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Gewicht
55 kg
Preis
6499 Euro
E-Bike-Test

BBF eCargorider2.3 Royal: Lastenrad im Test

BBF eCargorider2.3 Royal: Lastenrad im Test

Berliner Taxi

Seit mehr als 30 Jahren werden unter dem Namen BBF Bikes Fahrräder entwickelt. Kinder- und Jugendräder gehören genauso zur Flotte wie SUV-E-Bikes und Lastenräder. Einige BBF-Cargos sind zweispurig und mit einer eher klobigen Wanne ausgestattet. Das eCargorider 2.3 Royal präsentiert sich auffällig anders.
GEWICHT
55 kg
PREIS
6499 Euro
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Elegante, schlichte Ästhetik, abgerundete Ecken und freundliche Farben – das aktuelle Cargobike wirkt frisch und modern. So wie sich Familien heute eben einen nutzenbringenden Alltagsgefährten wünschen.

Longjohn Cargobike BBF eCargorider 2.3

Konzipiert ist das aktuelle BBF eCargobike 2.3 als soganntes Longjohn Cargobike, d. h., dass – wie im Bild ersichtlich – die Ladebox zwischen dem Vorderrad und dem Cockpit platziert ist. Dies wiederum bringt zwei nicht zu unterschätzende Vorteile mit sich: Wenn im für drei Kinder ausgelegten Laderaum der Nachwuchs Platz nimmt, hat man seine Kids auch stets im Blick. So kann man gegebenenfalls sofort anhalten, falls was im Argen liegt. Ein weiteres Kriterium ist die Gewichtsverteilung im Rad selbst: Je tiefer der Schwerpunkt der geladenen Masse (technisch gesprochen), desto einfacher, unbeschwerlicher und mithin komfortabler ist das Pedalieren mit dem Cargobike; und das klappt beim BBF richtig gut. Dazu später.

Als Rahmenmaterial wählen die Berliner Aluminium – leicht stabil und im Fahrradmarkt bewährt. Der starre Rahmen wird von einer RST-Federgabel mit Stahlfeder-Dämpfer ergänzt, die im Test dank wirkvoller Dämpfung Unebenheiten komfortabel rausfilterte.

Seilzugsteuerung

Bindeglied zwischen der Federgabel und der hinter der Ladebox befindlichen Lenksäule ist eine Seilzugsteuerung. Zwei unabhängige Bowdenzüge laufen über die an der Lenksäule und an der Gabel montierten Teller und ermöglichen eine exakte Verbindung beider beweglicher Bauteile. Der Vorteil der Seilzugsteuerung: Es befindet sich kein Lenkgestänge unter dem Rahmen, das bei Aufsetzern ggf. mechanisch beeinträchtigt werden könnte. Die Bowdenzüge verlaufen ganz dicht und gut geschützt entlang des Rahmens. Eine Nachjustierung der Lenkung im Falle des Falles ist einfach. Die zweifach verlegten Bowdenzüge schützen sich gegenseitig, falls einer reißt.

Für die Antriebseinheit setzt BBF auf Bafangs für Stadt- und Trekkingräder konzipierten Mittelmotor Max Drive M420 mit einem Maximaldrehmoment von 80 Nm, der leise und harmonisch unterstützt. Der Gates-Riemen überträgt Tret- und Motorleistung zur stufenlosen Enviolo Nabenschaltung Heavy Duty mit 380 % Gesamtübersetzung, welche die im Cargobike mitunter auf die Nabe einwirkenden höheren Kräfte im Vergleich zum herkömmlichen E-Bike auffängt. Per leicht laufendem Drehgriff wird die Übersetzung manuell angepasst. Da das Enviolo-Getriebe statt Zahnrädern Kugeln zur Kraftübertragung nutzt, ist auch eine feinfühlige Anpassung durch das Griff-Drehen gewährleistet.

On the road mit dem BBF?

Ein kleines Aha-Erlebnis notierten wir beim Test vor dem Test: Beim Aufpumpen der Reifen stellten wir erstaunt fest: Es gibt sie noch, (nostalgische) Blitzventile. Nur hat der SKS-Rennkompressor keinen passenden Ventilkopf. Aber wir haben’s geschafft. Die BBF Entwickler haben dennoch ihre Hausaufgaben ordentlich gemacht: Die erste „Hürde“ vor der Tour ist das Runterziehen des beladenen Rades vom Ständer. Bei einer möglichen Zuladung von insgesamt ca. 155 kg inklusive Fahrer laden wir in die geräumige Transportbox knapp 75 kg Gewicht in Form von Sandsäcken. Beim Beladen steht das BBF mit dem breiten Zweibeinständer fest am Boden. Mit ein wenig Kraftaufwand zieht man das Cargobike vom Ständer, retour gelingt auch recht leicht. Das passt.

