XT, Trekkingräder, Test

Trekkingräder mit XT-Komponenten im Test: Räder mit Shimano XT

Perfekt für Alltag und Tour

Trekkingräder mit XT-Komponenten im Test: Räder mit Shimano XT

Die beiden Buchstaben XT zieren Shimanos hochwertige Komponenten für Trekkingräder. Sie stehen für zuverlässige Qualität und Sportlichkeit. Darum werden sie oft als Verkaufsargument genutzt. Sei es auch nur mit einem einzelnen Schaltwerk als Lockangebot. Die XT-Trekkingräder im Test zeigen die ganze Produktgruppe. Und demonstrieren, wie viel überzeugende Funktion in ihr steckt.
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Mit sechs Ritzeln auf der Kassette fängt die Geschichte der Shimano Deore XT an. 1982 ist das. Die Komponentengruppe aus Japan ist damals das Premiumequipment für Mountainbikes und bleibt es auch bis 1992, als Shimano ihr die Rennsport-orientierte XTR-Gruppe vorsetzt. Nach und nach steigt die Anzahl der Zahnringe auf der Kassette – stets begleitet von emotionalen Diskussionen über die Notwendigkeit dafür. Argumente, dass die Ketten jetzt aber wirklich zu dünn würden und man mehr Gänge nicht mehr benötige, hat die XT, wie sie gerne abgekürzt wird, immer beharrlich und erfolgreich aus dem Weg geräumt.

Beständig durch Wandel

Während sich die Ritzel am Hinterrad also stetig vermehren, die Kettenblätter an der Kurbel ebenso reduziert und die Bremsen sich von einer Cantilever-Konstruktion zur Scheiben-Version entwickelt haben, ist die Gruppe immer ein Premiumprodukt geblieben, das letztlich sogar deutlich robuster als die filigran leichte Race-Gruppe ist. Sie ist damit sowas wie der Gold-Standard der Kettenschaltung. Während also die Kette immer schlanker und trotzdem fester wird, wandert sie außer an Mountainbikes zunehmend auch an Trekkingrädern über das silbrige Ritzelrelief.

Die Zuverlässigkeit und Funktion der hochwertigen Gruppe haben mit der Zeit immer mehr Freunde unter den Tourenfahrern gefunden. Und da sich manche Ansprüche zu Mountainbikern unterscheiden, hat Shimano der Mountainbike-XT (erkennbar am M in der Produktbezeichnung) eine Trekking-Version (mit T gekennzeichnet) zur Seite gestellt. Hier setzt man bisher nicht nur auf die bewährte und vielseitige 3-fach-Kurbel anstelle der leichteren Ein- und Zweifach-Systeme, sondern auch die Zahnabstufungen sind seit einiger Zeit recht konstant mit 48, 36 und 26 Zähnen.

Dazu gehören Ganganzeigen an den Schalthebeln zum Standard oder ein Nabendynamo und längere Bremshebel. Das und weitere Details wie auch die Kompatibilität der beiden Gruppen untereinander machen die XT sehr attraktiv und erfolgreich.

Preislich ist die Komponentengruppe ebenfalls nicht im Einsteigersegment zu finden. Das belegen auch unsere sieben Testräder. Wenn die übrigen Elemente am Rad auf einem ähnlichen Niveau liegen, dann landet man inzwischen leicht bei rund 2000 Euro. Auch das hat sich in den vergangenen Jahren stetig nach oben entwickelt.

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Was ein „XT-Rad“ auszeichnet

Wenn mehr als nur ein Alibi-XT-Schaltwerk – das gerne genommen wird, weil es noch relativ günstig ist – zum Einsatz kommt, wenn also zum Beispiel die gesamte Schaltung das Logo trägt, dann kann man ehrlich von einem „XT-Rad“ sprechen. Bleibt es dabei und kommen sonst einige günstigere Komponenten ans Rad, dann ist das quasi der Einstieg in die sogenannte XT-Klasse, für den man bei einer Fachhändler-Marke etwa 1600 Euro aufrufen muss.

