Softshell-Jacken sind ideal zum Radfahren

Softshell-Jacken im Test – Worauf kommt es an?

Eine für alle Fälle

Softshell-Jacken im Test – Worauf kommt es an?

Frühlingssonne, kühler Fahrtwind, feuchter Nieselregen: Mit leichten Softshell-Jacken ist man für die verschiedensten Wetterlagen gewappnet. aktiv Radfahren erklärt, worauf es ankommt.
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Winter ade, willkommen Frühling: Hoffentlich schon bald locken die Sonne und zweistellige Plusgrade viele wieder in den Sattel. Doch davor stellt sich die Frage: Was anziehen? Besonders in der Übergangszeit, wenn das Wetter wechselhaft ist und man sich mit Sonne wie Regen oder einer kalten Brise arrangieren muss, ist es praktisch, wenn die Kleidung vielseitig ist und für alle Wetterlagen ausreichend Komfort bietet.

Zur Patentlösung hat sich in den vergangenen Jahren Softshell entwickelt. Es ist die „eierlegende Wollmilchsau“ unter den Bekleidungsmaterialien. Softshell vereint gewissermaßen die mittlere und die äußere Bekleidungsschicht des bekannten Zwiebelprinzips miteinander, denn im Grunde wird eine wetterfeste Außenschicht mit einer isolierenden Innenschicht kombiniert. Praktisch sowohl im Alltag, auf Touren als auch besonders auf Reisen: Durch die Kombination der beiden Schichten in einer Jacke spart man in den Packtaschen Platz und Gewicht.

Drei Lagen für Schutz und Komfort

Wie ist das Material aufgebaut? Softshell besteht in den meisten Fällen aus drei Lagen, die fest miteinander verklebt werden – sie bilden das Softshell-Laminat. Die äußerste Schicht besteht aus einem wasserabweisenden und strapazierfähigen Oberstoff. Die Innenschicht ist aus weichem Material, meist Velours oder Fleece, und fällt je nach Einsatzzweck mal dicker, mal dünner aus. Sie soll wärmen und Feuchtigkeit von der Haut abführen. Fast Standard ist eine Membran als Zwischenschicht und dritte Lage, die zusätzlich Wind abhält, dabei aber Wasserdampf von innen durchlässt. Bei den Membranen unterscheidet man zwischen mikroporös und hydrophil: Erstere haben winzige Poren, durch die nur Wasserdampfmoleküle kommen, Regentropfen aber nicht. Die hydrophilen Membranen nehmen Wasserdampf auf und leiten ihn nach außen, Wassermoleküle sind zu groß, um einzudringen.

Es gibt auch Softshells ohne Membran. Ob die Jacke zwei- oder dreilagig sein sollte, richtet sich nach dem Bedarf. Es gilt: Je atmungsaktiver eine Jacke, desto weniger winddicht. Steht der Schutz vor Wind im Vordergrund, sollte man sich für eine Drei-Lagen-Jacke entscheiden – gerade beim Radfahren wegen des Fahrtwinds eine wichtige Überlegung. Hat die Atmungsaktivität Priorität, können zwei Membranen ausreichen. Da die Membranen in dieser Eigenschaft bis heute stark verbessert wurden, liegt die Entscheidung für eine dreilagige Softshell nahe.

Die Vorteile von Softshell-Jacken

Dass sich Softshell-Jacken seit einigen Jahren so großer Beliebtheit erfreuen, ist nicht verwunderlich. Schließlich ist das Material so vielseitig wie kaum ein anderes. Nach außen hin bieten Softshell-Jacken einen Schutz vor Wind und Regen. Natürlich ist dieser nicht vergleichbar mit den sogenannten wasser- und winddichten Hardshells, aber durch winddichte Membrane und Beschichtungen zur Imprägnierung halten sie zumindest leichten Nieselregen und den Fahrtwind vom Körper fern. Da die Nähte bei Softshells in der Regel getapet sind, werden die Jacken nicht als wasserdicht bezeichnet.

Gleichzeitig sind Softshells aber sehr atmungsaktiv – so wird Schweiß während des Radfahrens gut vom Körper abtransportiert. Ein weiteres Plus ist die Beschaffenheit des Materials: Softshells sind viel stoffähnlicher als das oft raschelige Material von Hardshells. Softshells sind weich und elastisch und bieten so viel Bewegungsfreiheit – ideal für allerlei sportliche Aktivitäten. Durch das elastische Material können sie außerdem sehr körpernah geschnitten sein, was sportlichen Radfahrern entgegenkommt.

Wichtig bei der Ausstattung

Auf einige Punkte bei der Ausstattung sollte man beim Kauf einer Softshell-Jacke achten. Was den Wetterschutz betrifft, kann der Reißverschluss ein Schwachpunkt bei den Jacken sein. Man sollte darauf achten, dass er unterlegt ist, damit Wind und Regen nicht ungehindert hindurchpfeifen und eindringen können. Hier außerdem wichtig: Eine Reißverschlussgarage am oberen Ende, damit der Reißverschluss nicht am Kinn reibt oder man sich beim Zumachen die Haut einklemmt. Am unteren Bund, den Armen und am Kragen sollte es eine Möglichkeit geben, die Jacke eng abzuschließen, zum Beispiel durch Klettverschlüsse oder Gummizüge. So kann kein Regen oder Wind über die Öffnungen eindringen.

Auch auf ausreichend Taschen innen und außen sollte man je nach Einsatzzweck achten. Zuletzt stellt sich noch die Frage nach einer Kapuze. Ohne Kapuze sollte der Kragen nicht zu weit sitzen. Bei einer Jacke mit Kapuze sollte man sie, wenn möglich, auch mit Helm probieren, um zu testen, ob sie bequem über oder unter dem Helm getragen werden kann.

Das Testfeld

Wir haben in unserem Test neun Jacken ausprobiert, die sich gut für die kommende Übergangszeit eignen – manche eher für die kühlen, andere für die wärmeren Tage. Der Test soll ein breites Spektrum abbilden: Auf der einen Seite haben wir Softshells getestet, die sportlich und eng geschnitten sind und zum Beispiel durch einen verlängerten Rücken oder lange Ärmel speziell für das Radfahren ausgelegt sind. Hier stehen Shimano, Endura, Scott, Gore und Sugoi auf dem Programm. Auf der anderen Seite haben wir in diesen Test auch Softshell-Jacken von Vaude und Switcher aufgenommen, die sich von Design und Stil gut für urbane Radfahrer eignen. Die letzten beiden Testkandidaten stammen von den Outdoor-Marken Norrona und Tatonka: Für längere Reisen oder den Freizeitsport suchen viele Jacken, die universell einsetzbar sind. Wir haben ausprobiert, wie sie sich beim Radfahren bewähren.

Alle Softshell-Jacken im Testfeld verfügen über eine Membran als Zwischenschicht, preislich unterscheiden sie sich aber erheblich. Mit 119,- Euro ist die Alltagsjacke von Switcher die günstigste im Test, satte 300,- Euro muss man für die sportliche Scott-Softshell-Jacke ausgeben.

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