23,42 kg
14.499 Euro
Specialized S-Works Turbo Levo 4: E-MTB Fully Test – Empfehlung
in Test & Teile
Specialized S-Works Turbo Levo 4: E-MTB Fully Test – Empfehlung
Specialized S-Works Turbo Levo 4: Starker Muntermacher
Vor zehn Jahren, 2015, rollte das erste Turbo Levo ins Gelände – und etablierte sich rasch als starker Allrounder mit natürlichem Handling und spaßdurchdringendem Charakter. Daran anknüpfen soll das Turbo Levo 4, vierte Ausbaustufe des Bikes. Dazu hat es Specialized am E-Bike-Entwicklungsstandort der Kalifornier im schweizerischen Cham rundum erneuert. So gibt’s vier neue Turbo Levo 4 mit Carbonrahmen, zwei neue Motoren, ein neues Akkukonzept und Viergelenk-Hinterbau.
Mehr Power, individualisierbar
Die Software-seitig von Specialized entwickelten, mit Brose realisierten zwei E-Motoren bringen deutlich mehr Power an den Start: der Specialized 3.1 arbeitet mit 101 Nm Maximaldrehmoment und 666 Watt Spitzenleistung.
Der nur im hier besprochenen Topmodell S-Works Turbo Levo 4 werkelnde Motor S-Works 3.1 bringt sogar 111 Nm respektive 720 Watt Spitze an den Start. Zu den drei bekannten Fahrmodi Eco, Trail und Turbo gesellt sich am S-Works-Motor der, so Specialized, verbrauchsärmere Automatik- und der Micro-Tune-Modus. Mit Micro-Tune justiert man easy per ergonomischer Lenker-Remote in 10-%-Schritten, wie leicht sich die individuell definierte Maximalunterstützung des Motors abrufen lässt. Etwa 40/90, sprich, man tritt eine höhere Eigenleistung, um 90 Prozent der Maximalleistung zu bekommen.
Leichter geht’s zum Beispiel mit der Einstellung 80/90; hierbei steht 90 Prozent der Maximalleistung bereits bei deutlich geringerer Tretleistung zur Verfügung.
Akkukonzept: nach persönlichem Gusto
Um den Energiehunger des S-Works Turbo zu stillen, „parkt“ im Unterrohr der Akku mit 840 Wh Kapazität. Diese liftet der optionale 280-Wh-Range-Extender auf imposante 1120 Wh. Der Akku lässt sich zum Laden bequem seitlich aus dem Unterrohr entnehmen.
Interessante Option für Sportive: Bei ausgebautem 840er-Akku (verbaut in allen vier Turbo-Levo-4-Carbonmodellen) lässt sich das S-Works Levo ausschließlich mit Range-Extender und nur 50 Prozent der Motorleistung fahren. So soll es 2,5 Kilo schlanker, das Fahrtemperament einem Light-E-MTB ähnlich sein.
Cool ist die magnetisch fixierte Tasche oberhalb des Akkus im Unterrohr; sie fasst Schlauch und CO2-Pumpkartusche. Noch mehr Stauraum gewünscht? Den nutzt man im top verarbeiteten Carbonchassis bei Einsatz des kürzeren 600er-Akkus.
Edler Carbonrahmen mit Variogeometrie
Die Geometrie behandelt Specialized konservativ: Warum ändern, was für viele Mountainbiker bisher top funktionierte? So steht der Sitzwinkel für effizienteren Tritt nun 77° steil, ist der Reach in Testgröße S4 von 477 auf 480 Millimeter gewachsen, bringt das 435-mm-Heck viel Spielfreude.
Die werksseitige Geometrie des S-Works Turbo Levo 4 ist manipulierbar: Über den Steuersatz flacht man den Lenkwinkel von 64,5° auf abfahrtsfreundlichere 63,5° ab oder stellt ihn auf 65,5°, längt den Radstand per Kettenstreben-Flip-Chip, reduziert die Tretlagerhöhe über den Flip-Chip-Einsatz an der Federbeinaufnahme für noch mehr Abfahrtspotenz.
Neue, edle Fox-Luftfederung
Apropos: Das Specialized-eigene, mit Fahrwerksspezialist Fox entwickelte, Luftfederbein Float X Genie am Viergelenk-Heck arbeitet mit zwei Positivluftkammern – der Hauptluftkammer und der externen „Xtra-Volume“-Luftkammer. Das resultierende, große Luftvolumen des dualen Luftfedersystems soll auf den ersten 70 Prozent des Federwegs eine flache Federkennlinie für bestes Ansprechverhalten und Schluckvermögen hervorbringen.
Etwa im letzten Federwegsdrittel schließt sich die äußere Luftkammer selbstständig, wodurch das Luftvolumen verkleinert wird und die Progression der Kennlinie wächst. Folge: Der Hinterbau tilgt derbe Schläge, ohne durchzuschlagen.
Let’s go!
Typisch Specialized, glänzt das S-Works Turbo Levo 4 mit Wohlfühlgeometrie: Man sitzt „passgenau“ und mittig zwischen 29“-Vorder- und 27.5“-Hinterrad.
