KTM Life Force, Dauertest, Test, Kaufberatung

KTM Life Force: Trekkingrad im Dauertest

KTM Life Force im Test: Für Isar und für Muschelpfad

KTM Life Force: Trekkingrad im Dauertest

Das KTM Life Force ist ein Allround-Pendlerrad mit einem guten Mix aus Laufruhe und Agilität. Wir haben das Rad über acht Monate getestet.
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Das KTM Life Force hat in unserem Gruppentest zu Beginn des Jahres 2024 mit der Gesamtnote 1,9 (Gut) einen gemischten Eindruck hinterlassen. Verarbeitung, Fahrleistungen und einige Details waren top. Sehr gut gefallen haben uns zum Beispiel der verborgene Lenkanschlag, der Lenker und Oberrohr vor Lackschäden und das Vorderrad vorm Umschlagen schützt. Der Aluminiumrahmen punktet mit einem grün-matt schimmernden Lack, seiner klassisch-schönen Form und der vergleichsweise wartungsfreundlichen Zugführung.

Weitere Pluspunkte: Gepäckträger mit zwei Ebenen und Federklappe, Kettenschutz und Reifen. Weniger gut gefällt uns der breite und flache Sattel, die träge ansprechende Stahlfedergabel und die geringe Zuladung von nur 100 kg. Schwerere Fahrer sind somit beim Gepäckgewicht arg limitiert.

Das allerdings hat während unseres Dauertests in den vergangenen acht Monaten keine Rolle gespielt. Unsere Dauertesterin konnte die maximale Gepäckträgerbelastung von 25 kg voll ausnutzen, ohne nah ans Gesamtlimit zu kommen.

Einsatzgebiet des KTM Life Force

Das Einsatzgebiet des Life Force in unserem Dauertest war vielfältig. 25-km-Pendeltouren entlang der Isar, Einkaufsfahrten in der Kleinstadt, Touren am Wochenende. Der Höhepunkt: Ein Radurlaub in den Niederlanden, dem Himmelreich für Radfahrer. „In der Region Zeeland hat es seine Urlaubstauglichkeit bewiesen“, berichtet Manuela Mathar, die das Rad in den vergangenen Monaten gefahren ist. Entgegen ihrer Natur als eigentlich eher sportliche Fahrerin war dort für das Trekkingrad auch mal gemütliches Cruisen angesagt.

Die recht aufrechte Sitzposition hat ihr dabei positiv in die Karten gespielt. „Sie sorgt für eine tolle Rundumsicht. Auf den in Zeeland kilometerlangen Dünenradwegen, spätestens sobald man mit diesem Rad auf längerer Strecke unterwegs ist, ist man über die aufrechte und bequem-komfortable Sitzposition dankbar.“ Die Hände fassen den breiten und tourig geschwungenen Lenker ebenso entspannt.

Härtetest im Urlaub

Eigentlich war dieser Einsatzzweck im Urlaub gewünscht und erhofft. Die Nordsee aber hatte andere Pläne. So machte das raue Küstenklima so manchen Urlaubs- und Testtag zum Härtefall für Mensch und Maschine. Dabei stellte sich vor allem die 12-Gang-Deore-Kettenschaltung als zuverlässiger Begleiter heraus. „Unter Last bei böigem Wind gab es keinerlei Probleme, die Gänge zu wechseln. Und das war immer wieder und sehr plötzlich nötig. Denn anders als eine Steigung in den Bergen sieht man eine Windböe von vorn nicht auf sich zukommen.“

Die breite Gangspreizung der Kassette mit 11 bis 51 Zähnen reicht dabei völlig für das durchmischte Terrain, auf dem das KTM unterwegs war. Ein Zweifach- oder gar Dreifachkettenblatt hat Manuela Mathar jedenfalls nie vermisst. „Dabei bin ich meine Touren öfter dann doch auch mal etwas forscher angegangen.“ Kein Problem, denn das KTM kommt schnell auf Touren, das Tempo hält es je nach Untergrund und Topografie erstaunlich spielerisch. Dazu kommt: Außer etwas Öl erwartete der Antrieb keinerlei zusätzliche Wartung!

