Kopfhörer auf dem Fahrrad nutzen: Rechtslage, Test
Knopf im Ohr
Kopfhörer auf dem Fahrrad nutzen: Rechtslage, Test
in Service
Kopfhörer auf dem Fahrrad? Ja, das ist rein rechtlich zulässig. Der Gesetzgeber fordert aber, dass die Lautstärke der Verkehrssituation angepasst sein muss. Sprich: Der Sound aus dem Kopfhörer darf die Umgebungsgeräusche nicht überdecken. Ist die Musik zu laut, drohen 15 Euro Bußgeld. Die ARAG warnt, dass im Falle eines Unfalls gar der Anspruch auf Schadensersatz oder Schmerzensgeld verloren gehen kann. Sogar, wenn der Unfallgegner klar schuld am Unfall war. Sind Sie selbst der Unfallverursacher, könnte Ihre Haftpflichtversicherung ihre Leistungen kürzen.
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Dank Kopfhörer Navi-Ansagen wie im Auto
Grundsätzlich empfehlen wir, im Straßenverkehr keine Kopfhörer zu tragen. Trotzdem kann es manchmal praktisch sein. Gekoppelt mit dem Fahrradnavi sorgen Kopfhörer für verständliche Richtungsansagen, wie wir sie aus dem Auto kennen. Nun sind die meisten Kopfhörer so gebaut, dass sie grundsätzlich schon einen Teil der Umgebungsgeräusche abdämpfen. Um trotzdem nichts zu verpassen, haben inzwischen viele Geräte einen so genannten Awareness-Modus, also eine Aufmerksamkeits-Funktion. Die Technik ist die gleiche wie bei der aktiven Geräuschunterdrückung: Mikrofone im Kopfhörer nehmen die Außengeräusche auf und verarbeiten sie. Statt aktiv die Frequenzen der Außengeräusche zu unterdrücken, geben die Kopfhörer sie im Awareness-Modus 1:1 ans Ohr weiter. Im besten Fall klingt es dann für den Träger so, als habe er gar keine Kopfhörer im Ohr.
In-Ear-Hörer und ihre Alternativen
Wir haben einige In-Ear- und Buds-Kopfhörer mit dieser Technik ausprobiert. Einen Labortest in einer Geräuschkammer haben wir hingegen nicht umgesetzt. Die Bewertung erfolgt auf unseren Eindrücken im Praxisbetrieb. Exakte Messergebnisse sind unserer Ansicht nach nicht nötig, da wir vom Gebrauch von Kopfhörern im Straßenverkehr abraten. Vor allem Musik- oder Podcast-Hören sollten unterbleiben. Auch Telefonieren lenkt ab. Auf Touren in der Natur und bei wenig Verkehr hingegen können Sie die Geräte alle gut nutzen. Vor allem, wenn Sie sie nur zum Navigieren aufsetzen. Dann spielen Laborwerte der Soundqualität keine echte Rolle. Sollten Sie Musik hören, telefonieren oder einem Podcast lauschen, achten Sie darauf, die Lautstärke gering zu halten. Denn eines ist klar: Im Zweifel – bei einer Kontrolle oder schlimmstenfalls nach einem Unfall – kommt es nur auf diese an, Aufmerksamkeits-Funktion hin oder her.
Wir haben auch einige Alternativen ausprobiert: Da sind zum einen so genannte Knochenschall-Kopfhörer. Die übertragen die Schallwellen über die Schädelknochen ins Gehör. Das erfolgt vor dem Ohr, der Gehörgang selbst bleibt frei. So können die Außengeräusche nahezu ungefiltert wahrgenommen werden. Außerdem haben wir einen speziellen Lautsprecher für Fahrradhelme ausprobiert. Sie entsprechen einer Fahrrad-Freisprecheinrichtung. Auch hier wird das Ohr nicht verschlossen, die Außengeräusche sind ungefiltert wahrnehmbar.
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Klare Grundsatzempfehlung
Für alle Modelle gilt: Laute Musik überdeckt oft den übrigen Geräuschpegel. Somit werden Gefahren schlechter oder gar nicht mehr wahrgenommen. Auch werden Windgeräusche, die durch kleine Wirbel an den Mikrofonen entstehen, im Awareness-Modus ebenfalls nicht immer sauber gefiltert, sondern ans Gehör weiter gegeben. Hörbare Verwirbelungen entstehen auch am Träger der Knochenschall-Kopfhörer und an der Freisprecheinrichtung. Diese Windgeräusche sind größer als die, die bei schneller Fahrt am freiliegenden Ohr selbst entstehen. Darum empfehlen wir: Am besten fahren Sie ganz ohne Extra-Beschallung. Wollen sie sich trotzdem dezent berieseln lassen, probieren Sie aus, welches System Ihnen am meisten zusagt.
Kopfhörer zum Radfahren: Die Modelle im Test
Von günstig bis teuer sortiert.
Sena P1
Teufel Real Blue TWS 2
Adidas FWD-02
Jabra Elite 7 Active
Sony Linkbuds
Shokz Openrun Pro
Samsung Galaxy Buds2 Pro
Bose Quiet Comfort Earbuds
Apple Airpods Pro 2
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