Voll der Verzückung – erst recht ob des ergonomischen RaceFace-Carbonlenkers und komfortabler Lenkergriffe – erobert man wenig später selbstbewusst Steilanstiege.
Beeindruckende Power, toll zu dosieren
Das verwundert nicht: Man sitzt perfekt ausbalanciert, bringt viel Druck auf den Lenker, genießt enormen Vortrieb. Der resultiert aus dem stattlichen, stets kernig-druckvollen Motorschub, den das S-Works-Aggregat über einen breiten Trittfrequenzbereich bereitstellt. Super, denn so profitieren Geländenovizen wie Trail-Profis vom extra starken, meist recht leisen Motor. Eine echte Entdeckung stellt der Auto-Modus dar, dessen Power fürs Gros der Uphills gut ausreicht.
Famos: Selbst in der, für manche Fahrsituationen schon übertrieben starken Turbo-Unterstützung, spürt sich der neue S-Works-Antrieb verblüffend natürlich an. Wow! Im Test ebenfalls gerne genutzt wurde der Micro-Tune-Modus, mit dem in abwechslungsreichem Gelände spielerisch auf unterschiedlich harte Anstiege reagiert, indem man die Motorleistung peu à peu steigert. Der per Specialized-Smartphone-App regulierbare Nachlauf des Antriebs macht vor allem im Rennbetrieb Sinn.
Expertise auf kurvigen Trails …
Super wohl fühlen sich Bike und Fahrer zudem im schnellen Kurven-Zickzack: Das sensible Fahrwerk stellt wie die Specialized-Pneus Top-Traktion her, vermittelt viel Sicherheit.
Durch enge Kurven drückt man das S-Works Turbo Levo so behände über das agile 27.5“-Hinterrad.
… und wilden Downhills
Daheim ist das Bike auch auf harten Steilabfahrten, wo der Hinterbau bei wuchtigen Schlägen guten Gegenhalt bietet, sich der Hub nach mehr als 150 Millimeter anfühlt. Schön,
zumal die leichten Carbonfelgen feine Vibrationen effektiv dämpfen. Allein in extra steilen Hängen mit massiven Absätzen liegt der top E-All-Mountain/Enduro-Allrounder nicht ganz so satt wie ein pures, für derbste Abfahrten getrimmtes E-Enduro.
Bringen sicher zum Stillstand: Die beeindruckend bissigen, nach etwas Einfahrzeit gut zu dosierenden Sram-Maven-Bremsen!
Voll okay: das Gewicht
Die 23,4 Kilo des S-Works Turbo Levo 4 mögen angesichts der Nobelausstattung zunächst enttäuschen. Letztlich gehen sie in Ordnung, bedenkt man die abfahrtsfreundliche, stabile und schwerere Gravity-Karkasse der Specialized-Pneus, die massive Fox-38-Luftgabel und den großen Akku.
Ferner ist das Turbo Levo 4 sogar für 180-mm-Gabeln und Stahlfederbein freigegeben. Das Bike verfügt ergo über Reserven für die harte Gangart. Schön!
Detailaufnahmen des E-Bikes
Specialized S-Works Turbo Levo 4 im Test: Fazit
Das nobel ausgestattete S-Works Turbo Levo 4 beeindruckt mit enormer, toll zu kontrollierender Power und starken Skills im Trail wie im harten Downhill.
Positiv: Starke Power, perfekt zu dosieren, fein getuntes Fahrwerk
Negativ: Enormer Preis

Specialized S-Works Turbo Levo 4 im Test: Charakter und Fazit
Sie interessieren sich für das Specialized S-Works Turbo Levo 4? Mehr Informationen erhalten Sie auf der Website des Herstellers.
Technische Details und Informationen
Preis | 14.499 Euro |
Rad-Gewicht | 23,42 kg |
Zul. Gesamtgewicht | 149 kg |
Rahmenmaterial / Größe | Carbon/S2, S3, S4*, S5, S6 |
* Testgröße
Ausstattung des Specialized S-Works Turbo Levo 4
Federweg am Hinterbau | 150 mm |
Federbein | Fox/Specialized Float X Factory Genie |
Gabel | Fox Float 38 Factory Grip X2, 160 mm |
Bremsen | Sram Maven Ultimate, 4-Kolben, 220/200 mm |
Sattel | Specialized Power Pro Mirror |
Sattelstütze | Fox Transfer Neo Factory, 200 mm |
Vorbau | Industry Nine A35 Mountain, 40 mm |
Lenker | Race Face Era Carbon, 800 mm |
Schaltung | Sram XX Eagle Transmission, 12-Gang |
Laufräder | Roval Traverse HD Carbon 29/27.5“ |
Reifen | Specialized Butcher Gripton T9 Gravity, 29“ x 2.3“/Butcher Gripton T9 Gravity, 27.5“ x 2.3“ |
Sonstiges | Magnet-Tasche |
Antrieb des Specialized S-Works Turbo Levo 4
Motor | Specialized S-Works 3.1, 111 Nm |
Display / Fernbedienung | Specialized Mastermind T3 |
Akku | Specialized, 840 Wh |