Entrepreneurs For Future ist eine neue Initiative verschiedener Unternehmen für mehr Klimaschutz.

Entrepreneurs For Future – Neue Initiative für Klimaschutz

Unternehmen setzen sich fürs Klima ein

Entrepreneurs For Future – Neue Initiative für Klimaschutz

Verschiedene Unternehmen und Verbände der Wirtschaft haben die Initiative Entrepreneurs For Future ins Leben gerufen. Man möchte etwas gemeinsam für den Klimaschutz tun und bezieht sich auf die Aktionen Fridays For Future, in denen vor allem Schüler und Studenten aktiv sind.
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Schon seit vielen Wochen gehen Freitags Schüler und zunehmend auch Studenten auf die Straße, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Sie fordern unter dem Label Fridays For Future von der Politik Maßnahmen für die Rettung unseres Planeten Erde. Auch die Wissenschaft hat mit der Initiative Sceientists For Future reagiert – über 23.000 Unterschriften kamen von Wissenschaftlern zusammen. Ein neuer Zusammenschluss von Unternehmern und Verbänden erklärt jetzt: Entrepreneurs For Future. Mehr als 400 Firmen sind bereits dabei.

Klimaschonendes Wirtschaften kann funktionieren

In einem gemeinsamem Statement erklären sich die Entrepreneurs For Future solidarisch mit den Klima-Streikenden. Gleichzeitig wollen sie zeigen, dass klimaschonendes Wirtschaften schon heute funktioniert. Es gibt zahlreiche Technologien und Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsideen für einen besseren Klimaschutz, diese sind jedoch einem harten Wettbewerb ausgesetzt. Im Gegensatz würden viele Technologien begünstigt und gefördert, die für den Umweltschutz gar nichts oder nur wenig tun. Die Unternehmer fordern daher von der Politik faire Bedingungen, um die erklärten Klimaziele zu erreichen. Dazu gehört beispielsweise die Verpflichtung des Pariser Klimaschutzabkommens, die globale Erwärmung deutlich unter 2°C zu halten. Die vollständige Stellungnahme gibts auf der Website der Initiative nachzulesen.

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8 Forderungen der Entrepreneurs For Future

Zur gemeinsamen Erklärung gehören diese acht Forderungen:

  • „1. Eine wirksame und planbar steigende CO2-Bepreisung für alle Sektoren. Investitionen werden so in eine kohlenstoffarme Infrastruktur, Technologien und Produkte gelenkt.
  • 2. Energiewende beschleunigen. Schneller, gesetzlich verankerter Kohleausstieg im Einklang mit den deutschen Klimaschutzzielen. Eine Energieeffizienzstrategie zur Verankerung von Efficiency First, Steuerförderung für Gebäudesanierungen sowie ein ambitioniertes Gebäudeenergiegesetz mit Vorbildrolle der öffentlichen Hand. Deutschland, Europa und die Welt können technisch zu 100% aus erneuerbaren Energien versorgt werden.
  • 3. Divestment und Abschaffung klimaschädlicher Subventionen bis zum Jahr 2025. So haben es Deutschland und die anderen G7-Staaten beschlossen.
  • 4. Eine Mobilitätswende, die auf Verkehrsvermeidung, öffentlichen Verkehr, umweltfreundliche und geteilte Verkehrsmittel sowie CO2-freie Antriebssysteme setzt. Wir brauchen die Besteuerung des Flugverkehrs (Kerosinsteuer) und reduzierte Umsatzsteuern auf öffentliche Verkehrsmittel im Nah- und Fernverkehr sowie auf
    Produkte und Dienstleistungen des Radverkehrs.
  • 5. Eine Agrar- und Ernährungswende. Die Subventionspolitik in der Landwirtschaft und die Rahmenbedingungen für die Ernährungswirtschaft müssen in Einklang mit den Klimaschutzzielen der Bundesregierung stehen – und mit wirksamen Maßnahmen wie der Ausdehnung einer ökologischen und klimaschonenden Landwirtschaft und der Förderung entsprechender Ernährungs- und Konsumstile unterstützt werden.
  • 6. Kreislaufwirtschaft forcieren. In der Regel ist die Nutzung von Sekundärrohstoffe der Nutzung von Primärrohstoffen überlegen, da sie mit weniger Energieaufwand hergestellt werden können und auf geringere Transportwege angewiesen sind. Rücknahme-, Recycling-, Wiederverwertungsquoten müssen nicht nur gesetzt, sondern auch durchgesetzt werden.
  • 7. Aufbau eines Klima-Innovationsfonds für etablierte Unternehmen und Startups, die innovative Lösungen für die Steuerung/ Bewältigung der Klimakrise realisieren.
  • 8. Ein ambitioniertes Klimaschutzgesetz, das eine dekarbonisierte Wirtschaft im Einklang mit dem in Paris vereinbarten 1,5°C Ziel erreicht.“

Logo der Initiative Entrepreneurs For Future.

Logo der Initiative Entrepreneurs For Future.

VSF ist Mit-Initiator der Entrepreneurs For Future

Auch der Verbund Service und Fahrrad (VSF e. V.) ist Teil der neuen Initiative. Geschäftsführer Albert Herresthal, erklärt warum: „Alle reden vom Klimaschutz – aber tatsächlich geschieht kaum etwas.“ Und er betong: „In der politischen Debatte wird häufig ein Widerspruch von Ökologie und Ökonomie konstruiert. Es wird suggeriert, Klimaschutz wäre schlecht für Wirtschaft und Wohlstand. Diese haltlose Vereinnahmung von Unternehmerinnen und Unternehmern wollen wir nicht länger hinnehmen“.

Steuerliche Gleichstellung des Fahrrads

Im Mobilitätsbereich geht es vor allem um eine Kerosinsteuer sowie eine verringerte Mehrwertsteuer auf Bahntickets und Produkte rund ums Fahrrad. „Für uns ist es ein Widerspruch, wenn etwa Taxifahrten als Teil des Nahverkehrs mit 7 % Mehrwertsteuer belegt sind, Produkte und Dienstleistungen rund um das Nahverkehrsmittel Fahrrad jedoch mit 19 %“, so Herresthal. Dabei habe die Politik die Chance, steuerliche Anreize für mehr Klimaschutz zu schaffen. „Dazu gehört auch die steuerliche Gleichstellung des Fahrrads mit anderen Dienstleistungen des Nahverkehrs. Denn: Ein wirksamer Klimaschutz ist eine zwingende Voraussetzung für die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Ohne Klimaschutz wird es künftig erst recht richtig teuer.“

Unternehmen und Verbände aus allen Bereichen sind dazu aufgerufen, sich der Position der Entrepreneurs For Future anzuschließen und sie zu unterzeichnen.

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