Fahrradschuhe im Test: Mountainbikeschuhe in Sneaker-Optik
Schnieke Sneaker: 22 Fahrradschuhe im Test
Fahrradschuhe im Test: Mountainbikeschuhe in Sneaker-Optik
in Test & Teile
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Wer Rad fährt, tut sich oft schwer, den passenden Schuh zu finden. Der spartanische Rennschuh ist für den Alltag zu steif, auffällig und nicht fürs Gehen ausgelegt. Ein klassischer Alltagsschuh ist in der Sohle zu weich, passt nicht zu hochwertigen Klick- oder Flatpedalen und ist vom Aufbau her oft nicht robust genug. Hier schlägt die Stunde von legeren Mountainbike-Schuhen in Sneaker-Optik, denn sie bedienen beide Welten. Je nach Design passen sie zu sportiven Rädern, machen aber im Café, beim Einkaufen, Sightseeing oder in der Arbeit eine gute Figur. Ihre Sohle ist für die Nutzung mit Radpedalen optimiert, wodurch auch längere oder sportliche Touren kein Problem darstellen.
Welches Pedal ist im Einsatz?
Je nach Pedalausführung unterscheiden sich die Fahrradschuhe vor allem bei Sohlenaufbau und Sohle, da diese speziell an die Pedalvorgaben abgestimmt sind, um perfekt damit zu agieren. Wer vor allem auf Kurzstrecken und im Alltag unterwegs ist, nutzt meist ein Plattform- oder Bärentatzenpedal. Hier geht der Schuh mit der Oberfläche eine lose Verbindung ein, welche jederzeit und in alle Richtungen frei lösbar ist. Das sorgt auch für eine hohe subjektive Sicherheit. Je nach Ausführung muss der Schuh aber entlastet oder teils ganz vom Pedal genommen werden, um die Position zu ändern. Nachteile sind dazu die ungünstige Treteffizienz sowie die Verletzungsgefahr bei MTB-Pedalen mit Metallpins.
Für Klickpedale spricht die deutlich effizientere Kraftübertragung, weil der eingeklickte Schuh nicht nur drücken, sondern auch ziehen kann. Zudem ist der Fuß immer mittig über dem Pedal positioniert, kann während der Tretbewegung ergonomisch zu beiden Seiten ausweichen und rutscht bei ruppigem Untergrund nicht vom Pedal. Zum Ausklicken wird der Fuß um das Pedal gedreht. Die Angst, beim Sturz nicht aus dem Pedal zu kommen ist unbegründet. Allerdings muss das Pedalcleat penibel eingestellt sein, um Problemen am Fuß und Knie vorzubeugen. Und auch das subjektive Sicherheitsgefühl ist für viele schlechter als bei Flatpedalen.
Wer sich am Ende nicht entscheiden kann, greift zum breitbandig nutzbaren Kombipedal und bekommt das Beste aus beiden Welten. In der Praxis kann es allerdings vorkommen, dass man beim Aufsteigen genau die falsche Seite erwischt und nachtreten muss.
Für Fahrradschuhe elementar: Die Passform
Den idealen Schuh für alle gibt es nicht, denn jeder Fuß ist anders. Am Ende hilft nur Ausprobieren, damit die Größe passt und später keine Probleme wie Druckstellen entstehen. Einige Hersteller bieten halbe oder zweidrittel Größen. Das größte Angebot bieten Fizik, RC oder Specialized mit über 20 Größen. Wer kleine Füße hat, wird bei Bontrager, FiveTen, Fizik, Ion, O’Neal, Specialized, Vaude (ab 36) sowie Ride Concepts (ab 35) fündig. Wer auf großem Fuß lebt, sollte indessen Pearl Izumi, Ride Concepts (bis 49) sowie Shimano (50) probieren. Wie die jeweiligen Modelle ausfallen, haben wir in den Technikästen angegeben. Spezielle Damenmodelle gibt es bei FiveTen, Jack Wolfskin, Ride Concepts und Unparallel, wobei hier nur die Größe und das Farbschema anders sind. Sollte der Schuh am Ende doch nicht passen, bieten Bontrager und Fizik eine 30-Tage-Rückgabegarantie.
