Die Shimano Alfine-Nabenschaltung bei uns im Test

Shimano Alfine-Nabenschaltung im Test

Geniales Getriebe

Shimano Alfine-Nabenschaltung im Test

Die brandneue Shimano Alfine-Nabenschaltung, wir haben sie bereits ausprobiert. Und sind begeistert von ihrer Sportlichkeit.
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Große Diskussionen, Redakteure bestaunen das Shimano-Testrad. Grund: Als erste dürfen wir die brandneue Alfine-Nabenschaltung testen, eine technisch optimierte Nobelversion, die Shimanos erfolgreiche 8-fach-Nabe „Nexus Inter-8“ trotz gleicher Leistung bei der Übersetzung und den Gangabstufungen nicht nur optisch in den Schatten stellt. Es gibt sie auch verschärft – mit 2-fach-Kurbelsatz kombiniert – als 2 x 8 = 16-Gang-Sportversion! Unter der Voraussetzung, dass ein Unterschied von zehn Prozent ein spürbarer Gangsprung wäre (und man anderes als Überschneidung ansieht) entspricht das zwölf echten Gängen ….

Intern heißt sie „S500“ …

Mit der sportlich ausgelegten Alfine, auch S500 genannt, hat Shimano einen neuen Komponentensatz in Premiumversion für eine neue Kategorie sportlicher Fahrräder mit Nabenschaltungen entwickelt. Die S500 verfügt unter anderem über eine optisch wie technisch aufgewertete 8-Gang-Nabe, hydraulische Scheibenbremsen, eine Kurbelgarnitur, spezielle Bremsgriffe und RapidFire Plus-Schalthebel. Alle Teile der Gruppe wirken optisch sehr ansprechend und dürften Shimano-typisch wohl dauerhaft verlässlich arbeiten. „Die Marktöffnung für Nabenschaltungen auf dem Markt von sportlichen Fahrrädern kann als Meilenstein in diesem Segment bezeichnet werden“, meint Peter Kreuder, Produktmanager bei Shimano Europa, ein Wegbereiter der Alfine.

In der Nabe selbst funktioniert die Kraftübertragung durch Rollen aus beiden Getriebeteilen auf die Nabe (bei der 8-Gang ist es nur eine Rollenübertragung). Dadurch sind geräuschloser Lauf (kein Klicken im Freilauf), „weniger Rollwiderstand, weniger Verschleiß und bessere Kraftübertragung gewährleistet, da die Kraft gleichmäßiger und auf mehr Punkten verteilt ist als bei Sperrklinken“, erklärt uns Shimano Europa-Leiter Frank Peiffer.

Auch ist die Alfine im Gegensatz zur üblichen 8-fach-Nabe gewichtsoptimiert (Prototyp ca. 1590 g). Verwendet werden übrigens Nadellager wie bei der 8-Gang-Premiumversion gegen Verschleiß und besonders hohe Effizienz – gar „die höchste aller von Shimano produzierten Nabengetriebe“, strahlt Peiffer. Zudem besitzt die Alfine ein edel poliertes, geschmiedetes Nabengehäuse – und als auffälligstes Merkmal einen filigranen Kettenspanner, der Radherstellern das Verbauen einer Alfine in Serienrahmen mit senkrechtem Ausfallende erlaubt. Sie brauchen damit künftig keine speziellen nabentauglichen Rahmen mit waagrechtem Ausfallende fabrizieren, da der Kettenspanner nun das bisher nötige Verschieben des Hinterrads zum Kettenspannen übernimmt.

Damit ist der Weg frei für Hersteller, in jeden Rahmen (egal ob fürs Trekkingrad, Fitnessbike, Crossrad, Mountainbike oder Reiserad) anstelle einer Kettenschaltung ein Nabengetriebe zu verbauen. Ganz nebenbei erleichtert der Kettenspanner auch den Radausbau beziehungsweise -einbau bei Transport oder einer Reifenpanne erheblich. Ein weiterer Vorteil: Der Kettenspanner ermöglicht das Realisieren eines sportlichen 16-Gang-Modells, da der Kettenspanner die bei zwei Kettenblättern nötige Überlänge der Kette durch Federkraft ausgleicht.

Sportlich, sportlich – Alfine mit Scheibenbremsen!

Im blauen Shimano-Testrad entdeckten wir eine an die Nabe angeflanschte Scheibenbremse (auch im Vorderrad). Noch handelt es sich um eine XT-Version aus dem Mountainbike-Regal, später wird es eine Alfine-Discbrake geben. Montiert am Testrad ist vorerst ist eine 2-fach-Rennradkurbel (50/34 Zähne, entliehen aus der „Tiagra“-Gruppe). Sie wird später durch eine technisch gleiche, aber wunderschön fließend geformte Alfine-Kurbel ersetzt, die uns schon präsentiert wurde. Übrigens besitzt die Alfine-Kurbelgarnitur (Einfach- oder Doppelblatt-Version) ein integriertes Achsrohr für erhöhte Steifigkeit, Gewichtsersparnis und einfache Montage. In der Ein Kettenblatt-Version ist sie mit einem integrierten Kettenschützer ausgestattet, damit die Bekleidung nicht verschmutzt. Die Einfach-Garnitur ist Kettenkasten kompatibel.

Ihr Übersetzungsumfang entspricht den erprobten Nexus 8-Gang-Nabenschaltungen. Zwei Ritzelalternativen fürs Hinterrad bietet Shimano an: mit 18 Zähnen oder 20 Zähnen für Räder, die in alpine Regionen gekauft werden. Interessant: Die Umkehr des Zahnprofils sowie ein Plastikring sollen beim Kettenspringen (starke Stöße) und beim Rücklaufen der Kette (Rücktreten) einem Abspringen vorbeugen. Als Umwerfer vorn kommt im Testrad (wie in der Serie) ein Standard-Modell zum Einsatz.

Hersteller haben die Möglichkeit, anstelle eines üblichen Umwerfers vorn den Shimano C-600 Power Changer zu verbauen – mit dem der Wechsel auf das benachbarte Kettenblatt mühelos vonstatten geht. In einer unscheinbar unter dem Tretlager montierten Box befinden sich an die Kurbel gekoppelte Mitnehmerklinken, die nach der Gang-Auslösung am Lenker bei einer Viertelkreis-Kurbeldrehung – also mit Fußkraft! – durch eine Straffung des Schaltzugs die Kette verblüffend exakt auf das gewünschte Blatt schieben! Müheloses Schalten hinten wie vorn. Komfort & Sportlichkeit perfekt kombiniert.

Vier Versionen der Alfine

Vorne gibt es für die normale Alfine 8-fach-Version wahlweise ein 39-er (für Berge) oder 45-er Kettenblatt (Flachland). Als dritte Option einen Doppel-Kurbelsatz aus der C600-Gruppe mit 34/46er Kettenblatt in „Komfortauslegung“ mit dem erwähnten PowerChanger-Umwerfer. Schließlich die heiße Sport-Option, quasi die „Alfine Double“ mit 50/34er Kettenblatt, die durch eine geschickte Zähne-/Ritzel-Kombination eine scharfe Gangabstufung mit beispielsweise fast zehn Meter Entfaltung pro Kurbelumdrehung bietet!

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