Kleinkind auf dem Rad mitnehmen: Kindersitz, Kinderfahrrad, Anhänger

Sicher Fahrrad fahren mit Kleinkind

Kleinkind auf dem Rad mitnehmen: Kindersitz, Kinderfahrrad, Anhänger

Radfahren macht Spaß, schont die Umwelt und trainiert den Körper. Zudem sind gemeinsame Radtouren mit der ganzen Familie ein schöner Zeitvertreib, um aktiv an der frischen Luft zu sein. Vor allem die ganz Kleinen können sich aber noch nicht selbst in den Sattel schwingen. Mithilfe eines passenden Kindersitzes können Eltern oder Großeltern aber dennoch die nähere Umgebung unsicher machen. Vor allem hinsichtlich der Sicherheit ist beim Fahrradfahren mit dem Baby aber Vorsicht geboten.
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Mit dem Baby auf dem Fahrrad: Ist das erlaubt?

Fahrradfahren zählt hierzulande ganz klar zu den beliebtesten Familienaktivitäten. Egal, ob mit den Teenagern oder mit dem Kleinkind – jeder ist gerne auf zwei Rädern an der frischen Luft unterwegs. Dennoch wirft vor allem das Radfahren mit Baby beziehungsweise Kleinkind oft Fragen auf. Dürfen die Kleinen einfach im Kinderfahrradsitz mitgenommen werden oder gibt es hier spezielle Anforderungen? Grundsätzlich ist es in Deutschland erlaubt, Babys oder Kleinkinder jeden Alters auf dem Fahrrad mitzunehmen. Hier gibt es tatsächlich keine gesetzlichen Regelungen. Eltern entscheiden daher selbst, ob und ab wann sie ihr Kind auf dem Fahrrad mitnehmen. Wichtig ist jedoch immer, dass eine geeignete Kindersicherung, sprich ein hochwertiger Kinderfahrradsitz verwendet wird. Außerdem dürfen Kinder bis zum siebten Lebensjahr ausschließlich von Personen über 16 Jahren transportiert werden.

Zwar gibt es keine eindeutige Gesetzeslage. Vor allem aber bei Babys unter sechs Monaten ist dennoch Vorsicht geboten. Die ersten Wochen und Monate nach der Geburt ist die Wirbelsäule des Kleinkinds noch sehr empfindlich. Bereits leichte Erschütterungen können zu Verletzungen führen. Daher ist es ratsam, Babys erst auf dem Rad zu transportieren, sobald sie sitzen und ihren Kopf selber halten können. Alles davor wäre zu gefährlich. Eine Ausnahme stellt das Lastenrad oder der Fahrradanhänger dar. Hierfür gibt es spezielle Babyschallen, welche die Haltung des Kindes unterstützen. Für Eltern ergeben sich vor der Radtour also merkliche Kosten. Wenn das Geld ohnehin schon knapp wird, wird dann gerne einmal das Konto überzogen. Dabei sollte man einen Minikredit statt Dispokredit nutzen, um die zusätzlichen finanziellen Belastungen durch die Zinsen gering zu halten. So steht der ersten gemeinsamen Radtour mit dem Baby nichts mehr im Wege.

Wichtige Tipps für maximale Sicherheit und eine entspannte Radtour

Ob Kinderfahrradsitz, Lastenrad oder Anhänger: Wenn man mit den Kindern auf dem Fahrrad unterwegs ist, gibt es so einiges zu beachten. Schließlich steht Sicherheit immer an erster Stelle. Ganz wichtig ist hierbei vor allem die Ausrüstung. Ein sicheres Fahrrad mit passendem Kinderfahrradsitz beziehungsweise Anhänger ist für entspannte Radtouren unerlässlich. Bevor es also losgeht, sollte immer überprüft werden, ob sich alle Teile in einem einwandfreien Zustand befinden. Außerdem sollte man sicherstellen, dass Fahrrad im Straßenverkehr auch gut erkennbar ist. Hierfür können Reflektoren am Fahrrad oder Anhänger angebracht werden. Auch eine Fahne am Lastenrad macht andere Verkehrsteilnehmer besser auf sich aufmerksam.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist ganz klar die Schutzausrüstung. Sowohl die Eltern als natürlich auch die Kinder sollten selbst bei kurzen Strecken immer einen Helm tragen. Anders als in so manchem Nachbarland gibt es in Deutschland zwar keine gesetzliche Helmpflicht. Die Schutzausrüstung für den Kopf kann im Ernstfall aber sogar Leben retten und sollte daher immer mit von der Partie sein. Wagen die Kleinen ihre ersten eigenen Radfahrversuche, so machen auch Knie- und Ellbogenschoner durchaus immer Sinn. Weitere wichtige Tipps sind außerdem:

