Trekkingräder um 1000 Euro im Test: 6 Räder im Vergleich
Tourige Tausender
Trekkingräder um 1000 Euro im Test: 6 Räder im Vergleich
in Test & Teile
Stellt man so einen Test von Trekkingrädern zusammen, stößt man gelegentlich an Grenzen. Grenzen – die überschritten werden. Denn anders als manch andere Radgattungen sind Trekkingräder nicht Spezialisten, sondern Generalisten. Es kommt also mitunter vor, dass die Grenzen fließend sind und dass Hersteller anmerken, dass ihr Modell eigentlich eher urban gedacht wäre. Nun, zum Pendler- und Alltagsrad taugen Trekkingräder tatsächlich sehr gut. Da nehmen sich auch die sechs hier im Test nicht aus. Sie bringen eine regelkonforme Sicherheitsausstattung mit, also eine ausfallsichere Lichtanlage, sichere Bremsen. Dazu kommen praktische Elemente wie Schutzbleche, Kettenschutz und natürlich Gepäckträger.
Anders als die, vergleichbar gerüsteten, Cityräder oder die etwas reduzierten Urbanbikes, meistern Trekkingräder aber eben auch ausgedehntere Touren und bieten dabei oft dank Federgabeln einen guten Komfort. Mit Kettenschaltungen steht den Fahrern eine Varianz an Übersetzungen zur Verfügung, mit der sich sowohl Tempo machen lässt als auch Anhöhen gut erklommen werden können.
Vielseitig bereit
Mit einer insgesamt ausbalancierten Fahrgeometrie sind sie Räder für die meisten Fahrsituationen, ob lange Geraden oder enge Kurvenmanöver, bestens gewappnet. So breit das Einsatzfeld von Trekkingrädern allgemein ist, so breit ist auch die Vielfalt innerhalb der Gruppe. Viele der Faktoren kommen in feinen Abstufungen zum Tragen oder es gibt feinere bis deutlichere Abweichungen des Grundaufbaus.
Im Test sind die Räder alle mit einer Federgabel ausgestattet, die Kettenschaltung ist eine weitere Gemeinsamkeit. So stellen sie für uns das technische Ideal eines Trekkingrades dar. Moderne, weniger wartungsbedürftige Schaltnaben sind aber zum Beispiel eine der überlegenswerten Variationen. Da nicht jeder Kunde, jede Kundin locker ein paar tausend Euro aus der Tasche ziehen kann, bleibt der Preis für diesen Test an der 1000er-Linie fixiert.
Markante Preisgrenze
Das war mal ein sehr wichtiges und attraktives Segment mit teils schönen Highlights. Da sich die Preise ja leider deutlich nach oben entwickelt haben, bleibt natürlich die Frage, wie attraktiv Räder dieser Preisklasse noch sind und sein können.
Wie gut das funktioniert, auch dafür sind die Testräder von Brennabor, Compel, Cube, Diamant, Falter und Stevens angetreten.
Preisbedingte Effekte
Der Preis hat natürlich einen Einfluss auf die Qualität von Rahmen und Ausstattung, auf Gewicht, Fahr- und Bedienkomfort.
Die Ausstattung ist überwiegend eher einfach. Die Federgabeln stützen sich allesamt auf Stahlspiralen. Auch dadurch werden die Räder schwerer als mit Luftfedergabeln. Der Vorteil ist, dass man sie seltener nachjustieren muss. Einstellen kann man die meisten Stahlfedergabeln im Test ebenfalls, teils auch blockieren. Ansprechverhalten und Komfort schwanken durchaus merklich zwischen den Modellen.
Aber auch innerhalb der Masse eines Produktes kann es zu Funktionsunterschieden kommen. Das ist gerade bei günstigeren Produkten eher und deutlicher der Fall, weil die Fehlertoleranzen großzügiger betrachtet werden. Bei Federgabeln und Federstützen spürt man das sehr direkt. Es kann also tatsächlich sein, dass wir etwa eine Gabel als sehr gut empfinden, das eigene Rad aber ein ganz anderes Bild vermittelt. Umgekehrt gilt das aber genauso. Gute Pflege ist in der Regel aber ausschlaggebender.
Schaltung als Indikator
Bei den Schaltungen war vor einigen Jahren tatsächlich noch Shimanos Deore-Gruppe verbreitet unter den 1000er-Rädern. Davon konnte man sich nach und nach verabschieden. Die darunter folgenden Gruppen Alivio, Acera und Altus haben den Platz übernommen, teils auch in Kombination und solange eine Dreifach-Kurbel eingesetzt wird, wie bei Falter und Stevens, gepaart mit einer Neunfach-Kassette.
Alternativ und zunehmend setzen die Hersteller auf Shimanos neue Mittelklasse namens Cues. Die Produkte versprechen eine moderne und zuverlässige Bedienung, eine aktuelle Optik und hohe Robustheit. Ideal für sportive Alltagsräder. Dabei bekommt man vor allem moderne Zweifach-Kurbeln und 9 oder 10 Ritzel auf der Kassette.
Anders als beim etablierten Gruppentrio lassen sich die Gänge mit Zwei-Wege-Hebeln ergonomisch und geschmeidiger wählen. Die Schaltvorgänge stehen denen von höherwertigen Gruppen nur wenig nach. Im direkten Vergleich – Brennabor hat sein Testrad mit der Deore als 1×10 bestückt – hat eine teiloffene Zugverlegung wie beim Diamant mit Rahmenanschlägen einen deutlicheren positiven Effekt auf die Gangwechseldynamik. Als weniger empfehlenswert erweist sich die Sunrace-Schaltung am Stevens, bei der Umwerfer und Hebel mitunter klemmen.
Zwei Typen
Die Räder insgesamt bilden vielleicht zwei Gruppen. So sind das Cube Kathmandu und das Diamant Elan die beiden sportlicheren, dynamischeren Modelle. Gleichzeitig können beide mehr Gewicht aufladen als die übrigen.
Die Räder von Brennabor, Compel, Falter und Stevens sind dagegen etwas zurückhaltender, entspannter. Das drückt sich in der Sitzhaltung aus, aber auch im Gewicht. Und auch ein wenig in der Optik.
Gewichte und einige etwas hakelige Momente an allen Testrädern zeigen, wo diese Preisklasse ihre Grenzen hat, mit welcher Qualität man hier rechnen darf. Insgesamt ist das immer noch gut und vor allem solide. Auch damit unterstreichen die sechs Räder, dass diese Klasse ihre Berechtigung hat, dass sie ernsthaft in Betracht genommen werden darf und dass die Hersteller auch die Kundschaft dafür nicht aus den Augen verliert.
Diese Trekkingräder haben wir getestet
Marke | Modell | Preis | Prädikat | Bewertung |
Brennabor | T-44 | 999 Euro | 2,0 – Gut | |
Compel | XRC 900 | 999 Euro | 2,0 – Gut | |
Cube | Kathmandu ONE | 999 Euro | 1,8 – Gut | |
Diamant | ElanTestbrief | 999 Euro | Empfehlung | 1,6 – Sehr gut |
Falter | T 4.0 | 999 Euro | 1,8 – Gut | |
Stevens | Savoie | 1049 Euro | 2,0 – Gut |
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