Konrad Bikes: E-Bikes vom Startup aus Höxter
Konrad Bikes: Startup aus Höxter mischt Fahrradmarkt auf
Konrad Bikes: E-Bikes vom Startup aus Höxter
in Allgemein
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Mitten in der herrlichen Altstadt von Höxter, nur einen Steinwurf vom Weserradweg entfernt in einem historischen Fachwerkhaus, liegt der Showroom von Konrad Bikes. Schon die Präsentation der Räder in diesem stimmungsvollen Umfeld zeigt, dass im einstigen Blumenhaus heute nicht einfach nur Fahrräder von der Stange verkauft werden. Die Modelle, die das Startup nach gerade einmal gut drei Jahren Entwicklungszeit präsentiert, sind in dem in warmem Holz ausgestatteten Verkaufsraum thematisch sortiert: Das Cross ATB, ein geländegängiges Trekkingrad, ist mit einigen Packtaschen als Begleiter für Mikroabenteuer arrangiert. Die City-Modelle zeigen sich in ihrer schlichten Eleganz puristisch und doch alltagstauglich. Das E-Gravelbike, das in der ElektroRad-Ausgabe 8/2024 mit der Note „sehr gut“ getestet ist, steht passend vor einer Fotowand, die einen Birkenwald zeigt. Es gibt Sitzgelegenheiten, in einem kleinen Separee mit großem Touch-Monitor steht eine hochwertige Siebträger-Kaffeemaschine.
Konrad Bikes: Showroom im Herzen von Höxter
„Dieser Ort steht im Zentrum unseres Showrooms und des gesamten Vertriebskonzepts von Konrad Bikes“, sagt Florian Voß. Er ist der Vertriebsleiter der jungen Marke. „Denn unsere Räder werden zum Großteil auf Kundenwunsch montiert.“ Darum laufen Verkaufsgespräche vor Ort in Höxter neben der Beratung an den Ausstellungsrädern zum „Feintuning“ über den Online-Konfigurator. In dieses Tool haben die Weserbergländer fast so viel Hirnschmalz gesteckt wie in die Räder selbst. Denn das beste Custom-Bike nutzt nichts, wenn der Kunde ein viel zu kompliziertes Online-Formular vorfindet. „Wenn er nach drei Klicks genervt ist, weil nichts intuitiv passiert, bricht er den Einkauf ab. Das ist das Schlechteste, was passieren kann.“
Intuitiver Online-Konfigurator für alle Konrad Bikes
Sehr übersichtlich und in einfachen Schritten kann der Kunde aus einer Vielzahl an Optionen die unterschiedlichen Konrad Bikes wählen. „Sein“ Rad wird dabei immer in der aktuell gewählten Konfiguration auf dem Display dargestellt. So kann der Kunde stets sehen, wie sein Rad dann später einmal vor ihm stehen wird. Sollte ein potenzieller Käufer noch Zeit zur Entscheidung brauchen, kann er seine Konfiguration immer speichern, den Bestellvorgang jederzeit später fortsetzen.
Konrad-Bikes-Mutter Reitz-Gruppe: Hidden Champion aus dem Weserbergland
Die Reitz-Gruppe aus Höxter ist eigentlich ein international agierender Entwickler und Produzent von Radialventilatoren für große Industrieanlagen. Um die Lüfter herzustellen ist ganz ähnliches Know-how gefragt wie im Fahrradbau: Tiefes Wissen um die Einsatzmöglichkeiten und die besten Komponenten, vor allem aber hohes Können beim Aluminiumschweißen. Die Ventilatoren aus Höxter sollen Jahrzehntelang ihren rotierenden und somit vibrationsreichen Dienst tun. Material und Schweißnähte sind daher hohen Belastungen ausgesetzt. Wer auf diesem Feld besteht, ist prädestiniert, um hochwertige, langlebige Fahrradrahmen zu schweißen. Der Weg von der Reitz-Gruppe zum hauseigenen Startup Konrad Bikes war also gar nicht so weit.
Externe und interne Fahrradkompetenz
Nun kann aber nicht jeder Ingenieur mir nichts, dir nichts ein Fahrrad entwickeln. Darum haben die Köpfe hinter Konrad Bikes externes Wissen bemüht. Sie wurden aber auch teamintern fündig. Mit Stephan Kister ist ein „Eigengewächs“ aus der Reitz-Gruppe mit sehr viel Fahrradsachverstand maßgeblich an der Bike-Entwicklung beteiligt.

Besuch im Showroom von Konrad Bikes (von links): Stephan Kister, ElektroRad-Redaktionsleiter Stephan Kümmel und Florian Voß.
In drei Jahren sieben E-Bike-Modelle entwickelt
Was Stephan Kister und sein Team bisher hervorgebracht haben, ist bemerkenswert. Inzwischen stehen die Modelle Cross ATB, Cross Tour, Urban Active, Urban Comfort, Urban Lowstep, Urban Gravel und Urban Tour im Showroom von Konrad Bikes – jeweils mit zahlreichen Konfigurationsmöglichkeiten. Kurzentschlossene finden zudem auch bereits fertig konfigurierte Räder auf der Internetseite der Marke. Hier sind Farbe, Setup, Schaltung und Motor bereits vorgegeben. Der Bestellvorgang dauert nur wenige Klicks und Augenblicke.
Viele Komponenten „Made in Germany“
Konrad Bikes setzt als deutsches Unternehmen auf vor allem deutsche Komponenten. Der Rahmen wird im eigenen Unternehmen geschweißt, für die Übersetzung ist immer der schwäbische Hersteller von Premium-Getrieben Pinion verantwortlich – mit Ausnahme des einen Singlespeed-Bikes im Angebot. Der Motor ist ebenfalls aus Baden-Württemberg: Zum Einsatz kommen die Modelle X20 und X35 von Mahle aus Stuttgart. „Die Motoren passen sehr gut zu unseren leichten E-Bikes“, sagt Florian Voß. Die Hecknabenmotoren sind leicht, leise und bieten eine dem ursprünglichen Fahrradfahren sehr ähnliche Kraftentfaltung. Zwischen dem Tretlagergetriebe und dem Hecknabenmotor kreist ein Carbonriemen von Optibelt, der nur wenige Hundert Meter vom Showroom entfernt ebenfalls in Höxter entsteht. Weitere Komponenten „Made in Germany“ an den meisten Konrad Bikes: Sättel und Griffe von SQLab sowie Bremsen von Magura.
Konrad Bikes: Technisches Know-How trifft außergewöhnliche Rahmen
Dieses ganze technische Know-How packt das Team von Konrad Bikes zudem in optisch sehr ansprechende und außergewöhnliche Rahmen – auch hier zeigt sich die Kunst des Aluschweißens. Markant sind die gebürsteten Aluminiumplaketten im Rahmendreieck mit dem K als Firmenlogo und am Ausfallende. Die Rohre sind filigran, die Akkus stecken fest verbaut als Maßfertigung in den Unterrohren. So ergibt sich eine schlanke Silhouette, eine Hommage an das klassische Fahrrad. So vereinen sich Fahreigenschaften und Anmutung zu ganz besonderen Pedelecs: Fahrräder für Fahrradfahrer mit dezenter und trotzdem kraftvoller Unterstützung.