Cargobike Familienausflug: Unterwegs mit dem Ca Go FS200 Family Plus
Ca Go FS200 Family Plus: Neue Touren-Horizonte für Familien
Cargobike Familienausflug: Unterwegs mit dem Ca Go FS200 Family Plus
in Story
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Uns mit dem an Einsatzbreite kaum eingeschränkten Ca Go FS200 bereits einige Monate im Dauertesteinsatz vertraut gemacht, war die Vorfreude riesig, in den Sommermonaten auch auf einem Cargobike Familienausflug auch die Tourentauglichkeit ausgiebig zu überprüfen.
Bereits knapp 400 Kilometer im Münchener Stadtalltag gesammelt, hatten wir das Handling des 2,70 Meter langen Transporters längst verinnerlicht – und waren ohnehin sehr überrascht, wie schnell dieses auch für eine völlig ungeübte Lastenradfahrerin vonstatten ging. Das Ziel unserer Wochenendtour sollte die oberbayerische Gemeinde Lenggries im Isarwinkel am Eingang zum Karwendelgebirge sein.
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Vom etwa 75 Kilometer entfernten München aus startend, zwar stetig ansteigend zumeist entlang der Isar fahrend, waren auch steilere Anstiege und schnelle Abfahrten über Wald- und Schotterwege fest eingeplant. Stets dem Credo folgend: Abseits der Straße und weit weg vom Autolärm, der bei unseren innerstädtischen Einkaufs- und Kitafahrten als Soundkulisse immer dazugehört.
Auch der verbrennergeschwängerte Geruch der Rushhour sollte endlich mal für ein komplettes Wochenende dem sommerlichen Duft von frisch gemähten Wiesen, beweideten Feldern und erholsamer Landluft weichen.
Cargobike Familienausflug Planung: Was passt in Box und Taschen?
Neben der Streckenplanung, die selbstredend keine anspruchsvollen Offroad-Passagen beinhalten sollte, stellen wir die Überlegungen der Zusammensetzung unseres Reisegepäcks sehr großzügig an. Denn: das FS200 bietet mit seiner 200-Liter-Transportbox aus EPP, kurz für expandiertes Polypropylen, sowie einem 25 kg schulternden Gepäckträger nicht wesentlich weniger praktisch zugänglichen Stauraum als unser Kleinwagen.
Vor allem, weil auf dem Cargobike Familienausflug die Mitnahme eines Kinderwagens entfällt. Unser Ziel ist es nämlich, so viel Zeit wie möglich im Sattel zu verbringen. Und während Fahrpausen unsere Tochter sich die Beine vertreten zu lassen. So füllen wir die Packtaschen mit Zweit- und Regenklamotten für die Fahrt sowie Wechselkleidung für die Abendstunden, wenn wir in unserer Unterkunft angekommen sind.

Cargobike Familienausflug über Wald- und Schotterwege: Das Ca Go FS200 Family Plus macht auf unserer Wochenendtour auf moderatem Geläuf eine durchweg antriebskräftige und komfortorientierte Figur – auch für den kleinen Passagier in der Fahrgastzelle.
Ein zweites Paar Schuhe und natürlich Werk- sowie Flickzeug für hoffentlich nicht auftretende Pannen. In der Transportbox selbst haben Picknickdecke, etwas Kinderspielzeug sowie eine Grundausstattung an Proviant und mehrere Trinkflaschen Platz, ohne dass sich unsere Tochter auf dem einklappbaren, ergonomischen sowie gefederten Sitz platztechnisch eingeschränkt fühlt. Mit Gurten lässt sich das in Taschen verstaute Gepäck auch sicher wie praktisch an der Innenseite der 70 cm langen EPP-Box, an der besonders beanspruchte Stellen mit Metallteilen verstärkt sind, befestigen.
Die Innenmaße der aus weich-elastischem, thermoplastischem Kunststoffschaum bestehenden und demnach besonders stoßabsorbierenden Box belaufen sich auf 56,5 x 45 x 61,5 cm. Da die Ladekante nicht besonders hoch ist, gelingen Einladen wie -steigen recht mühelos. Hierzu können entweder die Seitenfenster des Verdecks mittels Reißverschluss geöffnet oder das Dach einmal komplett zur Front hin nach oben aufgeklappt werden, was dank einem Befestigungssystem aus Magnet-, Klett- und Reißverschlüssen sehr einfach verläuft.
Tourstart: Strom sparen bei Vollbeladung
So ist das FS200 eines Samstagmorgens im Juli voll beladen und nahe des maximal zulässigen Systemgewichts von 225 kg startklar für unseren Cargobike Familienausflug. Den Akku über Nacht geladen, den Reifendruck mit 3,0 Bar auf einen ausgewogenen Wert zwischen Komfort und gutem Abrollverhalten gebracht – es kann losgehen. Die zu Beginn auf dem noch asphaltierten Isarradweg bevorzugten Unterstützungsmodi sind Eco und Tour.
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Die Prämisse klar: den Energieverbrauch so gering wie möglich halten und etwaige Stromreserven für später aufsparen. Das geht ungewöhnlich stark in die Beine, erst mal in Fahrt gekommen schiebt die Eigenmasse des Ca Go aber spürbar mit an. Um auf Nummer sicher zu gehen, haben wir nach 50 Kilometern eine Mittagspause in einer Gaststätte angepeilt und vorab in Erfahrung gebracht, dass ein dortiges Stromnachladen möglich wäre.

