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Centurion Lhasa R2700i EQ: E-MTB im Dauertest

Centurion Lhasa R2700i EQ im Test: Perfekter Alleskönner

Centurion Lhasa R2700i EQ: E-MTB im Dauertest

Das Centurion Lhasa R2700i EQ ist ein vielseitiges E-Mountainbike mit durchdachter Ausstattung und erfrischendem Fahrverhalten. Das E-MTB im Dauertest.
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Fluss- und Bergtouren, Genuss-, Pendler-, Einkaufsfahrten, Nacht-Einsätze – das Centurion Lhasa R2700i EQ, ein rassiges E-Mountainbike mit Straßenausstattung, meisterte 4000 Kilometer mit Bravour.

Dolomiten, Latemar-Runde, Fotostop auf 1900 Metern über dem Meer. Jetzt talwärts, auf Schotter. Alles easy … bis die Piste in zwei betonierte Traktorstreifen übergeht, die unvermittelt ins Bodenlose fallen. Verdammt schmal, meine Spur. Zu steil, um anzuhalten. Grobes Geläuf, mittig und außen, bloß die Spur halten. Angst, Adrenalin, kommt meine Frau heil runter? 350 Meter tiefer können wir stoppen, knieschlotternd. Ja, die erstklassigen Scheibenbremsen am Lhasa retteten uns vor einem Sturz mit fatalen Folgen. Und sein souveränes Fahrverhalten.

Ein Erlebnis am Limit, das wir so nicht mehr brauchen. Aber ein Rad, das sich in Ausnahmesituationen bewährt und bei allen Einsätzen von Genusstour bis Gardasee-Downhills überlegen bleibt, ist eine perfekte Wahl.

Erstklassiges Fahrwerk

Wie macht das E-Bike das? Das Fahrwerk des Lhasa ist von Centurion über mehrere Modell-Jahrgänge zur Meisterschaft entwickelt. Die Kombination aus einem torsionssteifen Rahmen und das vollgefederte Fahrwerk ist stimmig. Federgabel und Federbein, das eine seitensteife Hinterradschwinge führt, können in Sachen Federweg und Agilität überzeugen und garantieren selbst in kritischen Situationen Reserven – was eine sorglose, stets überlegene Fahrweise garantiert. Federbein und Federgabel arbeiten auch nach 4100 Kilometern einwandfrei.

Sämtliche Dichtungen am Testrad überstanden den Test anstandslos, auch 8.000 Mitnahme-Kilometer auf dem Heckträger eines VW-Busses. Lediglich der XXL-Steuersatz des Lenkers, in dem aus optischen Gründen alle Züge von Schaltung und Bremsgriffen integriert sind, benötigte zwei Werkstatt-Termine, um bis zum Testende astrein zu laufen.

1A: Laufräder und Antrieb

Ihren Teil an den überragenden Fahrleistungen des Lhasa steuern seine Laufräder bei. Verbaut sind große 29-Zöller, die einen souveränen Geradeauslauf bieten, aber auch Agilität. Beim Centurion kommen Pneus mit einer feineren Stollenstruktur dazu, die einen gelungenen Spagat zwischen rollwiderstandsreduziertem Rollen auf Asphalt und Grip im Gelände garantieren. Durch Ablassen von Luftdruck erreichten wir bei MTB-Einsätzen ein satteres Aufliegen der Mäntel. Und verhinderten in Steilpassagen so das Durchrutschen der Reifen. Obwohl der Motor hier bulliges Drehmoment entfaltet.

Verbaut im Lhasa ist ein kräftiger 85 Nm Bosch CX-Motor. Kombiniert mit einem kapazitätsstarken 750 Wh-Akku. Obwohl man zum Batterie-Aus-/Einbau niederknien muss, geht das Prozedere flott von der Hand. Schade, dass die Ladebuchse im Modelljahr ‘23 unten im Tretlagerbereich sitzt. Interessant: Unser Lhasa besitzt eine Software, die diesen Überflieger in fast jeder Unterstützungsstufe mit einem Plus an Power beflügelt. Der bei Ausflügen und Radreisen passende „Tour“-Modus schaltet durch die neue „Tour+“-Steuerung bei steilen Anstiegen (bei nun höherem Pedaldruck) automatisch in die nächste Unterstützungstufe, bis die Anhöhe erreicht ist. Gleiches bei MTB-Touren, wo der „EMTB“-Modus bei Rampen in „Turbo“ wechselt. Top: die kräftige Schiebehilfe. Ein Hagelschaden-bedingter Tausch des Kiox300-Bedienelements offenbarte, dass Bosch die im Ersttest kritisierte Kompliziertheit der Anzeige-Funktionen nun optimiert hat. Eine Frage des Ersttests können wir beantworten: Die Reichweiten des 750er-Akkus pendeln sich bei MTB-Touren („Tour+“ / „EMTB“) bei 50/60 km ein. Bei Radreisen in „Tour+“ sind über 100 Kilometer drin. Passt.

