SUV-E-Bikes 2025 im Test: Pedelecs mit Vollausstattung
Alleskönner oder was?
SUV-E-Bikes 2025 im Test: Pedelecs mit Vollausstattung
in Test & Teile
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War das ultimative Allzweckfahrrad in der guten alten Fahrradzeit das Trekkingrad, lief das elektrisch unterstützte SUV-Bike dem beliebten Tourenrad der vergangenen Epoche längst den Rang ab. Damals wie heute standen bzw. stehen Merkmale, die einen breiten Einsatzbereich ermöglichen, im Vordergrund.
Was ist eigentlich ein SUV-E-Bike?
Die inzwischen in der Fahrradindustrie häufig genutzte Kennzeichnung steht für Touren-E-Bikes mit üppiger Ausstattung im Komfortformat. D. h. die meisten SUV-Bikes – wie in unserem Test – sind vollgefedert, mit einem kräftigen Antrieb ausgestattet, mit Lichtanlage, Schutzblechen und Gepäckträger sowie einer Bereifung, die den Spagat zwischen guten Rolleigenschaften auf Asphalt und ordentlichem Grip für den Ausflug ins Gelände hinbekommt.
Und können sollen die eierlegenden Wollmilchsäue mit E-Antrieb natürlich bitteschön auch alles! Vom Freizeitspaß mit Workout bis zur täglichen Pendelei oder zum Einkaufen. Und bitte mit vielen Tourenattributen für den mehrtägigen Ausflug ins Unwegsame sowie für den schnellen Ritt über den Trail. All diese Aufgaben muss das SUV beherrschen. Im Idealfall!
Die werbliche Darstellung solcher E-Bikes ist eines, die Realität offenbart unser Test: Ja, tatsächlich sind alle zehn getesteten Pedelecs kleine Alleskönner, ohne zu verschweigen, dass jedes sein ganz eigenes Flair mitbringt und sich für eine ganz bestimmte Zielgruppe empfiehlt.
Zehn SUV-E-Bikes, drei Segmente
Die von uns getesteten zehn Pedelecs sortieren wir in drei Kerngruppen ein, wobei die Segmentierung durchaus fließende, übergreifende Merkmale aufweist.
Fangen wir bei den Sportlichsten an: Die E-Bikes von Rotwild, Ghost und Centurion sind die geländegängigsten Pedelecs im ganzen Test. Bikes mit Trailfahrwerk aus der E-MTB-Ecke, aber trotzdem voll ausgestattet. Damit lässt sich auf dem Nachhauseweg von der Arbeit spontan auf den Trail abzweigen, um Spaß und frische Luft zu tanken.
Die beiden SUVs von BH und Stevens gehören ebenso zur Gruppe der Sporttourer. Das BH ist relativ leicht, liegt gut im Trail, bietet rudimentären Federweg mit einer Stahlfedergabel. Das Stevens besitzt gute Offroad-Qualitäten, die Ausstattung mit ABS und Gewicht ist auf Tour getrimmt.
SUVs mit Tour-Attributen sind die Bikes von Flyer und Giant. Vor allem durch die eher aufrecht und gediegene Sitzposition gewinnen die beiden viel Behaglichkeit.
XXL-Komfort-Tourer bringen Bulls, Conway und Victoria in den Test. Alle drei Räder haben trotz tiefen Einstiegs einen gefederten Hinterbau. Der Herstellungsprozess, in dem Alu in eine sogenannte „verlorene Form“ gegossen wird, ermöglicht derart konstruktiv komplexe Rahmenvarianten mit entsprechender Rahmenstabilität. Vorbei die Zeiten, als die mit hoch aufliegenden Gepäckträgerakkus konzipierten E-Bikes wackelten wie ein Kuhschwanz, fuhr man damit nur ein klein wenig schneller.

Die Unterschiede der getesteten SUV-Bikes liegen im jeweiligen Konzept und der Idee des Hauptnutzens. Ausgestattet sind alle üppig, da bleiben keine Wünsche offen
Der Standard-Akku hat nun 800 Wh
Stetig wächst der Akku-Pack. War noch vor rund 10 Jahren ein 400-Wh-Akku das Maß aller Dinge, ist es im Modelljahr 2025 der 800er. Von Jahr zu Jahr nehmen die Kapazitäten der Akkus zu, inzwischen bieten viele Hersteller einen zusätzlichen Range Extender an und die Gesamtkapazität schwillt auf über 1000 Wh. Dies macht auch unsere Reichweitentests inzwischen überflüssig, denn mit soviel Energie schafft man locker einen ganzen Radtag.
