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Cargobike Dauertest: Über 2600 Kilometer mit dem Douze Hêta 2S Cues Di2

Douze Hêta 2S Cues Di2: Cargobike im XXL-Dauertest

Cargobike Dauertest: Über 2600 Kilometer mit dem Douze Hêta 2S Cues Di2

Über 2600 Kilometer waren wir in knapp acht Monate mit dem Douze Hêta 2S Cues Di2 unterwegs. Im Alltag, auf Tour und bei jeglicher Witterung in Herbst und Winter. So lief unser Cargobike XXL-Dauertest.
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Der Markt der Cargobikes wird jährlich größer. Die Auswahl steigt, auch weil die Einsatzbereiche mit den „E-Frachtschiffen“ immer vielfältiger werden. Dementsprechend lange fiel unsere Überlegungszeit aus, für einen umfangreich angelegten XXL-Dauertest das passende Cargo-Modell zu wählen. Schlussendlich wurde es das Hêta 2S Cues Di2 des französischen Herstellers Douze.

Nicht zuletzt, weil ein hohes Zuladungspotential sowie optische Robustheit überzeugten. Nach 2662 Kilometern lässt sich sagen: das Longjohn hat darüber hinaus noch reichlich andere Qualitäten und begeisterte vor allem in puncto Ganzjahreseinsatz.

Douze Hêta 2S Cues Di2: Erster Anblick

Mit seiner Gesamtlänge von beachtlichen 2,76 Meter gehört das Hêta zu den größten Cargobikes, die der Markt für den privaten Gebrauch und demnach (auch den) Kindertransport zu bieten hat. Das Rahmengrundgerüst hält eine Ladefläche von 85 cm bereit, die bei unserem Dauertestrad von einer aus aufgeschäumten Polypropylen mit integriertem Aluminiumrahmen bestehenden Transportbox ausgefüllt wird.

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Das Douze Hêta 2S Cues Di2 war über 2650 Kilometer bei sämtlichen Witterungsbedingungen im Einsatz.

Die dort eingesetzte, recht tief ausfallende, Sitzbank bietet Platz für zwei Kinder oder einen Erwachsenen. Optional kann sogar eine zweite Sitzmöglichkeit gegenüber installiert und die Anzahl der kleinen Passagiere auf drei angehoben werden. Ebenfalls optional hinzugekauft werden kann das an unserem Dauertestrad vorhandene Regendach (engl. Canopy), dass mit seinem Überstand auch die Hände des Fahrers vor Wind und Regen schützen soll.

Mit diesem Ausstattungspaket erfolgte der Startschuss unseres Dauertests in der Münchener Innenstadt und täglich stattfindenden Fahrten von einfach knapp sieben Kilometern durch den Großstadtdschungel in den Kindergarten.

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Blick ins innere der Transportbox mit einer Sitzbank für zwei Kinder...

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...die sogar um eine dritte Sitzmöglichkeit für einen kleinen Passagier ergänzt werden kann.

Vor dem Start: Flexibel und einfach anpassbar

Der Einstieg für den Nachwuchs wird durch eine seitlich aus der Transportbox abstehende Brettstufe erleichtert. Einfaches Handling auch beim Regendach, das mittels einem je rechts und links von der Box ausgehängten Haken Richtung Front zum Einsteigen oben aufgeklappt wird. Die Sitzbank ist aus ergiebigem Polstermaterial, das sich an die Sitzposition bzw. -vorliebe des einen oder zwei Kindern anpasst. Zudem sind die Sitzpolster auch seitlich entlanggeführt, was Komfort und Sicherheit zusätzlich erhöht.

Einzig eine zusätzlich gepolsterte Nackenstütze oder etwas länger über die Box-Kante hinauf verlaufende Rückwand vermissen wir. Grundsätzlich sitzt ein 100 cm großes Kind aber sehr gut geschützt im inneren der Box und wird durch einen in seiner Anpassbarkeit etwas fummeligen Drei-Punkt-Gurt während der Fahrt fixiert. Für Sicherheit ist also in hohem Maße gesorgt – nun kann der Dauertest beginnen.

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Blick ins Cockpit des Douze Hêta mit ergonomischen Griffen, Bedienpanelen für Unterstützungsstufen und Schaltung...

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...sowie dem kompakten Shimano-Display in der Lenkermitte.

