Schaugrafik aktive Mobilität

Verkehrspolitischer Dialog: Aktive Mobilität stärken

Stärkung der aktiven Mobilität gefordert

Verkehrspolitischer Dialog: Aktive Mobilität stärken

Eine Folge der Pandemie ist eine deutliche Zunahme des Fuß- und Radverkehrs. In Zeiten von Lockdown und Homeoffice legen die Menschen wesentlich häufiger Strecken zu Fuß und mit dem Rad zurück. Doch wie kann man die Veränderungen in der Corona-Krise nutzen, um dauerhaft die aktive Mobilität zu stärken? Dies war das Thema des jährlichen „Verkehrspolitischen Dialogs“.
TEILE DIESEN ARTIKEL

Der jährliche „Verkehrspolitische Dialog“ wurde am 2. Oktober 2020 durchgeführt. Die Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V. (AGFK-BW) organisierte den Dialog erstmals als digitale Konferenz. Teilnehmer der Diskussion zur aktiven Mobilität waren rund 80 Teilnehmer aus Politik, Kommunen, Wirtschaft und Institutionen. Darunter auch Winfried Hermann, der Verkehrsminister von Baden-Württemberg,

Der niederländische Mobilitätsexperte Sjors van Duren eröffnete die Diskussion. In seinem Vortrag „Pandemie – Boom – und jetzt?“ schilderte Van Duren seine Beobachtungen im Nachbarland Niederlande. Diese decken sich mit den Erfahrungen aus deutschen Kommunen.

Die Weichen für Morgen stellen!

In der Pandemie sind viele Menschen vom Auto oder dem ÖPNV auf das Fahrrad umgestiegen. Ebenso viele legen nun vermehrt Strecken zu Fuß zurück. Diese neuen Nutzergruppen bringen wichtige neue Stimmen in die verkehrspolitische Debatte. Sie bringen Veränderungen voran.

Damit wäre jetzt die Zeit, mittel- und langfristige Projekte zur Stärkung der aktiven Mobilität anzustoßen. Dafür werden Gelder, personelle Ressourcen und Mut benötigt. Der Verkehrsminister betonte, dass die Landesregierung Baden-Württembergs fest hinter diesen Vorhaben stehe. „Wir brauchen die Kommunen als Partner für die Verkehrswende. Mit Hilfspaketen und Maßnahmen helfen wir Verkehrsunternehmen und Kommunen in der Corona-Krise. Gleichzeitig schaffen wir die Rahmenbedingungen für die aktive Mobilität der Zukunft. Das Verkehrsministerium unterstützt Landkreise, Städte und Gemeinden. Zudem helfen wir bei der Konzeption, Planung wie Bau der Infrastruktur für die aktive Mobilität. Wir laden alle Kommunen ein, diese Angebote zu nutzen und die Rad- und Fußverkehrskultur zu stärken“, unterstreicht Verkehrsminister Winfried Hermann.

Lesen Sie mehr zum aktuellen Stand des Radwegenetzes in Deutschland.

Aktive Mobilität auf dem richtigen Weg

In der Diskussion waren sich die Teilnehmer einig. Die Erfolgsaussichten einer Stärkung der aktiven Mobilität seien sehr gut. Günter Riemer, der Vorstandsvorsitzende der AGFK-BW und zugleich Erster Bürgermeister von Kirchheim u. Teck merkte an: „Mich macht zuversichtlich, dass wir bereits vor der Pandemie auf dem richtigen Weg waren. Unsere Ziele wurden in der Krise noch bestärkt. Wir wollen das Fahrradfahren und Zufußgehen in den Kommunen sicherer machen und den Spaßfaktor erhöhen. Ziel ist, dass immer mehr Menschen umsteigen und wir gemeinsam eine aktive Mobilität mit Zukunft gestalten.“

Monika Neuhöfer-Avdić, die Bürgermeisterin von Lörrach unterstrich: „Die Neugestaltung des öffentlichen Raums zugunsten von mehr Lebensqualität und die Förderung des Langsamverkehrs wollen nicht allein wir in der kommunalen Politik. Es sind die Menschen in der Stadt, die sich dies wünschen.“

Einen „Roll Back“ sehen alle Teilnehmer des „Verkehrspolitischen Dialogs“ als ausgeschlossen an. Im Gegenteil. Alle Zeichen für die Mobilitätswende stehen auf Grün . Geld und der Wille in der Bevölkerung dafür sind da. Der Verkehrsminister und Sjors van Duren betonten jedoch, dass eine gute Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit für die Veränderungen im öffentlichen Raum jetzt von besonderer Wichtigkeit sind. Und allen muss klar sein: Mehr sicherer, attraktiver und lebenswerter Raum für aktiv mobile Menschen bedeutet, dass der Platz für die Autos schrumpfen muss!

Die AGFK-BW e.V. 

Die Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V. (AGFK-BW) ist ein Netzwerk von 80 Städten, Landkreisen und Gemeinden. Unterstützt und gefördert vom Land, wollen die Kommunen die aktive Mobilität fördern. Radfahren und Zufußgehen sollen als selbstverständliche, umweltfreundliche und günstige Arten der Fortbewegung gefördert werden. Mit dem Verkehrspolitischen Dialog möchte die AGFK-BW einen konstruktiven Diskurs initiieren. Ziel ist, die Zukunft der lokalen und regionalen Mobilität zwischen Wirtschaft, Institutionen sowie Politik und Verwaltung in Baden-Württemberg zu vermitteln.

Schlagworte
envelope facebook social link instagram