Verkehrswende: Positionspapier zur Bundestagswahl

Verband fordert: Potential der Fahrradwirtschaft nutzen!

Verkehrswende: Positionspapier zur Bundestagswahl

Der Verband Zukunft Fahrrad hat ein Positionspapier zur Bundestagswahl 2025 veröffentlicht. Darin geht es um die Rolle der Radbranche - und was man für die Verkehrswende brauchen wird.
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Als Schlagwort fällt der Begriff Verkehrswende gern und im Prinzip sind sich die meisten einig, dass eine solche dringend nötig ist, um die nötigen Klimaziele zu erreichen. Doch was tut die Bundesregierung zur Förderung der Radbranche und der Mobilitätswende? Der Verband Zukunft Fahrrad (ZF) hat jetzt ein Positionspapier herausgebracht. In diesem richtet er sich an die künftige Bundesregierung mit einigen Forderungen.

Wasilis von Rauch ist Geschäftsführer Zukunft Fahrrad. Er sagt: „Die Fahrradwirtschaft genauer in den Blick zu nehmen, bietet der neuen Bundesregierung viele Chancen. Sie würde einer Zukunftsbranche, die Antworten auf viele politische Herausforderungen unserer Zeit bietet, neuen Schub geben und gleichzeitig Menschen ein Angebot machen, im Alltag gesund und sicher unterwegs zu sein. In der Branche steckt Potential für wirtschaftliches Wachstum, sichere Arbeitsplätze und ein entscheidender Beitrag zur emissionsfreien Mobilität.“

Wirtschaftsfaktor Fahrrad: Diese Branche ist wichtig!

Zukunft Fahrrad ist überzeugt: Wenn die Bundesregierung Zukunftsbranchen unterstützen will, dann gehört die Fahrradindustrie auf jeden Fall mit dazu. Rund 500.000 Jobs gibt es aktuell im Fahrradkontext und es könnten noch mehr sein. Voraussetzung dafür ist, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland gesichert ist und dass in die Radbranche investiert wird.

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Finanzielle Anreize schaffen

Teure Kampagnen sind das eine. Wer Menschen dazu bewegen will, umweltfreundliche Fortbewegungsmittel zu nutzen, kann auch bei der Finanzpolitik ansetzen.

Der ZF schlägt zum einen vor, dass Dienstradleasing im Einkommenssteuergesetz verankert wird. 16,8 Mio. Menschen in Deutschland haben bereits Zugang zum Dienstradleasing, das Modell ist eine echte Erfolgsgeschichte.  Damit Unternehmen noch mehr Möglichkeiten haben, ihre Angestellten bei der Wahl der emissionsfreien Mobilität zu unterstützen, empfiehlt der Verband zudem eine pauschale Besteuerung von Mobilitätsbudgets. Arbeitgeber könnten so eine ganze Palette an Mobilitätsformen anbieten, wie Bikesharing, Fahrrad-Abos, ÖPNV-und Bahnfahrten sowie Carsharing.

Verkehrswende? Dazu braucht es mehr Investition

Der Verband Zukunft Fahrrad ist sicher: Mehr Investitionen sind nötig, um die Verkehrswende zu beschleunigen. Denn nur eine einladende, sichere Infrastruktur wird Menschen dazu bringen, beispielsweise aufs Fahrrad umzusteigen. Im Positionspapier des ZF steht: „Das Potenzial zur Verlagerung ist groß: 75 Prozent unserer Alltagswege sind unter 10 km und damit in Fahrrad und E-Bike-Distanz. Ein lückenloses Radverkehrsnetz ist der Schlüssel, damit Menschen aller Altersgruppen dafür das Fahrrad wählen.“

Konkret nennt der Verband die Summe von 1 Milliarde Euro pro Jahr, die in Radinfrastruktur investiert werden müsste. Das ist etwa doppelt so viel wie bisher. Zudem müsse die Infrastrukturförderung durch den Bund langfristig gesichert bleiben, nur so können Länder und Kommunen ebenfalls gesichert weiter bauen. Denn die Infrastruktur ist gemeinsame Sache von Bund, Ländern und Kommunen.

Als weiteren Extrapunkt geht der ZF auf den Nationalen Radverkehrsplan 3.0 ein. Dieser soll laut Papier endlich auch verbindliche Zwischenziele erhalten, um den Fortschritt messbar zu machen.

Wirtschaft und Politik gemeinsam

Den Abschluss des Positionspapiers bildet ein Plädoyer, die Radbranche mehr in den Fokus zu nehmen und mit den hier skizzierten Maßnahmen als Grundlage „gemeinsam – als Wirtschaft und Politik – den Standort Deutschland zu stärken und den Wandel zu gestalten. Packen wir es an!“

Wer mehr wissen will, das Positionspapier des Verbands Zukunft Fahrrad gibts hier in voller Länge nachzulesen.

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