Das Aufsteigen für den Piloten gelingt dank breitem wie tiefem Durchstieg sehr einfach und angenehm, nachdem die Sattelhöhe zuvor via Schnellspanner im Handumdrehen angepasst wurde. Auch die Lenkerhöhe lässt sich über den Easy-Up-Vorbau werkzeuglos auf die richtige Fahrergröße hin justieren. Der mit ergonomischen Griffen ausgestattete und sehr gerade ausfallende Lenker liegt mit seiner Breite von 64 cm grifffest in der Hand und ist mit zwei Bedienpanelen für Motor (linker Griff) und E-Schaltung (rechts) sowie dem lenkermittig nach innen montierten Kompaktdisplay sehr aufgeräumt und übersichtlich gehalten.

Gutmütige Fahreigenschaften & wenig Gewöhnungszeit

Beim Anfahren macht sich das üppige Cargobike-Leergewicht von knapp 62 kg dahingehend sehr bemerkbar, dass es gut zwei Meter Anrollen braucht, bis die sehr kraftvolle Unterstützung von Shimanos EP6 Cargo auf das Fahrzeug wirkt und in schubstarken Vortrieb übergeht. Von den drei zur Verfügung stehenden U-Stufen Eco, Trail und Boost fahren wir fast durchweg in der dritten – was den Stromverbrauch entsprechend hoch ausfallen lässt. Doch dazu später mehr.

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Neben mächtig Zuladungspotential, das sich auf geräumige Transportbox und Gepäckträger verteilt, wartet das Douze Hêta zudem mit einer Halterung für einen Anhänger auf.

Ebenfalls auffällig ist, dass Lenkeinschläge zu Beginn recht hohen Kraftaufwand abverlangen. Zwar gewöhnt man sich schnell daran, so prägt die sehr direkte und Kraft abverlangende redundante Seilzuglenkung die Fahrcharakteristik doch sehr. Was keinesfalls negativ auszulegen ist, da die Ansteuerung bei einem Lenkwinkel von 75 Grad in jede Richtung stets sehr direkt erfolgt. Übrigens war Douze im Jahr 2012 der erste Hersteller, der eine Seilzuglenkung für seine Cargobikes entwickelte.

Beim Hêta-Modell sind die vier Kabel mittlerweile so verstärkt, dass die Lenkmanöver unabhängig von den wirkenden Belastungen noch präziser gestaltet werden können. Genau das nehmen wir auf unseren zahlreichen Dauertestkilometern durch enge innerstädtische Passagen auch wahr. Ein schöne optische Lösung ist zudem, dass die Lenkrollen mittlerweile vollständig ins Cargobike integriert sind – für Wartungsarbeiten aber weiterhin gut zugänglich bleiben.

Shimano EP6 Cargo Motor: Kräftig und harmonisch

Beim verbauten Motor setzt Douze auf Shimanos kraftvollen EP6 Motor, der mit 85 Newtonmeter eine ordentliche Portion Drehmoment mitbringt. Möglich wären auch andere Aggregate, da die Motoraufnahme so konzipiert ist, dass Modelle unterschiedlicher Hersteller montiert werden könnten.

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Kräftige Mittelmotor-Power mit 85 Newtonmeter Drehmoment: der Shimano EP6 in der Cargo-Version.

Dass die Wahl auf den EP6 eine sehr stimmige ist, erweist sich schon nach den ersten größeren Ausfahrten: kräftiges Anschieben, harmonische Schubleistung und drei für sich individuell konfigurierbare Modi wissen zu überzeugen – und dem Transport-Frachter die nötige E-Performance zu verleihen.

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In der Ebene auf Geschwindigkeit gekommen fällt die Unterstützung angenehm gleichmäßig und nie zu hektisch aus. Wenig überraschend reist der Schwung bergauf deutlich ab – an steileren Passagen hat der EP6 spürbar zu kämpfen. Das sei ihm aber zugestanden, da wir bei den allermeisten unserer Fahrten ein Gesamtgewicht von mindestens 160 kg aufweisen.

Kurzum: hier wird Shimanos Cargo-Aggregat stets das volle Leistungspotential abverlangt, was außerordentlich gelingt. Und dazu mit sehr souveränen Fahreigenschaften ein großes Sicherheitsgefühl erzeugt. Geräuschpegel? Vollkommen im Rahmen. Statt nervösem Aufheulen ist das Werkeln vielmehr von angenehm gleichmäßigem Brummen begleitet.