Ermöglicht hat die Entwicklung eine höhere Energiedichte der Zylinderzellen, die in E-Bike-Akkus verbaut werden. Und nein, das Risiko einer chemischen Reaktion wird durch die gestiegene Anzahl der Zellen nicht erhöht. Die Akkupacks der arrivierten Antriebshersteller unterliegen strengen Vorgaben, ein ausgereiftes Batterie-Management-System bietet Sicherheit. Trotzdem unser Rat: Gerade im Sommer bei der Rast das E-Bike grundsätzlich nicht in der prallen Sonne abstellen.
Antriebe: Bosch, Brose, Yamaha, Pinion
Ein richtiges SUV-Bike braucht einen kräftigen Antrieb. Marktführer Bosch bietet mit seinem CX-Motor und dem Smart System ein bewährtes Konzept, das für ein SUV-Bike kräftig genug ist, sich längst durchgesetzt hat und über jede Menge Features verfügt. Via Flow-App lässt sich der Antrieb übers Smartphone verbinden und das letzte an Effizienz durch individualisierte Unterstützung herauskitzeln. Broses Drive SMag ist ebenfalls ein bewährtes Antriebskonzept, wurden die Berliner im letzten Monat von Yamaha aufgekauft. Man wird sehen, wo es hingeht. Giant verbaut schon seit jeher die Antriebe von Yamaha, einer der ersten am Markt, stattet diese mit eigener Software und Peripherie-Geräten aus.
Neu am Motorenhimmel ist Pinion, die aus der Not eine Tugend gemacht haben und damit wohl die Zukunft des E-Bike gestalten. Die Stuttgarter flanschen ihr Tretlagergetriebe direkt an einen Mittelmotor. Dieser Motor-Getriebe-Einheit, kurz MGU, gehört zumindest im Gebrauchs-, Pendler- und E-MTB-Bereich die Zukunft. Ein Konzept, dessen Technik sicher noch Potenzial nach oben bietet, aber der Grundgedanke Motor + Getriebe = Einheit den etablierten Antriebsherstellern momentan Kopfzerbrechen bereiten dürfte. Und wir sind sicher: Hinter den Kulissen wird fleißig entwickelt!
Bremstechnik: ABS
2018 brachte Bosch sein erstes ABS-System auf den Markt, 2022 folgte das überarbeitete 2.0, das bereits 2018 zusammen mit dem Bremsspezialisten Magura entwickelt wurde.
Drei unserer Testbikes bremsen mit ABS: Ghost, Stevens und Victoria setzen gerade bei den reichhaltig ausgestatteten und potentiell schwereren SUV-Bikes konsequent auf ABS. Das gefällt uns.
Diese SUV-E-Bikes haben wir getestet
| Marke | Modell | Preis | Prädikat | Bewertung |
| BH Bikes | AtomX Cross | 3799 Euro | 1,7 – Gut | |
| Conway | Cairon C FS 2.0 | 4199 Euro | 1,6 – Sehr gut | |
| Bulls | Iconic Evo FS1Testbrief | 5399 Euro | 1,6 – Sehr gut | |
| Centurion | Lhasa R2000Testbrief | 5599 Euro | Preis/Leistung | 1,4 – Sehr gut |
| Flyer | Goroc X 2.10 | 5699 Euro | 1,7 – Gut | |
| Giant | Stormguard E+1 | 5899 Euro | 1,6 – Sehr gut | |
| Ghost | E-ASX ABS EQTestbrief | 6499 Euro | 1,4 – Sehr gut | |
| Victoria | Parcours 6 | 6499 Euro | Empfehlung | 1,5 – Sehr gut |
| Stevens | E-Inception TR 8.8.81 FEQ | 6599 Euro | 1,4 – Sehr gut | |
| Rotwild | R.C1000 | 9990 Euro | 1,3 – Sehr gut |
Die ausführlichen Testberichte der SUV-E-Bikes lesen Sie in der ElektroRad 6/2025. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.