Dank Komfort zum Lieblingsschuh
Die Hersteller legen sich ordentlich ins Zeug, damit die Fahrradschuhe auch nach langen Tourentagen noch angenehm sitzen. Für ein gutes Fußklima bei warmen Temperaturen ist luftiges Obermaterial vorteilhaft (Leatt, Pearl Izumi). Wasserdichte Membranen sucht man deshalb vergeblich. Meist bestehen die Materialien aus Kunststoff. Aber auch traditionelle Materialien wie Baumwolle, Hanf und Leder haben nicht ausgedient, wie Ion, Jack Wolfskin, Doghammer und Vaude zeigen. Eine geräumige Zehenbox bieten vor allem Doghammer, Fizik, Ion, Jack Wolfskin, O’Neal und Pearl Izumi, wohingegen es bei Giant, Leatt und Unparallel recht beengt zugeht. Wer einen Fuß mit höherem Spann besitzt, sollte bei den Modellen von Leatt und Giant aufpassen, da diese sehr kompakt ausfallen. Bei der Anprobe sollte auf potenzielle Druckstellen in der Zehenbox, am Zungenende, Spann und im Bereich des Groß- und Kleinzehengrundgelenks geachtet werden. Oft unterschätzt: Ein gutes Fußbett! Hier glänzen Shimano und Specialized durch vorgeformte Innensohlen, die das Längs- und Quergewölbe unterstützen. Hochwertige Einlegesohlen von Ortholite finden sich indes bei Endura, FiveTen, Ion, Unparallel und Vaude. Treten beim Radfahren aber längerfristig Problem mit den Füßen auf, sollte der Fußtyp bestimmt und eine ergonomische Einlegesohle eingepasst werden. Dabei helfen Bikefitter oder Orthopäden.

Mehr Fahrspaß mit dem richtigen Schuh: Die perfekte Verbindung von Fuß zu Pedal ist nicht zu unterschätzen.
Beim Treten wichtig: Kraftübertragung
Damit die Kraft beim Radfahren perfekt auf das Pedal übertragen wird, muss der Schuh eine gewisse Steifigkeit aufweisen. Allerdings ist eine gewisse Nachgiebigkeit gar nicht verkehrt, weil dies gerade auf Langstrecken in unseren Augen das Wohlbefinden fördert. Bei Klickschuhen fällt die Sohle zudem steifer aus, weil die Kraft über eine kleine Metallplatte, das sogenannte Pedal-Cleat, übertragen wird. Während CrankBrothers, Leatt und Specialized hier glänzen, fallen Afton, Doghammer und Bontrager recht weich aus. Bei Flatpedalen wird die Kraft über die große Fläche des Pedals übertragen, wodurch die Sohlen generell flexibler ausfallen. Im direkten Vergleich fallen Etnies, O’Neal, Pearl Izumi durch ihre steifen, Chrome und vor allem Jack Wolfskin durch ihre weichen Sohlen auf.
Zur Fixierung finden sich im Test verschiedene Verschlusssysteme: Am weitesten verbreitet ist die klassische Schnürung. Die Bedienung ist umständlicher, aber bei Gewicht, Ersatzteilversorgung und der individuellen Feinjustage kann ihr kein anderes System das Wasser reichen. Eine Abwandlung ist das Schnellverschlusssystem bei Shimano, welches die Vorteile der Schnürung mit einer einfachen Handhabung verbindet. Klettverschlüsse sind auch während der Fahrt einfach handzuhaben und werden im Test meist zur Unterstützung der Schnürung verwendet. Sie finden sich bei Afton, Etnies, Giant, Ion, Northwave, O’Neal und Unparallel. Eine Ratsche findet sich nur bei Giant. Sie ist schnell, einfach und auch während der Fahrt bedienbar. Die modernste Art stellen Drehverschlüsse dar. Zum Festziehen dreht man das Einstellrad bei Leatt, Northwave, Pearl Izumi und Specialized, bis der Fuß gut fixiert ist. Aber gerade beim Lösen unterschieden sich die Modelle gehörig. Unterm Strich überzeugte Leatt durch die einfachste Bedienbarkeit am meisten.
Ein oft übersehenes Detail ist der Fersenhalt im Schuh. Wie der Halt ausfällt, kommt dann auf die individuelle Fußform, das Schuhdesign und die verwendeten Materialien an. Den besten Halt fanden wir bei Crank Brothers, Etnies, FiveTen, Fizik, Leatt, O’Neal, Pearl Izumi, Specialized und Unparallel. Bei Afton, Chrome, Jack Wolfskin, Northwave, Sidi und Vaude war hingegen Schlupf spürbar.
