Flyer Goroc TR:X: Erste Fahreindrücke vom neuen Pinion Motor

Golden glitzernd steht das Goroc TR:X in der Höhensonne des Oberengadin. Vor der markanten Silhouette des Piz Ot probieren wir die Weltneuheit aus dem Hause Flyer in deren Heimat Schweiz aus. Auf den ersten Blick sieht das vollgefederte SUV recht unspektakulär aus, von der selbstbewussten Farbe abgesehen. Das Rad, Nachfolger des erfolgreichen Goroc X, ist aber eine komplette Neuentwicklung. Der Radstand hat sich verlängert, um den Fahrer eher mittig im Rad und nicht oben drauf zu platzieren.

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Das Flyer Goroc TR:X ist mit der neunen MGU von Pinion ausgestattet.

Geometrie des Goroc TR:Xtendiert zum Motorrad

Das Ziel: Flyer will sich mit der Geometrie des Goroc TR:X eher in Richtung eines Fahrzeugs und etwas weg vom klassischen Fahrrad bewegen. Das spüren wir nachher beim Testride deutlich. Die Schweizer zielen mit dieser Entscheidung deutlich in Richtung S-Pedelec, im heimischen Markt eine wesentlich relevantere Größe als in Deutschland. Gut jedes zehnte verkaufte E-Bike in der Schweiz gehört zur schnellen Truppe, in Deutschland sind es weit unter einem Prozent aller verkaufter E-Bikes.

Kern des Goroc TR:X: Pinions P1 Motor-Getriebe-Einheit

Der Kern des neuen Flyer Goroc TR:X ist die Motor-Getriebe-Einheit, kurz MGU, von Pinion. Sie hört auf den Namen Pinion E1. Die Schwaben haben ihre 9-Gang- oder wahlweise 12-Gang-Getriebeschaltung mit einem leistungsstarken E-Motor kombiniert. Die Abmessungen und das Gewicht liegen nur etwas höher als bei bisherigen Mittelmotoren – zu denen dann ja aber fast immer eine externe Gangschaltung gehört, die gut und gerne zwischen 600 Gramm (Kettenschaltung) bis 1,9 Kilogramm (elektronische Nabenschaltung) wiegt. Im Goroc TR:X verbaut Flyer die 12-Gang-Version.

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Goroc TR:X: Motor leistet im Mittel 85 Nm

Der Pinion-Motor leistet im Goroc TR:X kumuliert rund 85 Nm. Das Drehmoment am Hinterrad kann aber deutlich höher, bei bis zu 160 Nm liegen. Das ist allerdings bei Kettenschaltungen ähnlich. Leistungsspitzen bis 600 Watt sind in der Pedelec-25-Version drin. Geschaltet wird per elektronischen Rapid-Fire-Tasten. Je nach Gusto schaltet der obere Taster in den schwereren Gang, der untere in den leichteren oder umgekehrt. Einstellen lässt sich das in der umfangreichen App.

Praxiseindruck: Der Pinion E1.12 Motor im Goroc TR:X passt sich schnell an die jeweilige Fahrsituation an.

Akku mit 700 Wh, Range-Extender ist verfügbar

Der Akku im Goroc TR:X lässt insgesamt 700 Wh Strom auf den Motor los. Ein Range-Extender mit 535 Wh ist ebenfalls verfügbar. Pinion verspricht, einen hocheffizienten Motor entwickelt zu haben, der je nach Fahrweise daraus weit über 100 Kilometer Reichweite generieren soll.

Positiver Fahreindruck des Goroc TR:X

Der erste Fahreindruck des Goroc TR:X ist sehr positiv. Der Motor wirkt deutlich kraftvoll. Vergleiche mit bekannten Mittelmotoren sind dabei aber schwer zu ziehen. Denn der Motor reagiert etwas anders. Die Motordrehzahl wechselt je nach eingelegtem Gang von eher hochdrehend zu niedrigeren Drehzahlen. So ist die Geräuschkulisse von Gang zu Gang etwas wechselnd. Das ist nicht etwa linear wie bei anderen Motoren, sondern tatsächlich von Gang zu Gang individuell.

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Motor und Getriebe sind durch Freilauf getrennt

Das hat mit der Bauform des Pinion zu tun. Die Kraft des Motors wirkt eben direkt ins Getriebe und nicht „nur“ aufs Tretlager. Ohne eingelegte Unterstützungsstufe, von denen die Pinion MGU vier aufweist, sorgt der Motor nicht für zusätzlichen Widerstand beim Treten. Der Motor ist durch einen Freilauf vom Getriebe getrennt. Die Motorsoftware sorgt für bis zu 400 Prozent Unterstützung im Vergleich zur eigenen Tretleistung. Sie lässt sich in der FIT-App des Display- und Akkulieferanten individuell konfigurieren.

