Die Stiftung Warentest hat Fahrradtaschen für City und Tour getestet.

Fahrradtaschen im Test: Nicht alle halten dicht

Nicht alle Fahrradtaschen halten dicht

Fahrradtaschen im Test: Nicht alle halten dicht

Die Stiftung Warentest hat 20 Fahrradtaschen getestet: 10 für die Tour, 10 für die City. Nicht alle Gepäckträgertaschen von Ortlieb, Vaude, Decathlon und Co. überzeugten im Test.
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Fahrradtaschen am Gepäckträger sind der Klassiker – egal, ob auf Tour, im Pendel-Alltag oder beim Einkaufsbummel. Wer sich im Internet und im Fachhandel umschaut, stellt eine gewaltige Preisspanne fest. Lohnt sich die Investition in eine besonders teure Packtasche? Der aktuelle Test der Stiftung Warentest sagt etwas Anderes: 20 verschiedene Fahrradtaschen hat man aktuell unter die Lupe genommen – die teuerste ist dabei nicht gerade die beste.

Was zeichnet gute Fahrradtaschen aus?

Eine gute Packtasche hält Regen ab und lässt sich unkompliziert bedienen. Das bedeutet eine einfache Montage an verschiedenen Gepäckträgern und ein leichtes Einhängen im Alltag. Die Tasche sollte außerdem robust sein und vieles mitmachen, damit man lange Freude an ihr hat. Für Sicherheit sorgen Reflektoren. Auch wichtig: Die perfekte Fahrrradtasche enthält keine gesundheitsgefährdenden Schadstoffe.

Praxis- und Labortest

Die Stiftung Warentest hat insgesamt 10 Tourentaschen und 10 Citytaschen fürs Fahrrad getestet. Und zwar in Praxis und im Labor: Fünf Nutzer haben die Handhabung der Taschen ausgiebig ausprobiert, immer wieder bepackt und befestigt. Im Labor mussten die Taschen zusätzliche Falltests und Haltbarkeitsprüfungen bestehen. Auch in einer Beregnungsanlage wurden sie getestet. Zuletzt folgte ein Check auf gesundheitsschädliche Stoffe. Das Resultat: Sieben der Taschen bekommen ein Gut oder Sehr gut, acht Fahrradtaschen sind nur ausreichend oder mangelhaft, darunter interessanterweise auch die teuerste Tasche im Test (210 Euro).

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Gefährliche Schadstoffe in Fahrradtaschen

Erschreckend: Viele der Fahrradtaschen enthalten gesundheitsschädliche Stoffe. Mit diesen kommt man durchaus in Kontakt, zum Beispiel immer dann, wenn man die Tasche in der Hand trägt. Sechs Packtaschen bekamen in diesem Punkt die Noten Ausreichend oder Mangelhaft. Vor allem die Grenzwerte bei eingesetzten Weichmachern (Phthalate) werden an einigen Taschen überschritten. Diese Stoffe sollen das Kunststoff-Gewebe flexibel machen, können allerdings die Fruchtbarkeit des Menschen beeinträchtigen.

Nicht alle Taschen sind dicht

Der zweite große Kritikpunkt: Einige Taschen sind nicht wasserdicht, obwohl sie vom Hersteller so beworben werden („Waterproof“). In der Beregnungsanlage ließen ganze sieben Modelle Wasser in ihr Inneres. Dabei auch all jene unter den Citytaschen, die eine separate Regenhülle haben. An irgendeiner Stelle gibt es nämlich immer eine Lücke, durch die Regenwasser eindringen kann. Insgesamt wurden die Taschen für die Stadt weniger streng bewertet wie die Tourentaschen, waren aber auch bei der Wasserdichtigkeit deutlich schlechter.

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Die Empfehlungen der Redaktion

Als Ergebnis ihres Tests empfiehlt die Stiftung Warentest vor allem drei Packtaschen: Die Ortlieb Back-Roller High Visibility für 110 Euro schneidet mit Sehr gut ab, bei Decathlon bekommt man die deutlich günstigere B’Twin Trekkingbike Bag 500 für 26 Euro, die ein Gut erhält. Die beste Citytasche ist die Augsburg III von Vaude, sie kostet 140 Euro.

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