Teilnehmer des vivavelo Kongress der Fahrradwirtschaft bei der Abschlusserklärung.

Vivavelo Kongress der Fahrradwirtschaft in Berlin

Fahrrad­wirtschaft fordert ­Verkehrswende

Vivavelo Kongress der Fahrradwirtschaft in Berlin

Mitte April fand in Berlin der 5. vivavelo Kongress der Fahrradwirtschaft statt. Neben zahlreichen Vorträgen und Podiumsdiskussionen gab es viel Zeit für Austausch. Am Ende wurde eine gemeinsame Erklärung verabschiedet.
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Zwei intensive Tagen des Austausches über die aktuelle Lage in Deutschland – mit Blick über den Tellerrand, nach London und Kopenhagen – gingen am Nachmittag des 17. April 2018 zu Ende. Die Teilnehmer aus Fahrradindustrie, Handel, Politik und Medien beschlossen gemeinsam eine Erklärung, in der auf die Notwendigkeit einer konsequenten Verkehrs- und Mobilitätswende hingewiesen wird. Besonders im Fokus steht die wichtige Rolle des Radverkehrs.

Fünf Forderungen aus der Branche

Die erste der fünf Forderungen ist eine grundlegende Neuausrichtung der Verkehrspolitik im Sinne einer sinnvollen Verteilung der Verkehrsflächen und einer Stärkung von ÖPNV, Fuß- und Radverkehr. Des Weiteren fordert die Branche eine Weiterentwicklung des Nationalen Radverkehrsplans mit der Benennung konkreter Ziele und einer deutlich aktiveren Rolle des Bundes, der außerdem massiv investieren soll. Bessere Bedingungen und Förderungen insbesondere von schnellen Pedelecs sowie Lastenrädern werden gefordert, um Alternativen zum Autoverkehr zu schaffen – ganz besonders seit der Debatte um Diesel-Verbote ein aktueller Aspekt. „Der Wandel im Mobilitätsverhalten der Menschen ist bereits spürbar und der Radverkehr spielt dabei eine zunehmende Rolle“, erklärt Albert ­Herresthal, Initiator des vivavelo Kongresses. Diese vorwärtsschreitende Energie müsse jetzt von Politik und Verwaltung aufgenommen und weiter entwickelt werden.

Albert Herrestahl (VSF) überreicht Dirk Zedler die Auszeichnung.

Albert Herrestahl (VSF) überreicht Dirk Zedler die Auszeichnung.

VSF..Ethikpreis geht an Zedler-Institut

Im Rahmen des vivavelo Kongresses wurde auch der VSF..Ethikpreis verliehen. Die Auszeichnung entgegennehmen durfte dieses Mal das Zedler-Institut für seinen Neubau der Firmenzentrale in Ludwigsburg. Dieser ist bis ins kleinste Detail auf Ökologie ausgerichtet: Das neue Energieeffizienzhaus mit großer Photovoltaikanlage auf dem Dach umfasst neben den Büroräumen auch einen Schulungs- und Seminarbereich mit integriertem Fahrradmuseum, ein Parkhaus für 42 Fahrräder inklusive Lademöglichkeiten für Pedelecs und eine große Terrasse mit Blick auf die eigens angelegte Streuobstwiese. „Mit diesem vorbildlichen Gebäude setzt Firmengründer und –inhaber Dirk Zedler eine ethische Vision um, die weit über Funktionalität und Ästhetik hinausgeht“, sagt Albert Herresthal, Geschäftsführer des Verbund Service und Fahrrad (VSF e. V.), in seiner Laudatio. „Es ist ein beeindruckendes Statement der Energie- und Verkehrswende und zeigt beispielhaft auf, wie Firmen ihren Beitrag für umweltbewusstes und nachhaltiges Leben und Arbeiten leisten können – ganz nach dem urschwäbischen Motto ‚Ned schwätza, macha‘.“

Über den vivavelo Kongress

Der vivaevlo Kongress der Fahrradwirtschaft ist ein großes Branchentreffen, das alle zwei Jahre in Berlin stattfindet. Wie in den Jahren zuvor fand der Kongress in der Landesvertretung des Landes Nordrhein-Westfalen statt, auch Politiker wie Bundestagsmitglied Cem Özdemir sowie der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (beide Bündnis 90/Die Grünen) waren anwesend.

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