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E-Bike Tour für Einsteiger: Alpen-Traumziel Dolomiten

E-Bike für Einsteiger: Alpen-Traumtour durch die Dolomiten

E-Bike Tour für Einsteiger: Alpen-Traumziel Dolomiten

Die Dolomiten zählen zu den Traumrevieren der Alpen – da will jeder mal hin. Um die faszinierenden Bergpanoramen ohne Leistungsstress zu genießen, nutzten wir für unsere Erst-Entdeckung E-Mountainbikes und Wanderstiefel. Hier einige persönliche Tipps, die Ihre Premiere dort gelingen lassen.
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Was für Ausblicke auf dieser E-Bike Tour: Schroffe, graue Felswände im tiefblauen Firmament, entrümpelte Schotterlandschaften in Grau, mächtige Gebirgsstöcke, tiefe Schluchten, grüne Täler, rauschende Wälder, kleine Dörfer, die am Hang kleben, Bäche, die donnernd zu Tale rauschen … und überall freundliche Menschen.

E-Bike Tour mit perfekter Infrastruktur

Die Dolomiten sind ein echtes Traumziel – das sich auch für Touren-Biker anbietet, die noch nicht so viel Bergerfahrung haben. Denn die Infrastruktur stimmt: weite Wege, gefahrlos zu befahren, Bergbahnen, die auf Wunsch Biker & Bikes in die Höhe liften, Berghütten und Restaurants für entspannende Pausen, zudem kulinarische Genüsse. Hier jubelt auch der Gaumen.

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Auf dem Weg vom Rifugio Auronzo (per Bike über eine kurvige Mautstraße zu erreichen) zum Rifugio Lavaredo.

Länger Vorbuchen ist Pflicht

Weil die Dolomiten deshalb auch sehr begehrtes Ziel für Wanderer, Bergsteiger und Biker sind, ist langfristiges Vorbuchen enorm wichtig.

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Wissen muss man: Generell ist hier das Preisgefüge sehr gehoben. Was auch daran liegt, dass viele Hotels inzwischen wahre Wellness-Tempel sind. Und die Region auch für die Italiener heißbegehrt ist. Für uns war die Wahl des richtigen Ausgangspunkts innerhalb der Dolomiten einen längeren, abwägenden Blick in die Karte wert.

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Reisestation: Seiser Alm

Bald waren das Grödnertal und St. Christina die Favoriten für unsere 4-Tage-Erstentdeckung. Grund: die berühmte Seiser Alm – unsere erste Destination für die erste von zwei E-Bike-Tagestouren – liegt vor der Haustür.

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Dolomiten: top Ausschilderung, respektvoller Umgang zwischen Bikern und Wanderern erbeten.

Nur halt ein Stockwerk höher. St. Christina ist einfach und zügig erreichbar über die Brennerautobahn, Ausfahrt Klausen (1,5 Stunden südlich vom Brennerpass).

Tipp: Wer nach Südtirol einreist und – wie wir – Räder auf dem Auto-Heckträger transportiert, braucht als Absicherung ein rot-silber-gestreiftes 80 x 80 cm großes Schild am Träger. Es ist Pflicht in Italien.

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Der Naturpark Drei Zinnen

Als alternative Destination war übrigens das berühmte Corvara im Gespräch. Weil man von hier aus das „Amphitheater der Dolomiten“, die Hochalmen der Pralongià, mit dem Bike, also ohne Auto, anfahren kann. Außerdem ist von Corvara aus in einer Auto-Stunde der Naturpark Drei Zinnen erreichbar (unser Wander-Traum: einmal rund um die Drei Zinnen).

Weil sich aber Corvara mondän präsentiert und bei den Italienern hoch im Kurs liegt, waren selbst kleine Pensionen ausgebucht. Keine hätte zudem unserem Budget entsprochen.

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Schlussendlich wurde es dann in St. Christina das moderne 2* Smart Hotel Saslong. Dessen Frühstück genau unsere Biker-Ansprüche erfüllte: große Auswahl, vollwertig, frisch zubereitet.

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Vier Tage Dolomiten: Um die Region intensiv aufnehmen zu können, planten wir zwei Biketage und einen zum Wandern ein. Mit den Wanderschuhen konnten wird auch kleine Wege nutzen.

Auch der große Bike-Raum (im Winter Ski-Lager) mit Bosch-Ladestation konnte gefallen. Gut, dass wir extralange Faltschlösser dabei hatten, um die E-Bikes miteinander und an einem Skiständer-Bügel anzuschließen.

E-Bikes und Bike-Situation

Die Dolomiten sind ein Revier mit fantastischem Panorama, das man am besten von hoher Warte aus genießen kann. Nur muss man dafür immer hoch hinauf. Es gibt vor Ort Karten mit ausgewiesenen Bike-Routen, etwa die Runde um den Sellastock … mit Einbeziehung von Bergbahnen, was den Akku schont und das Abfahrtsvergnügen betont!

Sie werden es sehen: Vor schmaleren Pfaden gibt es manchmal „Befahren-Verboten“-Schilder, die man aus Respekt vor Wanderern befolgen sollte. Zum Trost sei gesagt: Diese Pfade sind oft von Steinen verblockt, sodass ein Befahren ohnehin schwer fallen würde.

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In den Bergen wechseln Sonne, Wolken, Schauer schnell. Tipp: Wetterlage am Vortag checken, Regenjacke und Wechselhemd mitführen, Tour dem Wetter anpassen.

