DAV: Zehn Tipps für Radfahren mit Rücksicht in den Bergen
DAV-Appell an Radfahrer und Wanderer
DAV: Zehn Tipps für Radfahren mit Rücksicht in den Bergen
in Service
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Konflikte zwischen Radfahrern bzw. Mountainbikern und Wander-Gemeinde sind immer wieder in der Diskussion. Tatsächliche Auseinandersetzungen sind zwar die Ausnahme, für ein gutes Auskommen miteinander sind dennoch klare Signale wichtig. Der Deutsche Alpen-Verein hat vor einiger Zeit Tipps herausgegeben, wie Konflikte verhindert werden.
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Der DAV appelliert an die Rücksicht zwischen Radfahrern und Wanderern in den Bergen.
„Nehmt Rücksicht auf die, die zu Fuß unterwegs sind, und fahrt nicht querfeldein“, appelliert DAV-Präsident Josef Klenner deshalb an die Mountainbiker, nimmt aber auch den Wanderer in die Pflicht und betont, dass „Gelassenheit und Toleranz“ von allen Beteiligten gefragt sei.
Radfahrer und Wanderer – ein Fall für die Paartherapie?
Ein Mountainbiker schlägt einen Naturschutzbeauftragten; ein Wanderer holt einen Mountainbiker vom Sattel: Schaut man in die Medien, so könnte man meinen, ein Kleinkrieg sei ausgebrochen. Die Wirklichkeit ist viel weniger dramatisch, die allermeisten Bergsportler sind respektvoll und mit Rücksicht unterwegs.
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Davon unabhängig besteht jedoch ein Grundkonflikt: Biken und Wandern läuft auf demselben Wegenetz. Wenn dann zusätzlich besonders viele Menschen unterwegs sind wie an schönen Sommertagen, bleibt Ärger oft nicht aus.
Mountainbiken und Wandern sind beliebt
Beide Sportarten sind sehr beliebt: Fast 50 Prozent der DAV-Mitglieder fahren Mountainbike, rund 90 Prozent gehen Bergwandern. 12 Millionen Deutsche besitzen ein Mountainbike und über 3,7 Millionen geben an, regelmäßig zu biken; beim Wandern sind es sogar sieben Millionen.
Ob eine Paartherapie dieses Problem lösen kann, hat der DAV mit Probanden und einem Augenzwinkern in einer Folge der Videoserie #DAVtalk zum Thema „Mountainbike vs. Wanderschuh“ ausprobiert:
Deutscher Alpenverein mit Zuversicht
Biken und Wandern: Zwei Nutzungsarten auf einem Wegenetz, in zwei Geschwindigkeiten und mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Wahrnehmungen – kann das gut gehen?
Josef Klenner ist davon überzeugt: „Wir sind eine Bergsportgemeinde. Respekt voreinander gehört zu unserem Grundverständnis!“ In diesem Geiste hat der DAV vor einigen Jahren mit Unterstützung der Bayerischen Staatregierung das Projekt „Bergsport Mountainbike – nachhaltig in die Zukunft“ ins Leben gerufen.
Und der DAV hat auch sein Engagement in Sachen Mountainbike noch einmal forciert und die Kampagne #natürlichbiken gestartet.
Bei #natürlichbiken geht es nicht nur um Nutzungskonflikte, sondern auch um Sportausübung im Einklang mit der Natur. Die Voraussetzungen dafür sind gut – solange die Sportler auf den Wegen bleiben, anstatt querfeldein oder über Wiesen und Weiden zu fahren.
Außerdem sollten Nachtfahrten vermieden und Sperren respektiert werden, zum Beispiel bei Holzfällarbeiten. Denn Forststraßen sind keine reinen Freizeitwege, sondern dienen insbesondere auch der Bewirtschaftung von Wald und Almen. Entsprechender Respekt sollte deshalb selbstverständlich sein.
Dazu zählt es zum Beispiel, im Schritttempo und mit gebührendem Abstand an Mensch und Tier (Kühe!) vorbei zu fahren.

Radfahren und Mountainbiken in den Bergen erfreut sich im Sommer großer Beliebtheit.
DAV-Tipps für natur- und sozialverträgliches Biken:
- Gesund aufs Rad
Mountainbiken ist Ausdauersport. Die positiven Belastungsreize für Herz, Kreislauf und Muskulatur setzen Gesundheit und eine realistische Selbsteinschätzung voraus. Vermeide Zeitdruck und steigere Intensität und Länge deiner Touren langsam. - Sorgfältig planen
Fachliteratur, Karten, Internet und Experten sind wertvolle Hilfsmittel bei der Wahl einer Biketour, die deiner Fitness und deinem Können entspricht. Touren immer auf die Gruppe, den Wetterbericht und die aktuellen Verhältnisse abstimmen. Achtung Alleingänger: Bereits kleine Zwischenfälle können zu ernsten Notlagen führen. - Nur geeignete Wege befahren
Fahre nicht querfeldein, um Erosionsschäden zu vermeiden. Benütze nur geeignete Straßen und Wege und respektiere lokale Sperrungen und Regelungen, um Konflikten mit Grundeigentümern, Wegehaltern und anderen Naturnutzern vorzubeugen.
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Fahrrad checken und Helm tragen
- Check dein Bike
Kontrolliere vor jeder Fahrt Bremsen, Luftdruck, den festen Sitz der Räder, Federung und Schaltung deines Bikes. Den technisch einwandfreien Zustand sichert die jährliche Wartung durch den Fachbetrieb. Achte auf eine gesundheitsschonende Sitzposition. - Vollständige Ausrüstung
Wärmende Kleidung, Regen- und Windschutz, Reparaturset und Erste-Hilfe-Paket gehören in den Rucksack, ebenso Mobiltelefon (Euro-Notruf 112), Licht und ausreichend Essen und Trinken. Handschuhe und Brille schützen deine Hände und Augen. Karte oder GPS sind wertvolle Orientierungshilfen. - Immer mit Helm
Bergauf und bergab, immer mit Helm! Im Falle eines Sturzes oder einer Kollision kann ein Helm Kopfverletzungen verhindern oder sogar dein Leben retten. Protektoren können vor Verletzungen schützen.

Knapp die Hälfte der DAV-Mitglieder fahren Mountainbike, etwa 90 Prozent gehen Wandern in den Bergen.
- Fußgänger haben Vorrang
Nimm Rücksicht auf Fußgänger, indem du dein Kommen frühzeitig ankündigst und das Tempo reduzierst. Halte nötigenfalls an. Ein freundlicher Gruß fördert die Akzeptanz. Fahre in kleinen Bike-Gruppen und meide von Wanderern stark frequentierte Wege. - Tempo kontrollieren
Passe deine Geschwindigkeit der jeweiligen Situation an. Fahre aufmerksam und bremsbereit, da jederzeit mit unerwarteten Hindernissen zu rechnen ist. Fahr- und Bremstechnik lernst du in Mountainbike-Kursen. - Hinterlasse keine Spuren
Durch kontrolliertes Bremsen, so, dass die Räder nicht blockieren, verhinderst du Bodenerosion und Wegeschäden. Nimm deinen Abfall mit und vermeide Lärm. - Rücksicht auf Tiere
Die Dämmerungsphase ist für Wildtiere die Zeit der Nahrungsaufnahme. Fahre daher bei Tageslicht, um Störungen zu vermeiden. Nähere dich Tieren im Schritttempo und schließe Weidezäune nach der Durchfahrt.