Shimano Cues Di2 Schaltung: Stressfrei automatisch

Den zweiten Antriebsteil markiert die elektrisch wie automatisch schaltende Cues Di2 von Shimano. Per Knopfdruck wird zwischen den zehn Gängen in Echtzeit geschalten, was reichlich Fahrharmonie mit sich bringt, weil sehr spontan auf etwaige Topografie- oder Geschwindigkeitswechsel reagiert werden kann.

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Shimanos Cues Di2 Kettenschaltung wechselt optional automatisch durch seine zehn Gänge.

Folglich kann sich der Fahrer noch mehr auf spontan eintretende Richtungswechsel oder Bremsmanöver konzentrieren, weil Schaltvorgänge nicht mehr so weit vorausschauend getätigt werden müssen. Als genial erweist sich während unserer Dauertestmonate die Automatik-Funktion: hier fallen die Schaltvorgänge knackig direkt, nach vorab eingestellter Wunsch-Kadenz, aus. Kollidieren diese hin und wieder mit zeitgleich stattfindenden beherzten Pedaltritten, kann das recht krachende Gangwechselgeräusch anfangs irritieren.

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Man gewöhnt sich aber daran – obgleich der Kettenverschleiß wenig überraschend höher ausfällt. Hier sei aber erwähnt, dass auch nach 2662 Kilometern noch keinerlei Gangspringen oder unrundes Schalten wahrzunehmen ist. Die Technik funktioniert zuverlässig und verliert auch in den Wintermonaten nicht an Präzision.

Kälteempfindlichkeit der Technik

Keine Frage: bei langen Standzeiten in Minusgraden können die Bedienpanele der Motorunterstützungsstufen sowie Schaltung einfrieren bzw. sich nicht mehr nach unten drücken lassen. Selbiges gilt für das Starten des Hêta via Knopf auf dem Akku, der extern und gut entnehmbar am Steuerrohr montiert ist. Als Kritikpunkte ist dies aber nicht zu verstehen. Vielmehr steckt darin der (abermalige) Erfahrungswert, dass E-Cargobikes möglichst überdacht bzw. in einer Tiefgarage über Nacht abgestellt sein sollten.

Tektro Bremsanlage: Volle Sicherheits-Punktzahl

Bei einem maximal möglichen Systemgewicht von beachtlichen 250 kg gilt unser Augenmerk von Beginn an besonders der hydraulischen Bremsanlage von Tektro. Selbstredend mit vier Kolben ausgestattet ist ein zielsicheres Verzögern der Bremsvorgänge auch bei Regenfahrten gewährleistet. Ohnehin beeindruckt das griffige Zupacken und dadurch abrupte Stillstehen des Hêta – obwohl am Vorderrad nur mit einer 180er Bremsscheibe ausgestattet.

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Packen sehr zielsicher und auf den Punkt zu: Tektros hydraulische Scheibenbremsanlage M750.

Die Bremshebel sind sehr robust und lassen sich per Zeigefinger perfekt umgreifen. Auch der Verschleiß der Bremsbeläge bewegt sich im erwartbaren Rahmen. Hervorzuheben ist in jedem Fall, dass die Tektro M750 auch nach über 2650 Kilometern nichts von seiner Bremspräzision eingebüßt hat. Auch bei unseren Fahrten im Winter bei Schnee und Eis verrichtet sie einen tadellosen und demnach sehr verlässlichen Job.

Douze Hêta 2S Cues Di2: Bereifung und Komfort

Womit wir die Brücke zum grundsätzlich herausfordernderen Cargobikefahren in der kalten Jahreszeit geschlagen hätten – und zunächst die Fahreindrücke der Schwalbe Pick-Up Bereifung schildern. Die Modellwahl erweist sich als gelungenen Mix aus Dämpfungskomfort, Schottergriffigkeit und gutem Abrollverhalten auf Asphalt. Obgleich Letzteres überschaubar ist, da das Douze aufgrund seines hohen Eigengewichtes eine grundsätzliche, durch den Shimano-Motor aber kompensierte, Trägheit in sich trägt.

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Die Schwalbe Pick-Up Reifen überzeugen mit guten Dämpfungseigenschaften und Grippfestigkeit auf Nassem Untergrund.

So zeichnen sich die 60 mm breiten Pneus vor allem durch ihre Komforteigenschaften aus, die besonders dem Fahrer zugute kommen, da auf eine Heckfederung bzw. gefederte Sattelstütze verzichtet wird. Darauf zahlt auch spürbar ein, dass beim Hinterrad auf ein größeres 26-Zoll-Laufrad gesetzt wird, dass die Fahreigenschaften des Hêta laufruhig und sehr spurtreu hält.