Goroc TR:X: Start-Select hilft beim Anfahren

Dank Start-Select kann der Fahrer des Goroc TR:X einen Start-Gang auswählen, in den das System beim Halt automatisch schaltet. Nach einem erzwungenen Stop ist man so schnell wieder bereit zum Start. Die Gänge lassen sich aber auch im Stand schalten. Mit der Pre-Select lässt sich die Wunsch-Kadenz wählen. Ist der Antriebsstrang im Freilauf, passt das System den gewählten Gang an die aktuelle Geschwindigkeit an. Pinion spricht hier von einer Halbautomatik.

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Goroc TR:X mit großer Laufruhe

Doch wie fährt sich nun das Goroc TR:X? Wie Flyer angekündigt hat, ist es sehr laufruhig, der Fahrer fühlt sich tatsächlich mittig im Rad sitzend. Das erhöht die Fahrstabilität. Es vermittelt aber in der Tat ein Motorrad- oder Mofatypischeres Fahrverhalten denn das eines Fahrrads. Sobald es mit dem Fully etwas ruppiger zur Sache geht, freuen wir uns über die souveräne Laufruhe, die neben dem Radstand auch die Vollfederung mitzuverantworten hat. Die hat deutliche Reserven, darum bietet Flyer das Rad auch als Mountainbike-Version ohne Schutzbleche, Lichtanlage und Gepäckträger an. Die lassen sich dann über das Monkey-Link-System von FIT einfach anclippen.

Pinion hat seine 9-Gang- oder wahlweise 12-Gang-Getriebeschaltung mit einem leistungsstarken E-Motor kombiniert.

Aufrechte Sitzposition

Die Sitzposition ist angenehm aufrecht. Das kommt Tourenfahrern zugute. Dafür hat Flyer den Sitzwinkel etwas steiler gestaltet als beim Vorgänger, gleichzeitig den Reach auch etwas reduziert. Um das zentralere Sitzgefühl zu erzeugen ist der Lenkwinkel etwas flacher, der Alu-Hinterbau am sonst aus Carbon gefertigten Rahmen etwas länger.

Das Goroc TR:X ist ein erwachsenes Crossover-Bike

Insgesamt ist das Goroc TR:X ein sehr erwachsenes Rad für All-Terrain-Pendler, Radreisende mit Offroad-Ambitionen und Tourenfreunde, die ihre Ausfahrt gerne im Gelände ausklingen lassen. Auf Trails lässt es aber auch eine deutliche Portion kindlichen Spaß beim Fahrer aufkommen. Dabei fühlen wir uns in den allermeisten Fahrsituationen sehr sicher auf dem Bike. Nur, wenn es richtig ruppig wird, stören die Alltags-Anbauteile etwas durch ihr Rütteln. Das Fahrwerk aber bekommen wir nicht aus der Ruhe.

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Pinion-Motor und Getriebe machen viel Freude

Der Motor im Goroc TR:X ist eine echte Freude. Er passt sich blitzschnell an die Fahrsituation an, stellt gefühlt in jedem der mit 600 Prozent gespreizten Gänge mehr als genug Power zur Verfügung. Die Gangwechsel sind knackig und gelingen selbst unter absoluter Volllast problemlos. Sie rasten zwar mit spürbarem Ruck ein, das ist aber eher eine Gewohnheitssache denn ein Minuspunkt. Schaden nimmt die Nabe dadurch jedenfalls nicht. Insgesamt begnügt sich der Antrieb mit einem Ölwechsel alle 10.000 Kilometer. Das ist auch schon der ganze Wartungsaufwand.

Goroc TR:X mit unkompliziertem Antriebsstrang

So macht das Goroc TR:X eine ganze Menge Spaß. Der völlig unkomplizierte Antriebsstrang und die langstreckentauglichen, gleichzeitig trotzdem agilen Fahreigenschaften versprechen Fahrfreude auf fast jedem Terrain. Und die Alltagsausstattung steht dem mit breiten Spritzschützern, heller Lichtanlage und funktionaler Taschenaufnahme in nichts nach.

Preise des Goroc TR:X beginnen bei knapp 9000 Euro

Das Goroc TR:X wiegt etwa 30 Kilogramm bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 150 Kilogramm. Das Bike gibt es in drei Pedelec-25 und einer S-Pedelec-Version. Fünf Größen (XS bis XL) bietet Flyer. Vorn wie hinten hat das Fahrwerk des Carbon-Fully-Crossovers 130 mm Federweg. Die Preise beginnen bei etwa 9000 Euro.