Fahrrad-Licht, Test

Fahrrad-Licht im Test: Akkulampen, Leuchtniveau, Montage, Sicherheit

Lichtblicke: 15 Akkulampen im Test

Fahrrad-Licht im Test: Akkulampen, Leuchtniveau, Montage, Sicherheit

In der Dunkelheit ist ein gutes Fahrrad-Licht unabdingbar. Es sorgt für Sicherheit und Fahrspaß. 15 aktuelle Lampen müssen im harten Alltag und in Prüfstandtests beweisen, wer auf der Straße das Sagen hat und die Nacht zum Tage macht.
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Sie kommen wieder! Graue Eminenzen, die bei Dunkelheit am Straßenverkehr teilnehmen und damit sich und andere gefährden. Prof. Kurt Bodewig, Präsident der Deutschen Verkehrswacht und Bundesminister a. D., erklärt dazu folgendes: „Besonders ungeschützte Verkehrsteilnehmer brauchen eine gute Sicht und müssen früh erkannt werden, um Gefahrensituationen schneller entschärfen zu können. Radfahrer, die sich nicht an die Beleuchtungsvorschriften hielten, verursachten im letzten Jahr 245 Unfälle, bei denen Menschen zu Schaden kamen.“ Und nach einer Studie aus Dänemark sind Radfahrer, die auch tagsüber mit Fahrrad-Licht fahren, an 19 Prozent weniger Unfällen beteiligt.

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Neue StVZO für Fahrrad-Licht

Es tut sich etwas, denn letztes Jahr wurde die StVZO für Lampen am Fahrrad grundlegend geändert. Für uns Radfahrer heißt das: „Scheinwerfer, Leuchten und deren Energiequelle dürfen abnehmbar sein, müssen jedoch während der Dämmerung, bei Dunkelheit oder wenn die Sichtverhältnisse es sonst erfordern, angebracht werden.“

Somit sind nachträglich angebrachte Lampen an allen Arten von Fahrrädern zulässig. Weiterhin dürfen Scheinwerfer und Rücklichter nicht blinken, dafür aber mit Tagfahrlicht- und Fernlichtfunktion ausgestattet sein. Mit der Montage am Lenker haben wir Radfahrer damit sogar ein eingebautes Kurvenlicht. Marcus Wallmeyer von Supernova sagt dazu: „Die neue Fassung der StVZO ermöglicht es uns erstmals, wirklich interessante und mit hohem Nutzwert ausgestattete Lampen zu bauen. Was seit Jahren im KFZ-Bereich möglich ist – Tagfahrlicht, Fernlicht, Bremslicht – nimmt jetzt endlich auch Einzug in den Fahrradbereich!“

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Fahrrad-Licht im Test: Akkubeleuchtung

Da viele Radfahrer kein vollausgestattetes Trekkingrad nutzen, sondern auf stylische Urbanbikes oder sportliche Fitness-, Renn-, Crossräder oder Mountainbikes setzen, sind Akkulampen die erste Wahl.

Sie sind über einen Halter direkt am Lenker verschraubt, lassen sich über einen Schnappverschluss einfach abnehmen. Durch die permanente Lichtquelle ist das Standlicht quasi eingebaut, alle Lampen können über ein USB-Ladekabel variabel geladen werden.

Kommentar: Blinkende Rücklichter verboten – Sicherheit geht vor!

Die getesten Modelle in der Übersicht:

Modell UVP Prädikat Bezug
Contec LS-247+ 49,95 Euro Preis/Leistung Jetzt bestellen
Sigma Sport Aura 60 49,95 Euro Jetzt bestellen
Knog Blinder Mob 49,99 Euro Jetzt bestellen
Lunivo Vegas F40 RSL 54,95 Euro Testsieger Jetzt bestellen
AXA Greenline 50 58,95 Euro Jetzt bestellen
Blackburn Central 50 Lux 59,99 Euro Jetzt bestellen
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Büchel Sky Valley 89,99 Euro Jetzt bestellen
Lezyne Power STVZO Pro 80+ 89,95 Euro Empfehlung Jetzt bestellen
Cateye GVolt 80 119 Euro Jetzt bestellen
Trelock LS 760 I-GO Vision 124,99 Euro Jetzt bestellen
Specialized Flux Elite STVZO 169,90 Euro Testsieger Jetzt bestellen
Busch & Müller Ixon Space 199 Euro Jetzt bestellen
Supernova Airstream 2 199 Euro Jetzt bestellen
Lupine SL AF 420 Euro Testsieger Jetzt bestellen

Lichtjustage im Alltag: Wie ist das Fahrrad-Licht einzustellen?

