Fahrradkette richtig pflegen: Unser Workshop.

Fahrradkette richtig pflegen: Workshop mit Tipps und Tricks

Kettenpflege - so gehts richtig!

Fahrradkette richtig pflegen: Workshop mit Tipps und Tricks

Eine Fahrradkette muss regelmäßig gepflegt werden. Unser Workshop zeigt den Ketten-Masterservice, der immer wieder mal durchgeführt werden sollte, wenn man viele Kilometer gefahren ist.
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Nur ein gepflegter Antriebsstrang läuft auf Tour leicht und effektiv, schont durch leisen Lauf die Nerven der Mitfahrer. Angenehmer Nebeneffekt: Fahrradkette, Ritzelpaket und Kettenblätter werden mit einem längeren Leben belohnt, der Geldbeutel wird geschont. Der Aufwand hält sich in Grenzen: Wenn die Arbeitsschritte einfach von der Hand gehen und der Arbeitsplatz ordentlich strukturiert ist, muss man etwa 20 Minuten einplanen.

Unsere Tipps

Tipp 1: Ein Fahrrad-Montageständer fixiert das Rad stabil und wackelfrei. Weiterhin kann eine individuell angenehme Arbeitshöhe eingestellt werden. Das erleichtert das Arbeiten am Antrieb und schont zudem Rücken und Knie.

Tipp 2: Wer seine Hände bei der Kettenpflege schützen will, nutzt beim gesamten Reinigungs- und Pflegevorgang Nitrilhandschuhe. Diese halten die Finger und Hände sauber und schützen die Haut vor Dreck, Reiniger und Öl.

Tipp 3: Denkt an die Umwelt und führt, wenn möglich, die Radpflege auf einem KFZ-Reinigungsplatz mit Ölabscheider durch.

19 Kettenöle im aktiv-Radfahren-Test!

Was wird zur Pflege der Fahrradkette benötigt?

Hilfsmittel zur Kettenpflege

1 Kettenreinigungsgerät 2 Kettenöl 3 Kettenreiniger 4 Reinigungsbürste 5 Schwamm 6 Lappen 7 Ritzelpaket-Reinigungshaken 8 Kettenverschleißlehre 9 Messschieber 10 Metalllineal 11 Fahrradreiniger (nicht abgebildet) 12 Eimer mit Wasser (nicht abgebildet) 13 Nitrilhandschuhe (nicht abgebildet)

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Pflege der Fahrradkette in 12 Schritten

1 Als erstes sollte die Kette im Zuge der Fahrradreinigung gesäubert werden. Dazu den Schmutz ordentlich mit warmen Wasser anlösen, mit Fahrradreiniger einsprühen und gut mit dem Schwamm verteilen.

2 Anschließend bearbeitet man verkrustete Stellen und hartnäckigen Schmutz mit einer Bürste. Vorteil einer Bürste: Im Gegensatz zum Schwamm erreicht man damit auch die inneren Kettenglieder.

3 Mit einem Reinigungshaken werden die Luftspalten zwischen den Ritzeln am Ritzelpaket gereinigt. Dort befindet sich je nach Einsatzgebiet des Rades zäher Schmutz bis hin zu Gras. Das muss alles raus!

4 Nach der grundlegenden Reinigung wird die Fahrradkette mit einem weichen Wasserstrahl oder Schwamm mit viel Wasser abgespült und von Dreck sowie Reiniger befreit. Anschließend mit einem Lappen trocken reiben.

5 Für tiefgehende Reinigungskraft bringen wir ein Kettenreinigungsgerät an und füllen dies bis zur jeweiligen Markierung mit Kettenrei­niger. Damit werden wirklich alle Schmutz­partikel ausgewaschen.

6 Anschließend muss die Kette mit viel Wasser ausgespült und gut getrocknet werden. Wichtig: Ruhig über Nacht trocknen lassen, damit der Reiniger (Bild: 5) komplett ablüften kann!

7 Wer den Kettenverschleiß messen will, macht dies am einfachsten über eine Kettenverschleißlehre. Dazu Bedienungsanleitung lesen, Lehre in die Kette legen und Verschleiß ablesen.

8 Mit einem Messschieber gemessen sollte der Abstand zwischen zwei Rollen im Neuzustand 119,5 mm betragen. Ab 120,5 mm sollte die Kette getauscht werden. Über 121,5 mm ist der Antrieb in der Regel komplett durch.

9 Am ungenauesten ist die Messmethode per Maßband oder Lineal (aus Metall). Hier wird die Kette spätestens bei einem Abstand von zwei Bolzen ab 307,1 mm getauscht. Dadurch nimmt das Ritzelpaket Schaden!

10 Ist die Kette in Ordnung, wird sie geölt. Öl gut schütteln, Kurbel rückwärts drehen und das Öl von oben auf den unter der Kettenstrebe verlaufenden Kettenstrang auftragen. Tipp: immer auf die seitlichen Laschen!

11 Anschließend die Fahrradkette durch zwei Finger laufen lassen und das Öl somit gleichmäßig verteilen. Dabei gleich die Leichtgängigkeit der Kettenrollen überprüfen und diese gegebenenfalls mobilisieren.

12 Das Öl mindestens 12 Stunden – am besten über Nacht – einwirken lassen. Überflüssiges Öl am besten erst kurz vor der nächsten Ausfahrt mit einem trockenen, sauberen Lappen abwischen. Fertig!

Übrigens: Wer sein Rad länger stehen lässt, beispielsweise über die Wintermonate, sollte im Frühjahr einen gründlichen Check durchführen und das Fahrrad wieder fit für die Saison machen.

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