Camino Primitivo in Asturien: Pilgerreise mit dem Fahrrad
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Camino Primitivo in Asturien: Pilgerreise mit dem Fahrrad
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Wenn man auf dem Camino Primitivo in Asturien einen steilen Hang hinaufsteigt, der die Beine brennen lässt, dann ist das kein Leiden – es ist pure Anstrengung. Denn man befindet sich auf der ursprünglichen jakobinischen Route, aus der einst der Jakobsweg hervorgegangen ist.
Sie steigen hinauf, umgeben von ehrwürdigen, stillen Bergen oder durchqueren Wälder in warmen Brauntönen. Um Sie herum nur der Klang Ihres Fahrrads, Ihres Atems, des Windes – vielleicht ein Vogel. Mehr nicht. Sie sind ein Pilger, der sich auf den Weg macht, so wie einst der asturische König im 9. Jahrhundert, der als Erster nach Compostela reiste, um die Überreste des Apostels Jakobus zu sehen. Ihm zu Ehren ließ er den ersten Tempel errichten. Sie folgen demselben Pfad, denselben Spuren. Sie sind Teil einer jahrhundertealten Geschichte – auf dem ursprünglichsten, spirituellsten aller Jakobswege. Und einem der schönsten für Liebhaber des Radtourismus.
145 Kilometer Ursprünglichkeit
Der Camino Primitivo in Asturien umfasst 145,6 Kilometer – oder 141,9, wenn man die sogenannte Hospitales-Variante wählt. Die Strecke ist in sieben Etappen eingeteilt, doch jeder kann sie nach seinen Kräften und Vorlieben gestalten.
Was diesen Weg besonders macht, ist seine Ruhe. Abseits der überlaufenen Routen führt er durch das Herz einer der schönsten Regionen Spaniens – durch das Fürstentum Asturien. Hier liegen die Picos de Europa und sieben Biosphärenreservate. Asturien vereint Meer und Berge – und gleich drei Jakobswege. Zwei davon feiern 2025 ihr zehnjähriges UNESCO-Weltkulturerbe-Jubiläum: der Küstenweg und der Camino Primitivo.
Die sieben Etappen – von Oviedo bis ans Ziel
Startpunkt ist die Hauptstadt Oviedo. Hier lohnt sich ein Besuch der imposanten Kathedrale und der Heiligen Kammer mit ihren Reliquien wie dem Heiligen Grabtuch. Ein altes Sprichwort sagt: „Wer nach Santiago, aber nicht zum Heiland geht, besucht den Diener und nicht den Herrn.“

Catedral Oviedo
Der Camino Primitivo bewahrt seine Spiritualität – unabhängig davon, ob man gläubig ist oder nicht. Dieses Gefühl von Zuflucht spürt man auf den Wegen, in der Stille, in der herzlichen Gastfreundschaft der Menschen, in den Traditionen und Orten, denen man begegnet. Es ist eine Reise ins Innere einer Landschaft, in der Natur und Mensch seit jeher im Einklang leben – ganz ohne das Wort „Nachhaltigkeit“ bemühen zu müssen.
Eine Herausforderung – auch für Radfahrer
Der Weg ist eine echte Herausforderung, besonders auf dem Rad. Er führt durch charmante Orte wie Grado, Salas, Tineo oder Pola de Allande. Panoramablicke, dichte Wälder, Flüsse, Täler, Kirchen und Einsiedeleien begleiten Sie. Auch Überreste historischer Klöster und Dörfer gibt es zu entdecken – wie das beeindruckende Kloster San Salvador de Cornellana in Salas oder Santa María la Real de Oubona in Tineo.
Kleine Umwege lohnen sich: etwa zum traditionellen Markt in Grado mit seinen regionalen Produkten. Oder auf der letzten Etappe durch die Gemeinde Grandas de Salime, mit ihren Kirchen wie Penaseita, Herrenhäusern mit typischer Architektur und der archäologischen Stätte Chao Samartín aus der späten Bronzezeit.

Monasterio de San Salvador
Asturische Gastfreundschaft erleben
Hier widerspricht das Einfache nicht dem Modernen. Ebenso wenig das Alte dem Neuen. Es kommt auf das richtige Zusammenspiel an – und als Pilger sind Sie Teil davon. In Asturien gehen Landschaft, Kultur, Gastronomie und Tradition eine einzigartige Verbindung ein. Diese Begeisterung für das Eigene wird seit jeher mit Gästen geteilt.
Die Gastfreundschaft zeigt sich überall – im Netz von Herbergen und Unterkünften, bei praktischen Services wie Gepäcktransport und Taxis, in den Bars und Restaurants entlang des Weges. Wenn man Ihnen nach einer anstrengenden Etappe ein Glas Cidre – das regionale Getränk – reicht, verstehen Sie sofort, was Asturien ausmacht.
Probieren Sie Fabada (asturischen Bohneneintopf), Reis mit Meeresfrüchten, Pitu de Caleya (Freilandhuhn) oder eines der vielen Desserts und Hausmannsgerichte – sei es im einfachen Chigre (traditionelle Bar) oder im ausgezeichneten Restaurant. Der Camino Primitivo in Asturien ist tief in alten Wurzeln verankert – und gleichzeitig neu, durch Pilger wie Sie. Durch Ihre Schritte, Ihr Treten in die Pedale, Ihre Anstrengung, Ihre Aufenthalte und Ihr Lachen.
Und wie kommt man hin?
Ganz einfach: mit einem Direktflug aus Frankfurt, Düsseldorf oder München. Alles andere erwartet Sie hier – bereit, um jeden Tag aufs Neue entdeckt zu werden.

Naturparadies Asturien