Bike-Rucksack richtig packen: Packliste für Mountainbike-Touren

„Ich packe meinen Bike-Rucksack und nehme mit …“

Bike-Rucksack richtig packen: Packliste für Mountainbike-Touren

Die praxisgerechte, sinnvolle Bikebekleidung sowie eine vollständige Ausrüstung sind essentiell für den Erfolg der Tagestour – und den Fahrspaß. Wir erklären, was daher unbedingt in den Bike-Rucksack muss und was man als Fahrer tragen sollte.
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Da kann der schmale Trail noch so geschmeidig talwärts mäandern, das edle E-Mountainbike in der Sonne funkeln und die umliegende, betörend schöne Bergwelt die Sinne verzücken: Zweierlei ist dazu geeignet, das Tourenabenteuer rasch zu verderben. Zum einen bei Wetterwechseln nicht ausreichend warme Bikebekleidung, was einen, insbesondere in den Bergen, schnell auskühlen lassen kann. Zum anderen die fehlende oder für die Art der Tagestour nicht vollständige Tourenausrüstung. Ein jähes Ende von Fahrspaß und erhebendem Flow-Zustand, nur weil die lästige Reifenpanne mangels Reparaturset unmöglich behoben werden kann und nur noch der Fußmarsch zurück als Option bleibt? Ein unnötiges Ärgernis, das durchaus vermieden werden kann! Mit etwas umsichtiger Touren-, Kleidungs- und Ausrüstungsplanung ist man für (fast) alle Eventualitäten gerüstet.

Zweitakku für sportive Gelände­abenteuer

So sollte am Anfang der Überlegungen zur individuell sinnvollen Tourenausrüstung die Frage nach der zu erwartenden Tourenlänge und der Intensität des Höhenprofils stehen. Fallen Länge und Höhenmeterprofil des Tagestrips regelmäßig besonders üppig aus, kann die Investition in einen Zweitakku durchaus lohnen. Mit diesem läuft man – etwa gegen Ende einer Tour mit vielen Steilanstiegen, die man meist mindestens in der mittleren Unterstützungsstufe erobert hat – nicht Gefahr, auf den letzten Kilometern zum unfreiwilligen Fußgänger zu werden.

Geht der Zweitakku mit auf Tour, wird er – wie etwa bei den E-MTB-Rucksäcken FR Trail E-Ride 20 oder FR Enduro E-Ride 16 von Evoc – flugs in einem praktischen, gepolsterten Akku-Einschubfach im Bike-Rucksack geparkt. Hier erweist sich ein E-MTB-Rucksack als absolut sinnvoll, weil er verhindert, dass die Batterie in Steilstufen bergab wild im Rucksack hin- und herschlägt, so vom Fahren ablenkt. Für Besitzer von Deuter-Bike-Rucksäcken gibt es die Option, besagtes Akku-Fach einfach nachzurüsten (via gepolsterter Akkutasche „E-Pocket“). Eine umweltfreundliche und finanziell attraktive Lösung, schließlich muss kein zweiter Rucksack erworben werden.

Spontan „nachtanken“ per Ladegerät

Alternativ empfiehlt es sich während tagesfüllender E-MTB-Geländeexkursionen, einfach das Akku-Ladegerät im Bike-Rucksack mitzuführen. Natürlich: Das wiegt zwar ein paar Gramm und erhöht das Systemgewicht Bike-Fahrer-Ausrüstung geringfügig, aber wozu gibt es den E-Motor mit zusätzlichem Schub bergauf? Eben. Per Ladegerät lässt sich der Akku bei Bedarf an einer Ladestation oder während der ausgiebigen Almrast unterhalb des Berggipfels aufladen. Praktisch: Manche Rucksäcke für E-Mountainbiker kommen mit kleiner Innentasche oder Fixierung fürs Ladegerät. Sinnvoll kann dessen Mitnahme auch bei anspruchsvollen Zwei- oder Dreitagestouren sein.