Gute Sohle? Läuft!
Beim Gehen achten wir auf den Abrollkomfort, der vor allem bei Bontrager, Doghammer, Fizik, Jack Wolfskin, Sidi, Specialized und Unparallel begeisterte. Etnies oder Giant sind hier die spürbaren Schlusslichter. Eine gute Dämpfung ist vor allem bei Bontrager, Endura, Fizik, Leatt, Ride Concepts und Unparallel fühlbar. Interessant war teils die Geräuschkulisse beim Gehen, die gerade bei Etnies, Giant und O’Neal negativ auffiel.
Je nach Einsatzbereich spielt auch die Trittsicherheit eine Rolle. Sie wird durch das Design und den Gummi vorgegeben. Beim Sohlendesign fallen vor allem Jack Wolfskin mit der geringsten sowie Crank Brothers, Fizik, Giant, Leatt, Northwave und Shimano mit der am stärksten profilierten Struktur auf. Beim Gummi sind einige bekannte Namen zu finden: FiveTen ist vor allem Mountainbikern ein Begriff. Vibram ist wohl als Klassenprimus zu bezeichnen und kommt bei Doghammer, Fizik und Sidi zum Einsatz. Aber auch GoodYear (Pearl Izumi), Michelin (Etnies, Northwave, Shimano), Panaracer (Chrome) und SUPtraction (Ion, Vaude) bieten hochwertige Gummimischungen an.
Fazit
Beim Schuhkauf sollten Sie vorrangig auf die Passform und das Zusammenspiel mit dem jeweiligen Pedalsystem achten. Bei den Flatpedalschuhen holen sich Fizik (Tour), O’Neal (Sport) und Ride Concepts (Allround) je eine Empfehlung. Der Testsieg geht verdient an FiveTen. Im Klickpedalbereich erarbeiten sich Crank Brothers (Allround), Doghammer (Tour) und Northwave (Sport) eine Empfehlung. Den Testsieg schnappt sich Specialized.
Diese Klickpedal-Schuhe haben wir getestet
Marke | Modell | UVP | Prädikat | Bezug |
Afton | Vectal | 119 Euro | Jetzt bestellen | |
Giant | Line | 129,90 Euro | ||
Bontrager | Rally Mountain | 149,99 Euro | Jetzt bestellen | |
Crank Brothers | Mallet E Lace | 149,99 Euro | Empfehlung | Jetzt bestellen |
Doghammer | Bike Graveler vegan | 159,90 | Empfehlung | |
Leatt | ProClip 6.0 | 179 Euro | Jetzt bestellen | |
Northwave | Enduro Mid 2 | 179,99 Euro | Empfehlung | Jetzt bestellen |
Sidi | Dimaro | 189 Euro | Jetzt bestellen | |
Shimano | ME 7 | 189,95 Euro | Jetzt bestellen | |
Specialized | 2FO ClipLite | 210 Euro | Jetzt bestellen |
Diese Flatpedal-Schuhe haben wir getestet
Marke | Modell | UVP | Prädikat | Bezug |
Jack Wolfskin | Ecostride Low | 99,95 Euro | Jetzt bestellen | |
Endura | Hummvee Flat | 99,99 Euro | Jetzt bestellen | |
O‘Neal | Sender Flat | 119,99 Euro | Empfehlung | Jetzt bestellen |
Chrome | Kursk AW | 121 Euro | Jetzt bestellen | |
Fizik | Terra Ergolace X2 | 129 Euro | Empfehlung | Jetzt bestellen |
Unparallel | Dust Up | 129,95 Euro | ||
Fiveten | Freerider Pro PrimeBlue | 139,95 Euro | Testsieger | Jetzt bestellen |
Etnies | Culvert Mid | 144,95 Euro | Jetzt bestellen | |
Ride Concepts | Hellion Elite | 149 Euro | Empfehlung | Jetzt bestellen |
Vaude | AM Moab | 150 Euro | Jetzt bestellen | |
Pearl Izumi | X-Alp Launch | 165 Euro | Jetzt bestellen | |
Ion | Scrub Select | 179,99 Euro | Jetzt bestellen |
Fahrradschuhe in Sneaker-Optik: Die Ergebnisse
Klickpedal-Schuhe
Die Schuhe sind nach Preis aufsteigend sortiert.
Fahrradschuhe fürs Flatpedal
Alle Schuhe sind nach Preis sortiert, von günstig bis teuer.