Im Test verkörpert vom Victoria Trekking 8.7. Etwas anders ist die Situation bei Direktvermarktern wie Radon oder Rose. Man profitiert – rein preislich – vom Wegfall der Händlermarge. Gerade Radon setzt hier im Test mit einer exzellenten Ausstattung für ebenfalls 1600 Euro einen Preis-Leistungs-Maßstab. Und: Auch wenn das Rose Multistreet noch ein gutes Stück mehr kostet und sogar das teuerste Rad im Test ist, es liefert einen perfekt verarbeiteten Alurahmen plus Carbongabel, samt der kompletten XT-Gruppe. Denn selbst ein Preis von 2000 Euro bedeutet keine Garantie für Rein-Klassigkeit. So findet man am Stevens Avantgarde, das sonst als fast schon protypisches Trekkingrad sehr positiv auffällt, einen Komponenten-Mix mit günstigeren, aber auch sehr guten, Deore-Bremsen. Optisch und funktional ähnlich breitbandig sind die Testmodelle von KTM, Gudereit, Radon und Victoria. Während die von Rose und Contoura schon allein wegen ihrer starren Gabeln deutlich urbaner ausfallen.

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Achtung ansteckend! Die hochwertigen Trekkingräder versprühen ordentlich Dynamik

XT-Trekkingräder: Echte Bandbreite

Darin lässt sich schon ablesen: Was die XT-Gruppe auszeichnet und auch allgemein die Räder – mit weniger bis deutlicher spürbaren Unterschieden – ist ihre Breitbandigkeit. Das gilt vor allem für die Schaltung als zentrales Element. Dank kurzer, direkter Gangwechsel ist das Schalterlebnis sportlich knackig. Mit Kassetten, die mehrheitlich 11 bis 34 Zähne, moderat steigend abgestuft, anzubieten haben, lässt sich sowohl ordentlich Tempo entwickeln als auch ein Großteil der in Deutschland üblichen Anstiege selbst mit Gepäck bewältigen.

Entfaltungen, also der Weg des Rades pro Kurbelumdrehung, von etwa 1,7o bis 9,70 Meter belegen die ordentliche Bandbreite von grob 570 Prozent. Sowohl das Gewicht als auch die Steifigkeit des Rades sind für eine effiziente Entwicklung weitere wichtige Faktoren. Wenn das Rose hier gute 11 Kilogramm zusammenträgt, wirkt sich das offensichtlich positiver aus, als wenn ein Rad wie das Gudereit über 16 Kilogramm wiegt. Aber schon ein Kilogramm weniger kann die Dynamik merklich verbessern, wie die etwa 15 Kilogramm Eigengewicht von Radon, Stevens oder KTM zeigen.

Treue Alltagsbegleiter – bei guter Pflege

Apropos Gewicht: Beim Systemgewicht und damit den Zulademöglichkeiten bleiben die Räder alle mehr oder weniger im Durchschnittsstandard. Wodurch sie sich je nach Fahrergewicht zwar auch für die eine oder andere Urlaubstour eignen. Meistens wird man sie aber schon im Alltag einsetzen. Als echtes Jeden-Tag-Rad zum Einkaufen, Pendeln, für die Freizeit. Mal sportlich, mal entspannt. Die XT macht das auf jeden Fall mit. Denn so wie sie für durchaus sportliche Leistung steht, steht sie auch für Zuverlässigkeit.

Nur die Wartungsarmut kann sie nicht liefern. Wie bei jeder Kettenschaltung, muss man regelmäßig Hand anlegen. Dann hat man auch dauerhaft seine Freude daran.

An der Qualität wird es jedenfalls nicht liegen, wie viele Ritzel es auch in Zukunft sein mögen.

Diese XT-Trekkingräder haben wir getestet

Marke Modell Preis Prädikat
Radon Sunset 10.0 1599 Euro Preis/Leistung
Victoria Trekking 8.7 1599 Euro
Gudereit LC-90 evo 1949 Euro
KTM Life StyleTestbrief 1949 Euro
Stevens Avantgarde 1999 Euro Empfehlung
Contoura Fe-12 2199 Euro
Rose Multistreet 3 2399 Euro

Die ausführlichen Testberichte der XT-Trekkingräder lesen Sie in der Radfahren 6/2022. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.

Die getesteten XT-Räder in der Bildergalerie

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Radon Sunset 10.0

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Victoria Trekking 8.7

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Gudereit LC-90 evo

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KTM Life Style

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Stevens Avantgarde

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Contoura Fe-12

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Rose Multistreet 3

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