Alles drin: Zweitakku, Ladegerät, Bekleidung, Werkzeug, Proviant.

Kleiderordnung

Bekanntlich kann sich das Wetter im Tourenverlauf durchaus ändern. Das gilt insbesondere für die Berge. Gut also, wenn bei einsetzenden Schauern eine Regenjacke und -hose parat sind! Unangenehmer Durchnässung, begleitet von leichtem Frieren, beugt man so effektiv vor. Idealerweise ist die Regenjacke mit einer großzügigen Kapuze ausgestattet, die über den Helm gezogen wird und so Kopf wie Nacken vor kalter Nässe schützt. Bietet die eigene Regenjacke keine Kapuze, kann man sich mit einer simplen Duschhaube behelfen, die man bei aufkommendem Starkregen flugs über den Helm stülpt.

Lästige Feuchtigkeit produziert man freilich auch als Fahrer selbst – während der freudigen Tempohatz in technischen Steilanstiegen bei (früh)sommerlichen Temperaturen. Deshalb lohnt für „Starkschwitzer“ eine dünne Helmmütze, die den Schweiß aufsaugt und ihn von Augen und Gesicht fernhält, was weniger Ablenkung vom Trailgeschehen schafft. Ferner ist die Mitnahme eines Ersatz-Funktionsunterhemds ratsam. Flink vor der finalen, langen Alpinabfahrt gegen das von intensiven Uphills sehr feuchte gewechselt, läuft man deutlich weniger Gefahr, bergab zu frieren und sich unnötig zu erkälten. Da es bei Tourenstart frühmorgens selbst im Sommer mitunter noch empfindlich kühl sein kann, trägt man ein wärmendes, multifunktionales Halstuch, wie es zum Beispiel Buff anbietet, sowie wärmende Ärmlinge. Beides lässt sich, einmal aufgewärmt, rasch abnehmen und im Tourenrucksack verstauen.

Typenkunde: Welches Mountainbike passt zu mir?

Maximaler, variabler Schutz: Helm mit abnehmbarem Kinnbügel

Auf langen Schotterauffahrten in Voralpen und Alpen ist ein extra robuster All-Mountain/Enduro-Helm mit abnehmbarem Kinnbügel unter der frontseitigen Klappe vieler Bike-Rucksäcke verstaut. Am Traileinstieg kommt der Helm zum Einsatz, wobei der Kinnbügel abgenommen und im Rucksack verwahrt werden kann – bis er für den krassen, technisch diffizilen Downhill mit ein paar kleineren Sprüngen wieder fix arretiert ist.

Regelmäßig trinken und essen!

Genauso wie es gilt, sich auf Biketour konsequent gegen Stürze zu wappnen – gut pedalierbare Knieschoner sind dabei natürlich ebenso elementar wie Helm und Vollfinger-Handschuhe! –, sollte man stets genügend trinken und nach Bedarf essen. Dies nicht nur im Hochsommer, sondern ebenfalls in der kühleren Jahreshälfte. Wer einmal während einer langen Tour peinlich wenig getrunken und trotz spürbaren Hungers nichts gegessen hat, weiß, wie stark das die fahrerischen Kräfte und die Konzentration negativ beeinflusst. Auch das Sturzrisiko steigt so! Deswegen: Bitte nie ohne ausreichend Wasser in Trinkblase oder -flaschen und etwas Proviant (Studentenfutter, Müsliriegel, Banane etc.) auf Tagestour gehen. Drängender Hunger und Durst können im ungünstigen Fall zum Abbruch des Bikeabenteuers zwingen.