Cockpit-Komfort: Das in Höhe und Neigung zwar fixierte Cockpit liegt mit Ergon-Griffen und optimaler Lenkerkröpfung perfekt in der Hand.
München schon einige Kilometer hinter uns gelassen, wechseln wir schwungvoll auf geschotterte sowie grobsteinigere Radwege und kitzeln somit die Maximalwerte an Dämpfungskomfort heraus – und schalten bei den ersten Kurzanstiegen mindestens in den dritten (Sport) von vier Modi. Dabei gelingt es der Mobie 32 Federgabel mit ihrem 70-mm-Hub wirklich eindrucksvoll, Erschütterungen von der Fahrgastzelle, wie Ca Go selbst gerne seine Transportbox nennt, fernzuhalten.
Bleiben die Wege bei Vollbeladung trocken, erweisen sich die trekkingprofilierten Schwalbe-Reifen als sehr grip- und demnach vortriebsstark. Matschige Passagen in schattigen Waldstücken müssen hingegen zielsicher umkurvt werden. In allen anderen Fahrsituationen beweist sich schnell, dass die gewählte Reifenbreite von 70 mm am Hinterrad als der Mindestwert zu sehen ist.
Dass am Vorderrad auf einen 55er Durchmesser gesetzt wird, mag zwar auf die Agilität einzahlen, hat aber an schottrigen Steigungen leichte Defizite in Bezug auf souveränes Aufliegen zur Folge. Hier weiß das Bosch-Aggregat im Turbo-Modus mit seiner Unterstützung von 400 Prozent viel zu kaschieren, da es dem FS200 bemerkenswertes Schubpotenzial auch bei Anstiegen von sieben bis zehn Prozent verleiht.
Viel Fahrkomfort und hohe Sicherheit
Selbstredend fallen Kurvenfahrten bei Vollbeladung auf unserem Cargobike Familienausflug anfangs vorsichtiger aus. Hier zahlt aber der von Ca Go bewusst tief gewählte Schwerpunkt auf die Spurtreue und das daraus folgende Sicherheitsgefühl ein. Kurzum: Der Transporter macht schnell Laune und den ersten Teil der Tour zu einem spaßbringenden Erfolg. Der bei Familien ja maßgeblich davon abhängt, welche Begeisterung der Nachwuchs für die von Eltern entworfene Ausflugsplanung finden kann.

Gesäß-Dämpfung: Die by.Schulz R.2 Parallelogramm-Sattelstütze federt Bodenwellen angenehm weg.
Hier darf der großzügige Ausblick aus dem All-Weather-Top nach vorne und zu den Seiten erwähnt sein, der unsere Tochter an den ersten Panorama-Aussichten auf die Alpen teilhaben lässt. Besonders hervorzuheben ist außerdem die verstellbare Kopfstütze und dass durch eine Erhöhung der EPP-Box unterhalb des Cockpits, von Ca Go als Sicherheitskragen bezeichnet, der Kopf des Nachwuchses von hinten sowie den Seiten gut geschützt ist.
Ca Go FS 200 Family Plus im detaillierten Test: High-Tech-Kindertransporter
Als unsere Tochter um die Mittagszeit in den Schlaf fällt, wird uns abermals überzeugend demonstriert, wie gut und präzise das 5-Punkt-Gurt-System fixiert. Auch was das „Verrutschen“ des Körpers nach rechts oder links angeht. Das Anbringen des Gurts hingegen verlangt, nach unten in die Box gebeugt, stets viel Präzision beim Einklicken ab.

Der 5-Punkt-Sicherheitsgurt erfordert beim Anlegen etwas Konzentration.
Ein Aufwand, der es aber mehr als wert ist. Denn: Auch auf dem zuweilen durch Wurzeln etwas holprig gewordenen Isarradweg wird tief und fest weitergeschlummert. Und auch für den Piloten liefert das Rahmen-Setup nun eine gute Stoßabsorbierung. Hier sei auch der mit Ergon-Griffen bestückte Lenker erwähnt, der bei schnelleren Waldabfahrten perfekt und sicher in der Hand liegt.
Per angenehmem Hebeldruck ansteuern lässt sich die Magura-Bremsanlage die vorne (203er Rotor) wie hinten (220er Rotor) mit vier Kolben ausgestattet sehr präzise zu dosieren ist.
Stromsparend dank Automatikschaltung
Am frühen Nachmittag zahlt sich die bedachte und demnach stromsparende Auswahl der Unterstützungsstufen aus und wir stellen bei knapp 15 noch vor uns liegenden Kilometern und 22 Prozent Rest-Akkukapazität fest, dass wir ohne „nachtanken“ ans Ziel kommen werden.