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Das Vorderrad in 20 Zoll begünstigt die direkten und quirlig ausfallenden Lenkmanöver und produziert gemeinsam mit der gefederten Frontgabel (80 mm Hub) eine gute Stoßabsorbierung für die Transportbox. Auf unseren Schneefahrten durch den Münchener Winter attestieren wir den Schwalbe Reifen mit ihrem klassischen Trekkingprofil außerdem ein sicherheitsstiftendens Aufliegen auf leichter Schneedecke.

Keine Frage: Kurvenfahrten fallen sehr vorsichtig aus. Auf hin und wieder glatter Fahrbahn ist eine Schräglage tunlichst zu vermeiden. Auf trockenem Asphalt kann dies jedoch selbstbewusst stattfinden, da die Reifengriffigkeit das 62-kg-Frachtschiff stabil im Griff hat.

Für den Winter überzeugend gerüstet

Abschließend sei festzuhalten, dass das Douze Hêta 2S Cues Di2 dem herausfordernden Winterradeln beachtlich gewachsen ist und einzig bei den Aluminium-Schutzblechen eine ausbaufähige Figur macht, da diese deutlich zu knapp bemessen sind und aufwirbelnder Schmutz bzw. Nässe und Schnee an Hose und Jacke des Piloten gelangt. Die satte Auflagefläche, die starken Motorleistungen sowie das perfekt abschließende und demnach sehr wind- und wetterdichte Regendach lassen unsere Dauertester quasi den kompletten Winter durchradeln und bei den täglichen Kindergartenfahrten (fast) ausnahmslos das Auto verzichtbar machen.

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Herausfordernden Bedingungen im Winter ist das Douze Hêta 2S Cues Di2 mit einer gut gewählten Komponentenzusammenstellung sehr gewachsen.

Lichtanlage rundet hohes Sicherheits-Level ab

Für Fahrten in der Dunkelheit erweist sich die Lichtanlage von Busch & Müller als technisch zuverlässig und mit breitem Lichtkelch der IQ-XS Frontleuchte als Top-Wahl für den innerstädtischen Verkehr. Auch das Toplight 2C E strahlt nach hinten sehr hell ab, sodass wir, ergänzt durch Reflektoren in den Speichen, mit einem guten Gefühl optimaler Sichtbarkeit für andere Verkehrsteilnehmer unterwegs sind.

Blick auf die Verschleißteile

So blicken wir nach unserem XXL-Dauertest durch jegliche Witterungsbedingungen abschließend auf die klassischen Verschleißteile wie Bremsbeläge, Zahnkranzpaket, Kette oder die Bereifung. Wie bereits angedeutet, weisen die Bremsbeläge erstaunlich wenig Verschleiß auf. Und dass, obwohl Bremsvorgänge reichlich Kraftwirkung abverlangen und bei Stop-and-Go-Fahrten durch die Stadt permanent ausgeführt werden.

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Zahnkranz und Kette sind die oft ruppig von statten gehenden Schaltvorgänge der automatischen Shimano Cues Di2 hingegen etwas deutlicher anzusehen. An Schaltperformance und -genauigkeit hat das Hêta allerdings noch nichts eingebüßt. Ein Tausch dieser beiden Komponenten wäre hier nach weiteren 1000 Kilometern aber in jedem Fall angebracht. Die Bereifung zeigt wiederum überschaubare Verschleißerscheinungen auf und dürfte noch ein bis zwei Sommer vor sich haben. Angemerkt sei an dieser Stelle noch die extrem hohe Pannensicherheit. Lediglich einen platten (Vorder-)Reifen gab es während unseres Dauertests zu flicken.

Hoher Stromverbrauch

Schnell stellen wir fest, dass die Akkukapazität von 630 Wattstunden für das Douze wahrlich nicht enorm hoch ist. In Eco sind wir sehr selten unterwegs, da vor allem das Anfahren hier zum Kraftakt wird. In der zweiten Stufe lässt sich bei längeren Fahrten ohne Ampelstopps merklich Strom sparen und durch das mitschiebende Eigengewicht dennoch ein nicht zu kraftgeprägtes Pedalieren genießen. Der Boost-Modus ist fast immer die präferierte Wahl, um sehr schwungvoll und dynamisch durch die Stadt zu rauschen.

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Mittels dem Button auf dem 630-Wh-Akku wird der Motor gestartet. Top: die einfache Entnehmbarkeit zum Nachladen an der Steckdose.