Souveräner Geradeauslauf

Nun geht’s auf große Fahrt und das Anfahren gestaltet sich dank der tiefsitzenden Ladung in der Box leicht. Lenker geradehalten und los. Das BBF zieht kaum nach links oder rechts, am Rande parkende Autos stören nicht. Was selbstverständlich klingt, ist allerdings mit einem aufgeladenen Cargobike nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit. Viel Fracht bedeutet auch beim Anfahren unter Umständen versehentlich den einen oder anderen Schlenker zu machen. Das BBF beherrscht dieses Szenario und spurt beim Anfahren souverän geradeaus.

Dann rollt unser Tester zur Ausfahrt vom Büro hinaus in Richtung Sportpark. Mit viel Umsicht (kommt ein Auto?) steuert er das BBF auf die Straße und stellt ermutigt fest: läuft! Wie bei jedem der E-Bikes, insbesondere einem Cargobike dient die erste Tour immer dem Kennenlernen des Rades. Runter von der Straße, rein in den Radweg, das BBF folgt nahezu geschmeidig den Steuerbefehlen unseres Testers. Am Sportpark schlängelt er sich durch die Parkplatzreihen, das Berliner Lastenrad zieht klaglos durch die Kurven.

Starke Leistung des Bafang Mittelmotors

Am ersten Hügel muss nun der Bafang Mittelmotor Leistung abliefern. Beim Anfahren in Stufe eins sollte man tüchtig mittreten um moderat beschleunigen zu können, in zwei läuft’s schon besser und ab drei bis fünf holt der Bafang das BBF mit solider Leistung ab. Beim Beschleunigen aus einer kurzen Abfahrt hinein in den Hang bockt der Mittelmotor, er mag etwas Schwung und eine Grundgeschwindigkeit, dann meistert er auch die Ismaninger Hügel.

Das mechanische Enviolo-Getriebe lässt sich stufenlos mit dem Drehgriff regulieren, das harmoniert auch gut mit dem Bafang-Antrieb. Die richtige Drehrichtung routiniert sich schon nach ein paar Kilometern, dies geht in Fleisch und Blut über: kleinere Übersetzung: Drehgriff hochziehen, größere Übersetzung: Drehgriff runterziehen.

Die Vorderradgabel des BBF wird mit einer doppelten Seilzuglenkung angesteuert. Die dämpft unbewusste kleine Lenkbewegungen heraus und verleiht dem eCargorider2.3 Royal eine solide Spurstabilität. Ansonsten reagiert das BBF auf Lenkkommandos solide.

BBF eCargorider2.3 Royal im Test: Fazit

Das Fahrwerk des BBF ist sehr gut gelungen und ausbalanciert. Der verbaute Bafang Mittelmotor eignet sich für Transporte in flachen Gefilden mit moderaten Hügeln. Die Rahmenkonstruktion im Longjohn-Style mit tief sitzendem Schwerpunkt verleiht dem BBf eine gute Fahrdynamik, die beim Test selbst mit maximaler Auflastung eine nur kurze Eingewöhungszeit benötigte. Die Befürchtung, mit dem Maximalballast umzukippen, war nach ein paar Kurven dank des ruhigen und gleichmäßigen Fahrverhaltens vergessen.

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Eine doppelte Seilzuglenkung verbindet die Lenksäule mit der Vorderradgabel

Technische Daten zum BBF eCargorider2.3 Royal

Preis 6499 Euro
Gewicht 55 kg
zulässiges Gesamtgewicht 200 kg
Größen Unisize
Antriebssystem Mittelmotor Bafang Max Drive M420, 80 Nm
Akku 630 Wh
Display Bafang LCD
Rahmen Aluminium
Gabel Federg. RST Porter, 40 mm
Sattel Selle Royal
Sattelstütze Aluminium
Vorbau, Lenker Aluminium
Bremsen Hydraulische Scheiben­bremse, Tektro Auriga
Schaltung stufenlose Nabenschaltung, Enviolo Heavy Duty
Licht v: Spanninga LED, h: Büchel
Reifen Schwalbe Big Apple, v: 55 – 406, h: 50 – 559
Sonstiges Drei Kindersitze mit Begurtung
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