Aldi-E-Bike von Fischer: Trekkingrad Viator 4.2i 522
Aldi-E-Bike im Test - was kann das Fischer-Trekkingbike?
Aldi-E-Bike von Fischer: Trekkingrad Viator 4.2i 522
in Allgemein
Das Viator 522 unterscheidet sich zum 4.2i 711 durch den um knapp 200 Wh kleineren Akku: Statt 711 Wh stecken im Aldi-Angebot „nur“ 522 Wh. Besorgniserregend ist das nicht. Die Reichweite sinkt dadurch zwar. Eine ausgedehnte Tagestour von realistisch mehr als 70 Kilometern ist mit dem kleinen Akku aber locker drin. Der große Bruder, für den Fischer im vergangenen Frühjahr ebenfalls eine UVP von 2549 Euro aufgerufen hatte, erhielt im Großen ElektroRad-Test 2023 mit 90 Punkten die Note „sehr gut“.
Viator 4.2i: Alters-Problem
Darin liegt das größte „Problem“ des Viator: Es ist kein brandneues Modell mehr. Seit mehr als einem Jahr ist es auf dem Markt. Das rechtfertigt dann auch den Angebotspreis, der deutliche 850 Euro unter der UVP liegt. Von der Ausstattung merkt man dem Fischer sein relatives Alter nicht an. Denn schon im vergangenen Jahr setzte Fischer auf bereits etablierte Technik aus der Großserienfertigung. Daran hat sich nichts geändert.
Viator 4.2i: Solide Technik
Das ist keine Kritik. Denn natürlich kann Fischer bei dem Preis des Viator 4.2i keine High-End-Komponenten verbauen. Federgabel, Bremsen, Schaltung und einige weitere Komponenten sind klug gewählt und werden so oder ähnlich selbst in deutlich teureren E-Bikes verwendet. Der Bafang-Motor ist kultiviert und kraftvoll. Das Display ist gut ablesbar, der Akku ausreichend für Pendlerfahrten und längere Tagestouren.
Leichte Komfort-Einbuße
Wer tatsächlich öfter längere Touren unternimmt oder das E-Bike im Alltag nutzt, dem legen wir einige kleinere Anpassungen ans Herz. Denn die Griffe und der Sattel sind auf Dauer unbequem. Für wenig Geld lassen sich deutlich ergonomischere Griffe und ein passender Sattel zukaufen. Einen aktuellen Satteltest finden Sie in den jeweils nächsten Ausgaben der Radfahren und ElektroRad.
Viator 4.2i: Vielseitig und stark
Das Viator 4.2i ist ein vielseitiges Tourenrad mit einem guten Gepäckkonzept. Der Gepäckträger schultert bis zu 25 Kilogramm. Das gesamte Rad hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 150 kg. Nach Abzug der stolzen 30 Kilo, die das Rad alleine auf die Waage bringt, können Fahrer und Gepäck zusammen somit gut 120 kg wiegen. In dieser Preisklasse eine durchaus bemerkenswerte Zuladung.
Fahreindruck des Viator 4.2i
Das Viator gibt es mit Trapez- und Diamantrahmen. Den Trapezrahmen in den Größen 45 und 50, das Diamantrad in 55. Es ist ein angenehmes, bequemes Tourenrad. Fahrkomfort unterwegs bringt die gute Federsattelstütze, die Fahrer bis 130 kg Gewicht aushält. Die solide Federgabel mit 75 mm Federweg und die 50 mm breiten 28-Zoll-Reifen sorgen ebenfalls für Komfort und Kontrolle. Guter Grip und ordentliche Dämpfung bringen die Reifen für moderate Touren auf Asphalt sowie auf Wald- und Feldwegen allemal mit.
Säuselnder Bafang-Motor
Der Bafang M400-Motor säuselt angenehm leise, aber vernehmbar. Er wirkt unterwegs durchaus etwas weniger kraftvoll als die auf dem Papier ausgewiesenen 80 Nm Drehmoment. Dafür ist er angenehm vibrationsarm und bietet auf Genusstouren sehr harmonische Unterstützung. Optimiert der Fahrer hin zu mehr Griffkomfort, wird das schöne Tourenrad durchaus reisetauglich. Der große Akku unterstreicht diesen Eindruck.
Viator 4.2i: Fazit
Für 1699 Euro bietet Aldi im Onlineshop ein sehr solides, hochwertiges E-Bike für Gelegenheits- und Genussfahrer. Das Viator 4.2i ist solide verarbeitet, zuverlässig und vielseitig. Wenn es zu Problemen kommt, bietet Fischer einen Vor-Ort-Service, hat aber auch ein Netz an Händlern. Klar: Eingefleischte Ständigfahrer werden am Rad auf Dauer weniger Freude haben, als Nutzer, die für einige Ausfahrten im Jahr einen zuverlässigen, einfach zu wartenden Partner suchen. Für 1699 Euro jedenfalls bietet Aldi viel E-Bike für wenig Geld.
Den gesamten Testbrief zum Viator 4.2i 711 lesen Sie hier.