Unverzichtbare Pannenhelfer: Im Bike-Rucksack Pflicht

Trotz umsichtiger, regelmäßiger Pflege und Wartung des E-MTBs – insbesondere seiner beweglichen Teile – können Komponenten aus verschiedenen Gründen auf einer Biketour Schaden nehmen. So wie etwa eine verkeilte und anschließend gerissene Kette, infolge eines Schaltfehlers. Super, wenn man diese dann per Kettennietstift und Kettennieter (oder Sram-Ersatzkettenschloss) wieder sicher instandsetzen und sein Mountainbike-Abenteuer beenden kann! Zur weiteren Grundausstattung zählt außerdem unbedingt ein Miniwerkzeug, mithilfe dessen man den nach einem Sturz verdrehten Vorbau wieder korrekt ausrichten und festziehen kann. Im Vorfeld der Biketour vergewissert man sich, ob die am eigenen E-MTB verbauten Schraubverbindungen mit den Werkzeugen am Minitool auch bedient werden können.

Nicht vergessen werden sollte des Weiteren ein Tubeless-Reparaturkit (wie z. B. von No Tubes, Maxalami etc. angeboten), mit dem man große Löcher auf der Lauffläche oder in der Seitenflanke seines Schlauchlos-Reifens beheben und die Fahrt fortsetzen kann. Nutzer eines klassischen Schlauch/Reifen-Systems tun gut daran, neben Flickzeug zwei Ersatzschläuche einzupacken. Dann kann es nach behobener Panne wieder heißen – Rock ’n‘ Roll!

Packliste für Mountainbike-Touren

Das muss alles in den Bike-Rucksack!

1. E-MTB-Rucksack mit Akku-Fach

2. Zweitakku

3. Akku-Ladegerät

4. Werkzeug, Ersatzteile & Bikepflege

  • Minitool oder Bit-Tool
  • Kettennieter
  • kleine Kombizange
  • Minipumpe
  • Dämpferpumpe
  • Kettenglieder, Sram-Kettenschloss
  • Kettennietstift
  • Nippelspanner
  • 1 Paar Ersatz-Cleats
  • Ersatzschrauben (Pedalcleat, Kettenblatt, Bremsscheibe)
  • Schaltzug plus Endkappe *
  • Ersatz-Schaltauge
  • Ersatz-Bremsbelag
  • Erste-Hilfe-Speiche
  • gebogenes Drahtstück (für einfachere Kettenreparatur)
  • Kabelbinder & Packriemen (Pannen-Notbehelf)
  • Lüsterklemme *
  • Duct-Tape (Reparatur!)
  • Drecklappen
  • Montagepaste
  • Kettenöl
  • Tasche für Tools, Ersatzteile usw.

5. Reifen-Reparaturkit

  • Sclaverand-Ventileinsatz (für Defektfall)
  • 2 Reifenheber
  • Tubeless-Reparaturkit
  • Dichtmilch-Fläschchen (60 ml)
  • Ersatzschlauch (evtl. 2)
  • C02-Luftkartuschen
  • Reifenflicken
  • Schlauchflicken (Stichwort: TipTop)
  • Sclaverandventil-Adapter -> Autoventil (für Tankstelle)

6. Bekleidung/Fahrerequipment

  • Halbschalenhelm mit abnehmbarem Kinnbügel
  • Knieschoner
  • Ersatz-Funktionsunterhemd
  • Ärmlinge
  • leichte Regenjacke
  • leichte, lange Regenhose
  • Duschhaube als Regen-Helmüberzug
  • dünne Helmmütze
  • Buff-Halstuch
  • Outdoor-Handtuch

7. Wasser und Proviant

  • Trinkblase für 2 bis 3 Liter Wasser
  • Proviant: Müsliriegel, Banane,
  • Sudentenfutter, Magnesium-Shot (gegen Muskelkrämpfe)

8. Sonstiges Fahrerequipment

  • Tourenkarte
  • Smartphone, inkl. Komoot-Tourenplanungs-App
  • Geldbeutel
  • Sitzcreme
  • Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor
  • Klopapier, spritzwasserfest verpackt
  • kleines Akku-Front-/Rücklicht
  • Notfallpfeife
  • First-Aid-Kit
  • Rettungsdecke
  • Mini-Radschloss
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