Sorglosräder, Test

Sorglosräder 2019: Wartungsarme Urbanbikes bis 2395 Euro im Test

Mehr Freude am Fahrrad

Sorglosräder 2019: Wartungsarme Urbanbikes bis 2395 Euro im Test

Kette ölen, Reifen flicken, Bremse richten – jetzt mal losfahren. Licht vergessen! Man kann das stoisch ertragen oder dem Alptraum ein Ende machen. Mit einem Rad, das diese Probleme gar nicht erst hat. Wie die Sorglosräder in unserem Test.
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Mal wieder muss ich einen Blick zurückwerfen. Und mich an meine Fahrradgeschichte erinnern. Da war natürlich die Freiheit, die mir die zwei Räder gebracht haben. Aber hängen geblieben ist putzen, putzen, putzen, und zwar Rahmen, Felgen, Speichen – jede einzeln. Zum Schluss noch einmal alles mit Waffenöl fein versiegeln. Den Rest hat mein Vater übernommen, ähäm … Später habe ich das Putzen auch eingestellt. So sahen die Räder dann auch aus. Mit Wartung hatte ich also noch nie viel am Hut. Das hatte einen entscheidenden Vorteil. Nämlich, dass meine Räder ganz sicher nicht attraktiv für lange Finger waren. In Münster am Bahnhof haben sie sich gut versteckt. Heutzutage mache ich mehr am Fahrrad, aber auf Ketteputzen, Ölen und all das andere lästige Zeug habe ich immer noch wenig Lust. Da kommen mir die Sorglosräder in unserem Test gerade recht.

Räder mit Zukunft

Auch, wenn es nur drei Stück sind, sie stehen doch ganz stellvertretend für eine Gattung mit Zukunft angesichts wachsenden Umweltbewusstseins und Fahrradverkehrs. Dass es allerdings nur drei sind – mehr waren zurzeit einfach nicht zu bekommen – zeigt auch, dass das Thema in der Stadt gar nicht so ernst genommen wird.

Gerade schicke Urbanbikes gehen eher auf Reduktion. Da ist Optik, leider, wichtiger als Funktion und Zuverlässigkeit. Oder die Menschen ticken wie ich früher und begnügen sich damit, dass das Rad wenigstens fährt.

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Wirklich Sorglosräder?

Sorglos, oder besser: sorgenfrei, ist wohl nur das Paradies. Die sogenannten Sorglosräder sind aber noch nicht einmal wartungsfrei. Auch das wäre schon beinahe paradiesisch. Nein, wartungsarm trifft es wohl eher. Denn kümmern muss man sich schon auch. Nur weniger, bedeutend weniger, als bei einem anderen Rad, wenn man es denn ernst meint.

Weil zum Beispiel die Schaltung als Getriebe gekapselt ist, fällt der Zahnrädertausch weg. Die Kette läuft auf einer Linie, wodurch sich der Verschleiß verringert. Kette oder Riemen muss man trotzdem pflegen, damit sie lange halten. Den Riemen weniger als die Kette, aber wartungsfrei ist auch er nicht. Man sollte auch den Reifendruck regelmäßig kontrollieren oder den Dynamokontakt und die Bremsbeläge bei Bedarf austauschen.

In der Realität, also im Test, findet man auch immer noch etwas, was unnötigerweise doch nicht sorgenfrei ist: klappernde oder zu kurze Schutzbleche etwa. Oder der Ständer fehlt. Das ist besonders ärgerlich, weil man sein Rad zum Abstellen nur anlehnen kann. Hässliche Macken in einem schönen Lack sind dann die Folge. Ade Ästhetik! Ade Eleganz!

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Noch mehr davon

Was ein wartungsarmes Rad ausmacht, haben wir hier dargestellt. Sorglosräder kommen uns immer wieder unter. Weil es doch immer ein Thema ist.

Vor allem Reiseräder fallen oft unter die Kategorie Sorglosräder. Wer weit im Draußen radelt, muss sich schließlich unbedingt auf sein Rad verlassen oder es einfach reparieren können. Dazu kommt die hohe Belastbarkeit, um das viele Gepäck tragen zu können.

Unsere Testräder

Gruß und Glückwunsch an die Produktmanager! Die drei haben ihren Job wirklich exzellent gemacht. Die Räder von Kalkhoff, Schindelhauer und Simplon begeistern ästhetisch – jedes auf seine Art – und technisch.

Das gilt auch für die Fahreigenschaften. Dabei zeigt das Simplon mit seinen Trekkinggenen, dass es das Vielseitigste ist. Schindelhauer setzt auf sportliche Leichtigkeit und edle Details. Kalkhoff als günstigstes Rad vereint eigentlich beide ganz gekonnt. Neben viel, viel Lob gibt es auch ein paar wenige Schwächen. Mehr dazu dann in den Testbriefen. Jetzt gehe ich mal wieder Radfahren – und dann ist Putzen angesagt.

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Diese Sorglosräder haben wir in Ausgabe 11-12/2019 getestet

Marke Modell UVP Prädikat
Kalkhoff Endeavour 8 BLX 1299 Euro Kauftipp
Simplon Kagu 2299 Euro Kauftipp
Schindelhauer Friedrich VIII 2395 Euro

Die ausführlichen Testbriefe unserer Sorglosräder sowie eine große Übersicht zu weiteren wartungsarmen Rädern finden Sie in der aktiv Radfahren 11-12/2019. Hier können Sie die Ausgabe bestellen.

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