Bei der Nutzung eines Fahrrad-Lichts ist auf die richtige Neigung zu achten.

Rechtsgrundlage StVZO § 67, Absatz 3:„Fahrräder müssen mit einem nach vorn wirkenden Scheinwerfer für weißes Licht ausgerüstet sein. Der Lichtkegel muss mindestens so geneigt sein, dass seine Mitte in 5 Meter Entfernung vor dem Scheinwerfer nur halb so hoch liegt wie bei seinem Austritt aus dem Scheinwerfer. Der Scheinwerfer muss am Fahrrad so angebracht sein, dass er sich nicht unbeabsichtigt verstellen kann. Fahrräder müssen mit mindestens einem nach vorn wirkenden weißen Rückstrahler ausgerüstet sein.“

Fahrrad-Licht: Der Test im Überblick

Als erstes ist natürlich die Montage wichtig. Dazu ist es wichtig, dass ein Halter möglichst variabel zu diversen Lenkerdurchmessern und -Formen passt, am besten einfach und ohne Werkzeug zu montieren ist. Die Montage der Lampe auf dem Halter sollte einfach, geschmeidig, sicher und am besten mit einer Hand durchführbar sein. Auf Tour sollte dann der Sitz auch auf ruppigem Untergrund verstellsicher und klapperfrei ausfallen. Im Test fällt auf, dass fest am Lenker verbleibende Halter meist stabiler und verdrehsicher ausfallen, oft aber mehr Montageaufwand benötigen.

Beim Punkt Transport achten wir auf das Gewicht, die Größe sowie eventuell abstehende Halter. Hier gilt: umso kleiner und leichter, umso einfacher lässt sich eine Lampe selbst in einer Jacken- oder Hosentasche verstauen.

Akku-Rücklicht im Test: Qualität, Bewertung, Preis

Bedienfreundlichkeit und Sicherheit von Fahrradlicht

Bei der Bedienfreundlichkeit werden vor allem die Tasten in Augenschein genommen. Hier geht es um gute Erreichbarkeit – auch mit dicken Winterhandschuhen, einen klaren Druckpunkt und die Größe. Bei den Leuchtmodi überprüfen wir die Sinnhaftigkeit sowie Bugs: bei Axa und Contec laufen die Modi über „Aus“ durch. In der Praxis stört das extrem und schadet im schlimmsten Fall der Sicherheit.

Bezüglich der Akkutechnologie verbauen alle Hersteller hochwertige, haltbare und solide Lithium-Ionen- und Lithium-Polymerakkus mit integriertem Über- und Tiefentladeschutz. Alle Lampen bieten zudem eine Kapazitätsanzeige über LED-Farbe, -Blinkfunktion oder ein Display. Je nach Einsatzgebiet und benötigtem Leuchtmodus schwankt der Anspruch an die Akkuleistung sehr stark, wodurch wir von einer Wertung abgesehen haben. Sie finden die jeweiligen Daten aber in den Technikkästen.

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Darauf kommt’s an: Ausleuchtung, Homogenitität, Lichtstrom

Die wichtigsten Punkte einer Lampe sind die Ausleuchtung im Nah-, Fern- und Seitenbereich, die Homogenität der Lichtverteilung sowie der Lichtstrom. Sie geben Auskunft über die eigentliche Qualität der Lampe. Lux-Werte sind dabei nicht wichtig. Zum Punkt Sicherheit zählt, wie man die Lampen von der Seite sieht und ob der jeweilige Reflektor oder die Linse Streulicht nach oben abgeben. Gerade im Wiegetritt kann diese zu starkem Blenden führen, was vor allem bei Büchel, Contec und Trelock zur Abwertung führt.