Schnittiges Design und eine Ausstattung aus dem obersten Komponenten-Regal: Der Koblenzer Hersteller hat sich bei seinem Premium-Familiengefährt allen Teilaspekten gewidmet.
Auch einen Teil dazu beigetragen hat Enviolos automatische und im Hinterrad sitzende Schalt-Nabe, die speziell für den Lastenrad-Einsatz hin konzipiert ist. Stets stufenlos auf Basis der gewünschten Trittfrequenzen die Übersetzung anpassend, arbeitet sie während dem Cargobike Familienausflug unauffällig im Hintergrund und bildet gemeinsam mit dem Bosch-Motor sowie weich-laufendem Gates-Riemen ein perfekt harmonierendes und effizientes Antriebsgespann.
3RIDES Aachen verspricht noch mehr Fahrspaß
Dabei gestehen wir dem Motor auch gerne seine durchweg hörbare Soundkulisse zu, die jedoch in keiner noch so kraftzehrenden Fahrsituation störend ist. Viel mehr sind wir beim abschließenden Picknick am Isarufer in Lenggries begeistert, wie schubkräftig er das über 200 kg wiegende Transportgespann am ersten Tag 75 km über das hügelige Voralpenland getrieben hat.
In unserer Unterkunft angekommen, wird im Wetterbericht für den Sonntagvormittag etwas Regen angesagt. Beim Frühstück am nächsten Tag beschließen wir aber, uns die aufgekommene Ausflugsfreude nicht nehmen zu lassen und bleiben auch auf unserer Rückfahrt, in Regenkleidung eingepackt, trocken. Unsere Tochter bekommt von all dem nur optisch etwas mit. Weil die Kunststofffenster leicht beschlagen.
Das All-Weather-Cover hält nachweislich bei mehrstündiger Regenfahrt, was es verspricht. Als Petrus kurz vor München eine Schaffenspause einlegt, klettert unsere Tochter trocken und ausgeschlafen aus der Box aus – und auch wir uns abgewechselte Fahrer sind dank breiter Spritzschützer schmutzwasserfrei geblieben.

Familienpicknick am Flussufer: Neben Ersatzkleidung für einen Wochenendausflug zu dritt findet im Ca Go FS200 Family Plus auch reichlich Proviant zur Stärkung Platz.
Die Griffigkeit der Bereifung war auf Waldwegen erwartungsgemäß überschaubar geblieben. Aber dennoch zuverlässig genug, dass bei konzentrierter Fahrweise ein Wegrutschen vermieden werden konnte.
Fazit: Sicherheitsgefühl fährt immer mit
So blicken wir nach unserer Rückkehr des Cargobike Familienausflug auf 150 Ausflugskilometer zurück, in denen Ca Gos FS 200 seine Tourentauglichkeit mehr als überzeugend nachweisen konnte. Auch, dass der Stromverbrauch recht sparsam vonstatten ging, überrascht. Kam die Ausstattung im Alltag teilweise nur bedingt an ihre Grenzen, so wurde Federung, Bremsleistung und Rahmenstabilität auf unserer Tour (fast) alles abverlangt.
Dabei haben wir das FS200 immer voll unter Kontrolle gehabt und sein leichtgängiges Manövrieren genossen. Auch die Konstruktion der Passagierkabine überzeugt – und hat uns in jeder Fahrsituation das Gefühl gegeben, dass unser Nachwuchs in höchstem Maße geschützt mit an Bord ist.
Technische Details und Informationen
Preis | 9350 Euro |
Rad-Gewicht | ca. 54 kg (Herstellerangabe) |
Zul. Gesamtgewicht | 225 kg |
Rahmenarten und Größen | Einheitsgröße: 1,60 bis 2 Meter Körpergröße |
* Testgröße
Ausstattung des Ca Go FS 200 Family Plus
Rahmen | Aluminium |
Gabel | SR Suntour Cargo Mobie 32, 70 mm |
Bremsen | hydraulische Scheibenbremsen; v: Magura CMe4, 203 mm / h: Magura Cme5, 220 mm |
Spritzschützer | Kunststoff, 82 mm |
Sattelstütze | Parallelogr., by.Schulz R.2 |
Sattel | Ergon ST10 |
Schaltung | elektr. Nabensch., Enviolo Heavy Duty, stufenlos |
Lichtanlage | v: Supernova Mini 2 Pro, 160 Lux / h: B&M Secula |
Bereifung | v: Schwalbe Big Ben, 20“, 55 mm / h: Schwalbe Super Moto-X, 27,5“, 70 mm |
Sonstiges | EPP Frontbox (70 kg/200 L), Ladefl.: 56,5x45x 61,5 cm (Innenmaß); Gepäckträger bis 25 kg |
Antrieb des Ca Go FS 200 Family Plus
Antriebskonzept | Mittelmotor, Bosch Cargo Line, 85 Nm, Display: Kiox |
Akkukapazität | 625 Wh |
Reichweite | > 60 km |