewährleistung? Gibt er vielleicht sogar Garantie? Bei Markenrädern ist die Ersatzteilbeschaffung selten ein Problem. Die gesetzliche Gewährleistung und die freiwilligen Garantieanforderungen werden selbstverständlich eingehalten.

Die Probefahrt ist gerade beim E-Bike besonders wichtig. Nehmen Sie sich hierfür Zeit. Probieren Sie verschiedene Antriebssysteme aus. Haben Sie dann ein Rad ins Auge gefasst, fragen Sie Ihren Händler doch, ob Sie das Rad einen ganzen Tag ausprobieren dürfen oder übers Wochenende ausleihen.

Das sollten Sie bei einer Probefahrt ausprobieren:

  • Schalten Sie sich durch die verschiedenen Unterstützungsstufen.
  • Bleiben Sie mit dem Rad stehen und fahren an, mal am Berg und mal in der Ebene. Testen Sie auch hier die verschiedenen Unterstützungsmodi.
  • Schalten Sie den Motor aus und fah­ren Sie so ein paar Meter. Wie rollt das Rad? Ist es eher schwergängig oder rollt es auch ohne Motorunterstützung ganz gut?
  • Fahren Sie einen Hügel hinunter und schauen Sie wie sich das Fahrrad verhält, bremsen Sie unten ruhig einmal kräftig, um die Bremsen zu testen.
  • Verlassen Sie mit dem Rad auch mal den Asphalt und befahren Sie einen Feld- oder Waldweg. Wie fährt sich das Rad hier? Achten Sie auf die Funktion der Federgabel und die Griffigkeit der Reifen
  • Wie lässt sich der Akku ein- bzw. ausbauen? Besitzt das Rad eine Außenladebuchse?
  • Wie ist die Bedienung des Displays? Finden Sie schnell die Infos, die Sie suchen? Wie gut lassen sich die Tasten (auch mit Handschuhen) bedienen?
  • Wie laut ist der Motor? Stört mich das Geräusch?

In Deutschland gibt es auch viele Fahrradmessen, bei denen Sie die E-Räder unterschiedlicher Hersteller ausprobieren können. Auf unserer ständig aktualisierten Webseite informieren wir regelmäßig über entsprechende Messen und Test-Events.

Im Urlaub E-Bikes testen

Eine tolle Möglichkeit, E-Bikes auszuprobieren sind unsere ElektroRad Leserreisen – in Traumregionenen wie dem Gardasee oder die Toskana (nächster Termin im Oktober 2018). Da diese von der Redaktion begleitet werden, erhalten Sie vor Ort Fragen zur Technik, zu Marken, Komponenten und Zubehör. Und obendrein wertvolle Tipps zur Fahrtechnik.

 

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