Bei den Features gibt es Extrapunkte für gute, sinnvolle und schöne Details. Manche Hersteller verbauen Displays, welche die Modi, Akkustand und teilweise die Zeit anzeigen. Überragend ist das Display bei Trelock und verdient besonderes Lob. Aber auch die Lichtsensoren bei Contec, Lunivo und Lupine, der Bewegungssensor bei Lunivo, das Tagfahrlicht bei Bumm und Lupine, das Fernlicht bei Lupine und die Nutzbarkeit des Bumm Space als USB-Powerbank für externe Geräte haben uns gut gefallen.Bezüglich der Qualität geht es um Verarbeitung, Materialwahl und Materialplatzierung. Gehäuse aus Aluminium bekommen wegen der hohen Bruchfestigkeit und besseren Wärmeleitfähigkeit Extrapunkte.

Lumenmessung

aktivRadfahren beim Messen der Lumenwerte.

Die Lumenwerte wurden in einer Ulbrichtkugel bei der Firma Lupine gemessen. Dabei wird die Lampe in eine Licht reflektierende Kugel mit integriertem Messinstrument gehalten. Der gemessene Wert gibt Auskunft über die Lichtausbeute und die Effektivität der Lampe.

So testet aktiv Radfahren

Damit alle Lampen bestmöglich miteinander vergleichbar sind, werden alle Modelle aufwendig auf dem Prüfstand und in der Praxis getestet. Die Praxiswertung schließt Testfahrten von mehreren Personen auf verschiedenen Untergründen wie Teerstraße, Kopfsteinpflaster sowie Schotter- und Waldwege mit ein. Der Vergleich zur Ausleuchtung und Homogenität wurden stationär auf einer Wiese durchgeführt. Am Ende wurden alle Daten und Testeindrücke in ein ausgeklügeltes Bewertungsschema eingetragen, das klare Testergebnisse lieferte.

Ein Anliegen:

Die beste Lampe hilft nichts, wenn sie nicht genutzt oder falsch eingestellt ist! Wir empfehlen die Aktion „Licht-Check“ vom Rad-Club-Deutschland.

Was erklären Lux- und Lumenwerte?

Ein hoher Lux-Wert ist nicht gleichbedeutend mit einem guten Licht.

Der oft zitierte Lux-Wert entsteht durch eine Messung der Helligkeit an einem Punkt (meist in 10 m Entfernung). So gemessen hätte ein Laserpointer einen extrem hohen Lux-Wert, erzeugt auf dem Boden aber kein brauchbares Licht. Der reine Lux-Wert kann daher nicht als alleiniger Vergleichswert zwischen Scheinwerfern dienen. Eine Lampe mit 150 Lux kann in der Praxis komplett enttäuschen, obwohl eine andere Lampe „nur“ 50 Lux bietet. Der Grund ist die gute, breite Ausleuchtung wie im Beispiel. Beim Vergleich zählt also, beide Werte im Auge zu behalten. Die Aufgabe der Hersteller liegt deshalb darin, einen Scheinwerfer zu entwickeln, der nicht nur einen Punkt, sondern die größtmögliche Fläche mit gleichmäßiger und homogener Helligkeit ausleuchtet.

Fahrrad-Licht im Test: Das Fazit

Das technisch wie preislich sehr breit gefächerte Testfeld brachte viel Licht ins Dunkel und zudem ein paar Überraschungen. Erfreulich ist dabei, dass selbst schwächere Modelle von heute im Vergleich zu älteren Lampen richtig gut sind. Am Ende haben sich sechs Modelle abgesetzt: Contecs LS-247+ ist das günstigste Modell im Test, bietet aber in der Praxis mit ordentlichen Werten viel fürs Geld: Nicht auf dem Treppchen, aber trotzdem eine Empfehlung heimsen Bumm Ixon Core und Lezyne Power ein, weil sie ein sehr gutes und homogenes Leuchtbild zu jeweils fairen Preisen anbieten.

Am Ende gibt es drei Testsieger: Im günstigen Bereich geht kein Weg an der Lunivo Vegas vorbei. Sie überraschte uns im Test von allem Lampen am meisten. Bei den hochwertigen Lampen setzt sich die Specialized Flux durch das extrem große und angenehme Lichtbild von der Konkurrenz ab. Diese Lampe beweist zudem eindrucksvoll, dass Lux-Werte deutlich überbewertet werden. Lupine setzt die Messlatte als dritter Testsieger extrem hoch. Die aktuelle Version der SL AF zeigt eindrucksvoll, was heute nach der neuen StVZO-Verordnung möglich ist und kann daher als das aktuelle „Nonplusultra“ bezeichnet werden.

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