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E-Falträder 2023 im Test: Kompakte Pedelecs zum Falten

Praktische Räder für Busse und Bahn

E-Falträder 2023 im Test: Kompakte Pedelecs zum Falten

Falträder haben heute nichts mehr mit den wackeligen, biederen und immer belächelten Klapprädern der 60er und 70er Jahre zu tun. Es sind Hightech-Maschinen für die Verkehrswende. Kompakt, wendig, praktisch – und sogar mit E-Antrieb ausgestattet.
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Entschuldigen Sie den Vergleich, aber der Straßenverkehr gleicht oft einem Schlachtfeld. Es wird um jeden Millimeter Raum gekämpft, mit teils harten Bandagen und oftmals unter Missachtung aller Regeln. Trotzdem ist das Faltrad ein höchst friedliches Fortbewegungsmittel, obwohl seine Technik Anfang des vergangenen Jahrhunderts für das Militär verfeinert wurde. Denn das Faltrad ist nicht konfrontativ, sondern es verbindet. Nämlich die Freude Fahrrad zu fahren, mit vielen anderen Verkehrsmitteln. Es passt locker in den Kofferraum von Kleinwagen, ist ein nützlicher Begleiter auf jeder Campingtour und erfreut sich vor allem bei Pendlern großer Beliebtheit. In den Fernverkehrszügen der Bahn etwa gilt ein gefaltetes Rad als Gepäckstück und kostet keinen Fahrrad-Aufpreis. In den aktuell noch (zu) häufigen ICE ohne Fahrradstellplätze darf es ebenfalls als Gepäckstück mitgenommen werden. Im öffentlichen Nahverkehr ist es schließlich kompakt genug selbst für die Stoßzeiten, lässt sich außerdem (meistens) leicht tragen und in Züge ohne ebenerdigen Zustieg heben.

Falträder: Fast keine Kompromisse

Viele Radfahrer fürchten, mit einem Faltrad zu viele Kompromisse eingehen zu müssen. Dabei sind die modernen Versionen sehr variabel, nicht nur beim Falten. Die Geometrien der 20-Zoll-Bikes garantieren inzwischen oft ein ähnlich angenehmes Fahrgefühl wie mit einem Fahrrad mit größeren Laufrädern. Die Schalt- und Bremstechnik ist ebenfalls meistens die gleiche wie bei „großen“ Bikes. Je nach Einsatzzweck gibt es sogar Falträder mit den starken Mittelmotoren etwa von Bosch und Akkus mit Reichweiten von weit mehr als 50 Kilometern.

Auch in Sachen Gepäck sind aktuelle Modelle durchaus flexibel: Entweder haben sie von Haus aus ausgewachsene Gepäckträger oder sie führen Taschenhalter in der Zubehörliste. Dass sich E-Falträder auch abseits ihres eigentlichen Bestimmungszwecks nutzen lassen, lesen Sie ab Seite 46. Wir sind mit einem E-Brompton durchs Ruhrgebiet bis ins Rheinland und ins Bergische Land gefahren. Bei einer Drei-Tages-Tour ist dabei noch lange nicht Schluss. Es hat sich inzwischen zu einem regelrechten Trend entwickelt, auf Falträdern ganze Fahrradweltreisen zu unternehmen – mit und ohne E-Antrieb. So weit wollen wir hingegen nicht gehen. Wir konzentrieren uns vor allem auf den Alltagsnutzen der kompakten Pedelecs. Und der ist meist groß.

Klar, keines der getesteten Falträder ist die berühmte eierlegende Wollmilchsau. Das verbindet sie mit allen anderen Gattungen; der E-Bike-Markt wird insgesamt immer spezieller. Jedes Faltrad für sich kombiniert aber seine Kompaktheit mit mindestens einem weiteren Attribut, das es zu einem vielseitigen, guten Fahrrad macht.

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Große Bandbreite

Unser Test ist darum weniger Vergleich als Übersicht. Alle vier Räder haben natürlich unser umfassendes Testprozedere mit mehr als 80 verschiedenen Kriterien durchlaufen. Das Brompton beispielsweise lässt sich aber nicht unbedingt mit dem Victoria vergleichen.

Weder vom Aufbau noch den Komponenten oder dem Einsatzzweck her. Darum beschreiben wir genau, für wen wir welches Rad empfehlen.

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Kompakter geht kaum: Viele Falträder lassen sich geklappt leicht schieben

Spannende Lösungen

Eins ist deutlich: Alle vier Falträder sind für sich gestellt innovativ. Das Victoria kommt bei den Fahreigenschaften, den Komponenten und dem Einsatzzweck einem klassischen Fahrrad vielleicht noch am nächsten. Das Brompton ist das kompakteste Rad im Test bei trotzdem souveränen Fahrleistungen. So wird es zum praktischen Begleiter im ÖPNV. Das Exxite wartet mit spannenden inneren Werten auf, etwa der innovativen Rekuperation. Und das Gocycle entpuppt sich als feine Kombination aus Tourentauglichkeit, geringem Gewicht und kompakter Bauart.

Auf dem Markt gibt es zudem noch weitere Falträder, die ebenfalls ganz unterschiedliche Akzente setzen. Die allgemeine Marktlage mit unterbrochenen Lieferketten und fehlenden Verfügbarkeiten haben dafür gesorgt, keinen noch umfangreicheren Test auf die Beine zu stellen – das gilt für die Falträder genauso wie für die S-Pedelecs weiter vorn im Heft. Die Übersicht darf so aber gerne als Inspiration gesehen werden, sich umzuschauen.

Neben klassischen Trekking- und Cityrädern, E-MTBs und den im Straßenverkehr immer präsenter werdenden Lastenrädern gibt es auch Nischen, die womöglich genau Ihren Bedürfnissen entsprechen. Insgesamt haben wir vier E-Falträder unterschiedlicher Art getestet: Klassiker von Brompton und Victoria ebenso wie das Exxite von den Rayvolt-Machern aus Spanien und das futuristische Gocycle – wie das Brompton mit englischen Wurzeln.

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Klar, keines der getesteten Falträder ist die berühmte eierlegende Wollmilchsau. Jedes Faltrad für sich verbindet aber seine Kompaktheit mit mindestens einem weiteren, praktischen Attribut

Diese E-Falträder haben wir getestet

Marke Modell Preis Prädikat
Rayvolt eXXite XS 1979 Euro Preis/Leistung
Gocycle G4 3799 Euro  
Victoria eFolding 7.6 3899 Euro Empfehlung
Brompton Electric P Line 4195 Euro  

Die ausführlichen Testberichte der E-Falträder lesen Sie in der ElektroRad 7/2022. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.

Die getesteten E-Falträder in der Bildergalerie

Rayvolt eXXite XS, Test, Kaufberatung

Rayvolt eXXite XS

Gocycle G4, E-Falträder, Test, Kaufberatung

Gocycle G4

Victoria eFolding 7.6, Test, Kaufberatung, Faltrad-Test

Victoria eFolding 7.6

Brompton Electric P Line, Test, Kaufberatung, E-Falträder

Brompton Electric P Line

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