Auf den Stromverbrauch wirkt sich dieser beträchtlich aus: die Reichweite liegt dann nur selten über 45 Kilometer im Flachen. Was bei zumeist Kurzstrecken aber kein Nachteil ist – allerdings dazu führt, dass der einfach entnehmbare Akku im Zwei-Tages-Takt zum Aufladen in die Wohnung mitgenommen werden muss.

Douze Hêta 2S Cues Di2: Dauertest-Fazit

So bleibt nach knapp acht Monaten permanentem Einsatz klar festzuhalten, dass das Douze Hêta 2S Cues Di2 den Ansprüchen einer Familie im Großstadtalltag sehr überzeugend gerecht wird. Beim wichtigsten Aspekt der Sicherheit erfüllen die Transportbox, das Anschnall-System sowie Bremsanlage und Rahmenstabilität unsere Ansprüche.

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Über 2650 Kilometer auch im tiefsten Münchener Winter bei Minusgraden im täglichen Einsatz: das Douze Hêta 2S Cues Di2.

Auch das Handling im Alltag was das Auf- und Zuschließen des Regendaches, Auf- und Absteigen des Piloten und die schnelle Anpassung an die Größe verschiedener Fahrer angeht überzeugt. Dass der Aluminium-Rahmen in der Mitte via zwei Schrauben recht einfach teilbar und somit platzsparender zu verstauen ist, spielte in unserem Dauertest keine Rolle.

Für Personen, die ein Cargobike möglicherweise hin und wieder Transportieren oder Einlagern, mag dies von Vorteil sein. Die Gesamtlänge von 2,76 Metern stellt bei der Parkplatzsuche hin und wieder eine Herausforderung dar, an der enormen Wendigkeit dank reaktionsschneller Seilzuglenkung ändert die überdurchschnittliche Länge jedoch nichts.

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Auf den letzten Meter bis zum Ziel: Nach knapp über 2662 Kilometer endet unser XXL-Dauertest des Douze Hêta 2S Cues Di2.

Vielmehr ist das sehr satte Aufliegen des Douze Hêta 2S Cues Di2 hervorzuheben, das jederzeit ein sicheres Fahrgefühl aufkommen lässt und auch die Dämpfungseigenschaften nicht „verschluckt“. Für allzu lange Ausfahrten geizen Sattelstütze sowie Cockpit insgesamt etwas mit Komfort, sodass wir den Einsatzbereich klar im Städtischen auf eher kürzeren Strecken verorten.

Nach 2662 Kilomter in unserem XXL-Dauertest können wir das Douze Hêta Familien mit 2-3 Kindern empfehlen, die zusätzliches Potential für Wocheneinkäufe durch einen 25 kg schulternden Gepäckträger begrüßen und das komplette Jahr über ein Auto auf innerstädtischen Strecken ersetzen wollen.

Technische Details und Informationen

Preis (inkl. Zubehör) 7413 Euro
Rad-Gewicht (inkl. Zubehör) ca. 62 kg
Zul. Gesamtgewicht 250 kg
Länge 2,76 m
Rahmenarten und Größen Einheitsgröße: 1,55 bis 1,95 Meter Körpergröße

Ausstattung des Douze Hêta 2S Cues Di2

Rahmen Aluminium
Gabel gefedert, 80 mm
Bremsen hydraulische Scheibenbremsen; Tektro M750, vier Kolben, 180/203 mm
Spritzschützer Aluminium
Sattelstütze Aluminium, per Schnellspanner verstellbar
Sattel Selle Royal Vivo Reflective Athletic
Schaltung elektr. Kettenschaltung, Shimano Cues Di2, 10 Gänge
Lichtanlage v: Busch & Müller IQ-XS Eco Friendly, 80 Lux/ h: B&M Toplight 2C E
Bereifung v: Schwalbe Pick-Up, 20“, 60 mm / h: Schwalbe Pick-Up, 26“, 60 mm
Sonstiges EPP Frontbox: Maße: 103 x 68 x 48 cm  (Länge (L) × Breite (B) × Höhe (H)), Innenmaß: 67 x 61,5 x 48 cm ((L) × (B) × (H)); Gepäckträger bis 25 kg, Gepäckträgerzulassung, 640-mm-Lenker, per Schnellspanner verstellbarer Vorbau, Ergo-Griffe,

­Antrieb des Douze Hêta 2S Cues Di2

Antriebskonzept Mittelmotor, Shimano EP6 Cargo, 85 Nm, Display: Shimano EN 600
Akkukapazität 630 Wh
Reichweite > 60 km
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