Im Alltag erweist sich der Gepäckträger als vielseitiger Helfer. Dank Racktime-System lassen sich entsprechende Körbe leicht einklicken, an den doppelten Streben links und rechts gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, Packtaschen sicher zu befestigen – selbst wenn oben bereits ein Korb thront. So wird das Life Force zuhause und im Urlaub auch zum Einkaufsbegleiter. Mit maximal 25 Kilogramm möglicher Belastung schultert er den Wocheneinkauf ebenso locker wie den täglichen Bedarf im Urlaub.

Zuverlässige Qualität

Die weitere Technik am Testrad hat keinerlei Probleme bereitet. Weder gab es eine Panne an den Schwalbe-Reifen, noch versagten die 2-Kolben-Scheibenbremsen ihren Dienst. Sie arbeiten noch immer präzise dosierbar und trotz vergleichsweise kleinen 160er-Scheiben sehr kraftvoll. Mit den rund 115 kg zulässigen Gesamtgewichts kommen die Shimano-Bremsen sehr gut klar.

Ebenso zuverlässig verrichtet der Nabendynamo seinen Dienst. Er versorgt die helle Frontleuchte vom Start weg mit Strom, sorgt so sofort für ein sicheres Gefühl in der Dämmerung und in der Nacht. Front- und Hecklicht leuchten nach dem Stopp ausreichend lange nach, was die Sicherheit beim Anhalten erhöht und das Abstellen im Dunkeln erleichtert.

An der Federgabel ist während des Tests kein Qualitätsverlust erkennbar. Sie eignet sich aber ohnehin eher für gut befestigte Wege und Asphalt, weniger für ruppige Feldwege oder gar Trampelpfade. Dafür ist ihr Ansprechverhalten etwas zu träge. Sie passt aber – wie die gesamte Ausstattung – ins Preisgefüge des Rads, das in der guten Mittelklasse angesiedelt ist. „Abseits befestigter Wege kann man es trotzdem hin und wieder bewegen. Im Urlaub jedenfalls meisterte es Sandwege, Touren über weite Felder und auf Muschelpfaden“, bemerkt Manuela Mathar. Denn schließlich ist nicht allein die Federgabel für den Fahrkomfort verantwortlich.

KTM Life Force im Dauertest: Fazit

Der Mix aus Laufruhe und Agilität, die vielseitige Alltagstauglichkeit sowie viele praktische Details sorgen für einen treuen Allrounder, der den Anforderungen an ein Pendlerrad ebenso gerecht wird wie an ein Citybike und einen Urlaubsbegleiter. Die Wartung hielt sich während der Testphase ebenfalls absolut im Rahmen.

Sie haben Interesse am KTM Life Force? Mehr Informationen bekommen Sie auf der offiziellen Website des Herstellers.

Detailbilder des KTM Life Force

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Die Deore-Schaltung mit zwölf Gängen ist vergleichsweise wartungsarm und robust. Die Bandbreite passt für welliges Mittelgebirgsterrain

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Der Gepäckträger schultert bis zu 25 Kilogramm Gepäck und ist vielseitig aufgebaut

KTM Life Force: Informationen zum Dauertest

  • Testerin: Manuela Mathar
  • Einsatzbereich: Alltag, Tour, Reise
  • Preis: 1329 Euro
  • Kilometerstand: 783 km

Die wichtigsten Spezifikationen des KTM Life Force

Rahmen Aluminium
Gabel SR Suntour NX1-COIL LO DS, 63 mm
Antrieb Shimano Deore, 1×12 Gänge
Bremsen Shimano MT200, 160/160mm
Reifen Schwalbe Marathon Greenguard, 28″, 40 mm
Beleuchtung B+M IQ Avy 40 N Plus/ Axa Juno Steady
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