Vollgefederte E-Bikes empfohlen

Da unsere Einsteiger-geeigneten, breiten Fahrwege meist auf Schotter verlaufen, bergab oftmals über ruppige Passagen (Bremsrippen von Traktoren) und vielfach über Wasserrinnen führen, empfehlen wir für die Dolomiten vollgefederte Bikes für die E-Bike Tour:

Wir nutzten ein KTM Macina Chacana mit Bosch CX Motor (Gen. 3) und integriertem 500-Wh-Akku. Begleiterin Marion nutzte ein Centurion Lhasa-E, Baujahr 2020 mit dem neuen Bosch CX (Gen. 4) und dem großen, integrierten 625-Wh- Akku – wie sich herausstellt die optimale Kapazität für Tagestouren in den Dolomiten.

Dennoch Daumen hoch für das KTM, denn es besitzt als SUV-Bike eine äußerst praktische Ausstattung für uns Dolomiten-Neulinge: Schutzbleche, Lichtanlage, Ständer, Gepäckträger. Seine breiten, stabilen Schutzbleche hielten die Shorts deutlich trockener und schmutzfreier.

Seitenständer bietet Komfort

Durch den nahezu unsichtbaren Seitenträger konnten wir Mitnahme-Last vom Rücken in die Tasche verlagern – sehr angenehm. Der Seitenständer erlaubte spontanes Abstellen beim Fotostopp, ersparte das Anlehnen an einen Baum oder an lackgefährdende Felsen oder das Komplett-Ablegen des Bikes.

Reifen: Die am KTM montierten Stollenpneus mit Mittellauf-Streifen sind in den Dolomiten der perfekte Kompromiss: guter Grip im Gelände, leichtrollend auf der Straße (zurück zum Hotel/die Fahrt zum Abendessen).

Tipp, falls Sie kein SUV besitzen: Aufstecklicht nicht vergessen.

E-Bike Akku-Größe und Reichweite

Die meisten Hotels liegen in Tälern. Wie kommt man hinauf in die Höhe? Entweder mit den Seilbahnen. Viele nehmen E-Bikes mit, was Akku-Kapazität und Kondition gleichermaßen spart. Oder über im Revier Dolomiten stets ziemlich steile Wanderwege.

Wer das E-Bike wählt (wie wir), muss wissen, dass die Wege am Morgen von vielen Wanderern frequentiert werden. Ebenso nachmittags, als wir talwärts abfuhren. Tipp: Sich Wanderern stets im Schritttempo nähern. Freundlich grüßen macht den Weg schneller frei als energisches Klingeln.

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Genuss pur: Auf der Plattkofelalm kommt der Käse aus der eigenen Sennerei.

E-Bike Akku nachladen

Wissen muss man, dass die steilen zehn bis 15 Kilometer langen Auffahrten bereits im ersten Touren-Drittel die Strom-Reserven rasant schwinden lassen. Obwohl der Fahrer des KTM mit 500-Wh-Akku deshalb vorausschauend im anstrengenden, aber kapazitätsschonenden „Tour“-Modus fuhr, war nach der Auffahrt der Akku immer hälftig leer.

Deshalb ist das Einplanen einer Jausenstation fürs Nachladen – gleich nach der Auffahrt – bei einer E-Bike Tour wichtig … um für den weiteren Verlauf der Tour wieder einen möglichst gefüllten Tank zu haben.

Gut, dass in unseren beiden Regionen Seiser Alm und Pralongià jeder Berggasthof Ladestationen für E-Biker besitzt: Grüne „Bike Energy“-Boxen, die man mit einem speziellen Ladekabel (im „Bike Energy“- Online-Shop vorab bestellen; kompatibel mit den meisten Antriebs-Systemen) kostenfrei anzapfen darf.

Das erspart die Mitnahme des eigenen Ladegeräts, für die es aber dennoch eine Euro-Steckdose gibt.

Lademöglichkeiten nutzen

Tipp: Bei einsamen Almen mit Bewirtung fragten wir (mit Hinweis auf den riesigen Hunger und Aussicht auf eine längere Pause mit großer Zeche) freundlich nach einer Lademöglichkeit und durften immer neben der Scheune oder an einer extra für uns organisierten Kabeltrommel Solarstrom tanken.

Gönnen Sie sich eine Pause von mindestens einer Stunde. Das bringt – im harten Bergeinsatz – etwa 12 Kilometer mehr in den Tank. Da unsere Centurion-Fahrerin mit dem großen 625-Wh-Akku (25 Prozent Mehr-Kapazität im Vergleich zum 500er) unterwegs war und nur einen leichten Rucksack trug, konnte sie beide Tagestouren (43, 53 km) trotz priorisiertem „E-MTB“-Schub ohne Nachladen absolvieren!

Erfahrungswerte zur Akku-Kapazität

Der KTM-Fahrer mit Bikerucksack (Regenjacken, lange Handschuhe, Riegel, Sonnencreme, Telefone, Minitool, Geldbeutel) sowie einer Seitentasche (zwei Faltschlösser, Ladegerät mit Kabel, Schläuche, Verbandszeug) musste bei jeder Tour dreimal nachtanken („Tour“-Modus priorisiert) – 500-Wh-Kapazität ist auf Dolomiten- Touren bei mittlerer Kondition grenzwertig.

Nicht empfehlenswert für diese E-Bike Tour, weil schwer und sperrig: die Mitnahme eines Ersatzakkus.

Empfehlenswerte Kleidung

Da das Wetter im Hochgebirge schnell wechseln kann, empfehlen wir Funktionsbekleidung, getragen nach dem Zwiebelschalen- Prinzip: Unterhemd, langarmiges Trikot, Softshell-Jacke.

Im Rucksack: Regenjacke mit abzippbaren Ärmeln (= Windweste). Empfehlenswert: lange Bike-Handschuhe, Multifunktionstuch (Hals; auch über den Kopf ziehbar), einen Helm, der auch vor Regen und Wind schützt.

 

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