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Passende Ergonomie

Eigentlich montiert Testfahrerin Urs Schützenmeier an Testrädern ihren eigenen Sattel. Unnötig beim Centurion Lhasa: Der Seriensattel überzeugte alle Tester in Passform und Polsterung. Der Sattel ist zudem per Daumenschalter höhenverstellbar!

Urs wünscht sich ausgeformtere Flossengriffe und einen variableren Steuersatz für ein höheres Lenkerniveau. Bei beidem könnte der Zubehörhandel helfen. Daumen hoch: Das tiefgezogene Oberrohr bietet beruhigende Schrittfreiheit. Die mittige Sitzposition punktet bei Touren, Reisen, Sport.

Für Allroundeinsätze

Die Schutzbleche bestechen in Breite, Höhen- und Seiten-Einstellbarkeit. Das nach bald 5000 Kilometern beim soliden Centurion nichts klappert, spricht für Qualität.

Der Gepäckträger gefällt durch Stabilität und Erweiterbarkeit: Nachrüstbar sind eine Federklappe sowie Streben, die wir als zusätzliche Abstützung beim Einsatz von Packtaschen empfehlen. Nach 4100 strapaziösen Kilometern sind die Stollen der Reifen kaum abgefahren. Kettenblatt, Ritzel und Kette sind in überraschend gutem Zustand. Der Frontscheinwerfer erfreut mit seinem definierten Licht, das im Gepäckträger integrierte Oval-Rücklicht mit Intensität und Style.

Fazit: Besser geht’s kaum

Nach nun fast 5000 Kilometern konnte das Centurion Lhasa R2700i EQ absolut begeistern. Man spürt auf jedem Meter und bei jedem Einsatzzweck, dass das Modell seit Jahren verbessert und optimiert wird. Sein erfrischendes Fahrverhalten generiert auf jedem Meter enormen Fahrspaß. Gebaut für alle Gelegenheiten überzeugt dieser Allrounder bei Einkaufsfahrten, Radreisen und Ausritten im Gelände – ein Rad für Alles!

Selbst im Grenzbereich bietet es üppige Reserven für sicheres Fahren. Das Lhasa spielt in einer anderen Qualitäts-Liga. Absolut empfehlenswert – eines der besten Räder, die wir jemals gefahren haben.

Centurion Lhasa R2700i EQ: Detailaufnahmen

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Die Reifen rollen dank einer mittigen Stollen-Reihe auf Asphalt widerstandsarm. Und garantieren guten Grip auf Naturböden

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Das im Gepäckträger integrierte Rücklicht ist ziemlich stylisch und leuchtet intensiv – sehr sicher

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Weit mehr als 4000 Kilometer hat das E-Bike abgespult

Centurion Lhasa R2700i EQ: Informationen zum Dauertest

  • Tester: Daniel O. Fikuart, Urs Schützenmeier
  • Einsatzbereich: Alltag, Tour, Gelände
  • Preis: 5549 Euro
  • Kilometerstand: 4118 km

Die wichtigsten Spezifikationen des Centurion Lhasa R2700i EQ

Antrieb Bosch CX, 85 Nm
Display Kiox 300
Akku 750 Wh
Fahrwerk SR Suntour, 100 mm
Schaltung Shimano XT, 1X11 Gänge
Bremsen Hydraulische Scheibenbremsen, Shimano Deore, 203/203 mm
Reifen Schwalbe Smart Sam, 29“, 57 mm
Gewicht 28,6 kg mit Pedalen

Sie haben Interesse am Centurion Lhasa R2700i EQ? Mehr Informationen bekommen Sie auf der offiziellen Website des Herstellers.

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