Trekkingräder, Test, Kaufberatung, Mittelklasse

Trekkingräder 2022 im Test: Mittelklasse-Räder von 949 bis 1399 Euro

Gutes Mittel für alle Touren

Trekkingräder 2022 im Test: Mittelklasse-Räder von 949 bis 1399 Euro

XT, Dura Ace, GRX und noch weitere – Shimano hat viele verschiedene Komponenten-Gruppen im Angebot. Manche repräsentieren Spitzentechnologie, andere die echte Mittelklasse. Sowie die Deore-Trekking-Gruppe. Sie ist solide, breitbandig und damit vielseitig einsetzbar. Aber alles geht auch damit nicht.
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Der Mont Ventoux ist vielleicht der berühmteste Berg des Fahrradsports. Immer wieder quälen sich die Radprofis beim Kampf um das Gelbe Trikot seine Flanken hinauf. Seinen Namen verdankt der Ventoux der total kahlen, windumtosten Spitze. Außer den Profis gilt er auch Hobbysportlern als heroisches Ziel. Jedes Jahr nehmen unzählige Radsportler ihn in Angriff. Gute Beine und gute Berggänge helfen, den stetigen, quälend langen Anstieg zu meistern. Gut aufgestellt wäre man theoretisch mit einer typischen Trekkingschaltung mit 3×10 Gängen, wie sie etwa die Shimano Deore bietet. Gute Tempogänge für die Abfahrt hätte man gleich ebenfalls parat. Allerdings wäre das am Berg wohl nicht nur zu schwer, sondern bräuchte auch zu viel Aufmerksamkeit beim ständigen Schalten.

Die Shimano Deore ist in der Trekking-Variante ideal für Tourenfahrer geeignet. Sie bietet mit ihren nominell 30 Gängen ein breiteres Übersetzungsspektrum, das sich gut sowohl für moderate Steigungen als auch für zügige Überlandpassagen eignet. Sie ist damit ein gutes Mittel für alle Touren.

Meist denkt man dabei in erster Linie an die Schaltung. Die Deore ist aber mehr. Als Komponentengruppe umfasst sie außer den Schaltungs-Elementen auch Teile für Scheiben­bremsen sowie Naben.

Preiswerte Mittelklasse-Trekkingräder

Nach der Deore XT kommt die Deore. Und zwar im Preisgefüge wie auch technisch und in der Attraktivität. Die meisten Kunden schielen eher auf das qualitätsversprechende XT-Logo – oder werden per Aushang nachdrücklich darauf hingewiesen. Die etwas weniger auffällige Deore gilt vielen nur als zweite Wahl und eher als preislich notwendiger Kompromiss. Aber das wird den guten, soliden Teilen nicht gerecht.

Da Shimano Innovationen immer erst in den Top-Gruppen einführt, bei MTBs beginnend mit den Edel-Wettkampf-Produkten der XTR-Gruppe, ist die XT der Deore tatsächlich technisch immer wieder ein Stück voraus. Aber Shimano vergisst sein Brot-und-Butter-Geschäft nicht und reicht die Neuerungen zeitversetzt nach „unten“ durch. Die Deore wächst also mit den anderen Gruppen, nur eben etwas zeitverzögert.

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Technik und Gewicht

Technisch und beim Gewicht sind die Unterschiede zudem gar nicht so groß. Das gilt insbesondere für den Trekkingrad-Sektor, wo beide Gruppen aktuell mit 3×10 Gängen aufwarten – Mountainbiker haben eine größere Auswahl. Gewichte zum Beispiel der aktuellen Dreifach-Trekking-Kurbeln: 876 g (XT) zu 956g (Deore). Der Unterschied auf der Waage ist also kaum relevant. Anders beim Preis: die XT kostet mit 225 Euro (UVP) etwa doppelt soviel wie die Deore-Kurbel.

Auch in der Fahrpraxis sind die Unterschiede allein, wenn überhaupt, für Vergleichsfahrer erkennbar. Für viele Fahrer ist es vielleicht sogar wichtiger, dass das mittlere und das kleine Kettenblatt bei der Deore-Kurbel aus Stahl statt Aluminium bestehen und daher länger halten. Und genau das offenbart einen weiteren Grund, warum es klug sein kann, zur Deore zu greifen: Sie ist im Detail eher weniger filigran dadurch haltbarer und so letztendlich noch preiswerter.

Im Querschnitt

Wie fast überall bleibt auch im Fahrradmarkt die Verfügbarkeit ein Problem. Darum haben wir diesmal übersichtliche drei Räder im Test. Sie sollen daher stellvertretend für den „Deore-Markt“ stehen. Ihre Preis-Spanne reicht von 950 bis 1400 Euro. Weitere Räder in dieser Preisklasse stellen wir im Anschluss ab Seite 55 vor.

Die Testräder teilen die mögliche Bandbreite gut unter sich auf. Cube stellt mit dem Touring EXC hier klar die Eingangsschwelle dar und überzeugt mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Diamant besetzt mit dem Elan Super Deluxe das Mittelfeld. Der Preis wirkt zunächst recht hoch, besonders im Vergleich zum Cube. Doch dafür gibt Diamant eine lebenslange Garantie auf den hochwertigen Alurahmen. Die VSF Fahrradmanufaktur präsentiert am Verkaufsschlager T-500 das komplette Deore Line-up. Womit sich auch der gehobene Preis erklärt.

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Die Zukunft?

Recht Ungewöhnliches und möglicherweise ein Hinweis auf die Zukunft zeigt sich am Diamant. Es schaltet mit 1-fach-Kurbel und riesiger 11-fach-Kassette, wie es an Mountainbikes und Gravelbikes schon üblich ist. Diese Kombination ist leicht, sehr wartungsarm und optisch reduziert, bietet aber noch ein gutes Gangspektrum. Je nach Relief reicht das gut aus. Die 3-fach-Kurbeln bieten zwar mehr Bandbreite, sind aber auch schwerer und aufwändiger in der Bedienung.

Für Berge wie den Mont Ventoux ist beides nicht ideal. Weshalb Rennradfahrer auf zwei Kettenblätter schwören.

Diese Mittelklasse-Trekkingräder haben wir getestet

Marke Modell Preis Prädikat
Cube Touring EXC 949 Euro Preis/Leistung
Diamant Elan Super Deluxe 1249 Euro  
VSF Fahrradmanufaktur T-500 1399 Euro Preis/Leistung

Die ausführlichen Tests der Trekkingräder lesen Sie in der Radfahren 9-10/2022. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.

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VSF Fahrradmanufaktur T-500

Diese weiteren Mittelklasse-Trekkingräder stellen wir vor

Marke Modell Preis Prädikat
Victoria Treqana 8 1199 Euro  
Velo de Ville A 400 1300 Euro  
Morrison S 6.0 1249 Euro  
Bulls Street Mover 1199 Euro  
KTM Life Lite 1199 Euro  
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