  • Die Routenplanung: Egal, ob das Kind im Anhänger oder Kinderfahrradsitz mitfährt oder schon mit dem eigenen Rad unterwegs ist, für den Anfang sollten immer einfache und kurze Strecken gewählt werden. So können sich sowohl die Eltern als auch die Kinder an die neue Erfahrung gewöhnen. Sehr zu empfehlen sind natürlich Radwege sowie wenig befahrene Straßen.
  • Die Vorbereitung des Kleinkinds: Sofern das Kind bereits selbst in die Pedale tritt, sollte es vor der ersten Ausfahrt natürlich auch darauf vorbereitet werden. Eltern sollten den kleinen Radfahrern hier im Vorhinein erklären, was sie erwartet. Zur Vorbereitung zählt natürlich auch die Helmanprobe sowie die Einstellung des Fahrradsattels.
  • Eltern sollten stets für eine sichere Fahrt sorgen: Sicherheit steht bei Radtouren mit den Kindern im Fokus. Eltern sollten daher immer in Sichtweite des Kindes bleiben und genügend Abstand zum Verkehr halten.

Der Kinderfahrradsitz im Fokus: Vorne oder hinten montieren?

Wenn man mit Baby oder Kleinkind auf dem Rad unterwegs ist, sollten immer Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Der Kinderfahrradsitz ist für viele Eltern die erste Wahl, wenn es ums gemeinsame Fahrradfahren geht. Doch Kinderfahrradsitz ist nicht gleich Kinderfahrradsitz. Hier gibt es unterschiedliche Montagearten. Darunter Vorder- und Hintersitze. Je nach Modell und persönlicher Präferenz gibt es verschiedene Vor- und Nachteile, die berücksichtigt werden sollten. Zunächst aber einmal zum Vordersitz: Wird der Kinderfahrradsitz vorne hinter dem Lenker montiert, so kann das Kind die Umgebung besser wahrnehmen. Außerdem haben die Eltern das Kind so stets im Blick. Der Nachteil hier ist jedoch der Komfort. Vordersitze haben eine relativ kurze Rückenlehne. Das Kind kann daher den Kopf nicht anlehnen. Auch die Eltern werden dadurch teils in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Hintersitze wiederum punkten mit Stabilität. Selbst lange Fahrradtouren sind so möglich.

Lastenrad und Anhänger als Alternative: Entspannt durch die Gegend

Vor allem bei größeren Touren sind Kinderfahrradsitze auf Dauer sowohl für die Eltern als auch die Kinder eher unpraktisch. Ein Lastenrad oder Fahrradanhänger schafft hier jedoch Abhilfe. Aufgrund der Größe ermöglichen beide Varianten eine bequeme Fahrt und bieten obendrein sogar noch Stauraum für den Proviant. Auch die Sicherheit muss hier erwähnt werden. Lastenräder zum Beispiel sind stabiler gebaut und können daher nicht so einfach umkippen wie herkömmliche Fahrräder. Beim Fahrradanhänger wiederum ist das Verletzungsrisiko aufgrund der geringen Fallhöhe niedriger. Hier ist das Kind außerdem vor Wind und Wetter geschützt. Vor allem für Familien mit mehr als einem Kind sind Lastenräder oder Fahrradanhänger sehr zu empfehlen, da damit direkt mehrere Kinder transportiert werden können.

Kindersitz, Anhänger, Lastenfahrrad – was ist für wen das richtige?

Ab wann können Kinder das Fahrradfahren erlernen?

Bereits ab dem vierten Lebensjahr (manchmal sogar ab dem dritten) können die Kleinen sich dann auch selbst in den Sattel schwingen. Ab diesem Zeitpunkt beherrschen Kinder die nötigen Fähigkeiten, um das Radfahren zu erlernen. Doch schon ab etwa zwei Jahren können die Kleinen bereits mit dem Laufrad üben. Generell empfiehlt es sich für Eltern, mit den ersten Radfahrversuchen abzuwarten, bis die Kinder sicher mit dem Laufrad unterwegs sind. Danach kann auf ein Kinderrad gewechselt werden. Zwischen sechs und acht Jahren aber erlernen die meisten Kinder vollständig das Fahrradfahren.

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